Ein lachender Gewinner hat keinen Grund zum Grollen

Stadtverordnetenvorsteher Thomas Groll wird der neue Bürgermeister

Neustadt. Gestern wähl­ten die Neustädter mit Thomas Groll ihren künf­tigen Bürgermeister. Rund 400 Menschen be­suchten die OP-Wahlparty im Haus der Begegnung.

Fortsetzung von Seite 1 von Tobias Hirsch

Nervös greift sich Thomas Groll an die Stirn, nippt an sei­ner Wasserflasche und blickt auf die Leinwand im Haus der Begegnung.

Die erste Hochrechnung sah viel versprechend für den Bür­germeisterkandidaten von Neustadt aus. Sein Kontrahent Georg August Metz erreichte in einem von zwei Wahlbezirken im Stadtteil Momberg gerade einmal 35 Prozent der Stim­men. Groll wirkte zuversicht­lich. Doch die zweite Hochrech­nung war für den Christdemo­krat wie ein Schlag in die Ma­gengegend. Mit der Auszählung des zweiten Wahlbezirks von Momberg hatte Metz deutlich an Stimmen aufgeholt. Groll warft die Stirn in Falten.

Etwa eine halbe Stunde später lag Groll glücklich und mit feuchten Augen in den Armen seiner Mutter. Die Angst vor ei­ner Niederlage war unbegrün­det, die Anspannung aus sei­nem Gesicht gewichen: Mit 53,9 Prozent wählten die Neustädter ihren Stadtverordnetenvorste­her zu ihrem neuen Bürger­meister. „Ein lachender Gewinner hat keinen Grund zum Grollen“ weiterlesen

Zwei Ehrenamtliche wollen ins Amt

Neustadt wählt den Bürgermeister: Thomas Groll (CDU) und Georg August Metz (SPD) stehen zur Wahl

Neustadt (b). Nach einem eher ruhigen Wahlkampf sind am kommenden Sonntag 6651 wahlberechtigte Neustädter aufgeru­fen, ihren künftigen Bürgermeister zu wählen. Sie dürfen ent­scheiden zwischen Thomas Groll (CDU) und Georg August Metz (SPD). Beide sind Neustädter „Eigengewächse“, beide seit Jahren ehrenamtlich in der Kommunalpolitik aktiv und damit mit den Verhältnissen ihrer Heimatstadt bestens vertraut.

Im Neustädter Rathaus sind die Tage von Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) gezählt. Hoims dritte und letzte Amts­zeit in der Junker-Hansen-Stadt läuft am 30. juni diesen Jahres aus. Einige Wochen später voll­endet er sein 65. Lebensjahr. Bereits an seinem 60. Geburts­tag hatte Hoims seinen politi­schen Rückzug angekündigt. Am 1. Juli zieht der Neue in die früherer Wasserburg ein.

Der CDU blieb damit genü­gend Zeit, um Thomas Groll auf ihren Schild zu heben. Der 36-jährige Jurist ist seit 1999 Ge­schäftsführer des Regionalbau-ernverbanees Wetterau-Frank-furt und des Kreisbauernver­bandes Hochtaunus. Als Stadt­verordneter und Stadtverord­netenvorsteher hat sich der Junggeselle kommunalpoli­tisch längst warmgelaufen.

Auch seinem Gegenkandida­ten Georg August Metz (SPD) sind die Neustädter Verhält-nisse nicht fremd. Der 46-jähri­ge Vater von vier Söhnen arbeitet bei der Deutschen Bahn als Verwaltungsbetriebswirt. „Zwei Ehrenamtliche wollen ins Amt“ weiterlesen

Bürger entscheiden: Groll oder Metz

OP und Stadt präsentieren am Sonntag Ergebnisse der Bürgermeisterwahl in Neustadt

Neustadt. Morgen ent­scheiden die Neustädter darüber, wer als ihr Bür­germeister die Nachfol­ge von Manfred Hoim antritt. Stadt und OP werden die Ergebnisse aktuell präsentieren.

Die Ära Hoim geht am 30. Juni zu Ende. Um seine Nachfolge bemühen sich zwei Kandidaten: Der Christdemokrat Thomas Groll und der Sozialdemokrat Georg August Metz.

Der 36-jährige Groll ist Jurist und führt die Geschäfte des Re­gionalbauernverbandes Wetterau-Frankfurt und des Kreis­bauernverbandes Hochtaunus. Er ist überdies seit 2000 als Rechtsanwalt zugelassen. Seit 1988 ist der ledige Katholik Mitglied der CDU 1991 erhielt er erstmals das Mandat als Stadtverordneter, das er bis heute innehat. Inzwi­schen versieht Groll seit 2001 das Amt des Stadtverordneten­vorstehers.

Der zehn Jahre ältere Metz ist ebenfalls katholisch, ist verhei­ratet und hat vier Jungen. Der Diplom-Verwaltungsbetriebs­wirt ist als Teamleiter bei der Deutschen Bahn (DB) zustän­dig für die Vergabe von Be­triebslizenzen im deutschen Reisemarkt bei der DB Vertriebsgesellschaft Frankfurt.

Metz ist seit 2000 Mitglied in der SPD. Von 2001 bis 2006 war er Mitglied der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenver­sammlung.

Beide Kandidaten haben sich am 4. Januar während des OP-Wahltalks vor etwa 300 Besu­chern gemeinsam der Öffent­lichkeit präsentiert.

Am morgigen Sonntag haben die wahlberechtigten Neustädter das Wort. Wie sie sich ent­schieden haben, werden Inter­essierte ab 18 Uhr im Haus der Begegnung in der Querallee er­fahren können. Dorthin werden nämlich die eintreffenden Er­gebnisse aus den Wahllokalen der Kernstadt und der Stadttei­le durch Mitarbeiter der Stadt­verwaltung übermittelt und per Beamer auf eine Leinwand auf der Bühne projiziert.

Die OP begleitet das Gesche­hen auf bewährte Weise: Chef­redakteur Christoph Linne wird die Veranstaltung mode­rieren und die Kandidaten um eine erste Einschätzung des Wahlergebnisses bitten. Darü­ber hinaus gibt er auch Besuchern aus der Stadt und der Re­gion Möglichkeit zu Stellung­nahmen. „Bürger entscheiden: Groll oder Metz“ weiterlesen

Am Sonntag wird der Nachfolger von Bürgermeister Manfred Hoim gewählt

6651 Wahlberechtigte aus Stadtgebiet Neustadt können ihre Stimme abgeben

Neustadt. Am Sonntag, 14. Januar, sind 6651 Wahlberechtigte Neustadts aufgerufen, ihre Stimmen für den neuen Bürgermeister der Stadt abzugeben.

von Silke Pfeifer-Sternke

Am Sonntag stellen sich der Christdemokrat Thomas Groll und der Sozialdemokrat Georg August Metz dem Votum der Wähler. Beide wollen zum 1. Ju­li den langjährigen Bürger­meister Manfred Hoim ablö­sen, der in den Ruhestand geht.

Von 8 bis 18 Uhr sind die Wahllokale in den neun Wahlbe­zirken besetzt. Das vorläufige Endergebnis der Wahl wird laut Wahlleiter Norbert Gies zwi­schen 19 bis 19.30 Uhr festste­hen. 70 ehrenamtliche Helfer des Wahlvorstandes werden so­fort nach der Schließung der Wahllokale mit dem Auszählen der Stimmen beginnen. Zur Wahl sind die Wahlbenachrich­tigungskarte sowie der Perso­nalausweis mitzubringen. „Am Sonntag wird der Nachfolger von Bürgermeister Manfred Hoim gewählt“ weiterlesen

Am Sonntag verpasst er die Lindenstraße

Groll will Bürgermeister werden

Von Carmen Bauer-Naumann (0 64 28)44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de

Neustadt. Der Zirkus hat es Thomas Groll (CDU) angetan. Für Pferde, Clowns und Akroba­ten kann sich der Jurist aus Neustadt immer wieder begeis­tern. Doch nicht nur der Zirkus im eigentlichen Sinn hat Groll in seinen Bann gezogen, er ist selbst aktiv im „kommunalpo­litischen Zirkus“ und das seit nunmehr 15 Jahren.

Seit Ende vorigen Jahres ver­folgt er in dieser Hinsicht ein ganz besonderes Ziel: Er will sein Hobby zum Beruf machen und Bürgermeister in Neustadt werden. „Ich empfinde Freude und Spaß an der politischen Ar­beit und bin mit Leib und Seele dabei“, so beschreibt Groll sei­ne Beweggründe, Bürgermeis­ter werden zu wollen.

Insgesamt 15 Jahre ist er eh­renamtlich politisch tätig. Vor annähernd sechs Jahren haben

ihn die Neustädter Stadtver­ordneten zum Parlamentschef und damit zum ranghöchsten Repräsentanten der Stadt ge­wählt. Alles, was in Neustadt kommunalpolitisch von Belang ist, ging in der Vergangenheit über seinen Schreibtisch. „Von daher kenne ich das normale Geschäft. Ich nehme seit dieser Zeit bereits viele öffentliche Termine wahr“, erläutert Groll. „Wenn man so wie ich keine Familie hat und unab­hängig ist, gibt es da zeitlich nicht so große Probleme“, schiebt er nach. „Am Sonntag verpasst er die Lindenstraße“ weiterlesen

Neue regionale Zusammenschlüsse erhalten Fördermittel des Landes zur Erarbeitung eines regionalen Entwicklungskonzeptes

Landrat Robert Fischbach überreichte drei Bewilligungsbescheide

„Die neue Programmperiode der Europäischen Union und des Landes Hessen für den Zeitraum 2007 bis 2013 bietet neue Chan­cen in der Regionalentwicklung“, so freute sich Landrat Robert Fischbach bei der Überreichung von drei Bewilligungsbescheiden in der Kreisverwaltung. Auch die erfolgreichen Förderprogramme für den ländlichen Raum werden fortgeführt. Gleichzeitig erhalten neue regionale Zusammenschlüsse (Lokale Aktionsgruppen) die Möglichkeit, sich für eine Anerkennung als Fördergebiet zu bewer­ben.

Die Städte und Gemeinden im Landkreis Marburg-Biedenkopf wollen diese Gelegenheit für sich nutzen. Schon in der auslaufen­den Programmperiode waren insgesamt 15 Städte und Gemeinden aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf in den landkreisübergrei­fenden Regionen Burgwald und Lahn-Dill-Bergland als „Lokale Aktionsgruppe“ anerkannt. Die bisher nicht beteiligten Kommu­nen wollen sich jetzt ebenfalls als „Lokale Aktionsgruppe“ organisieren.

Die Stadt Amöneburg, die Gemeinden Ebsdorfergrund, Fronhau­sen und Weimar, sowie die dörflich geprägten Stadtteile der Stadt Marburg bilden die Region Marburger Land, die Städte Neustadt und Stadtallendorf die Region Ostkreis.

Erster Schritt für die Bewerbung um Anerkennung als Förderregi­on ist die Erarbeitung eines regionalen Entwicklungskonzeptes, das als Handlungsleitfaden für die weitere Arbeit dienen soll. Das regionale Entwicklungskonzept ergibt sich aus den folgenden Arbeitsschritten:

– Situationsanalyse

– Stärken-Schwächen-Analyse und Identifikation von Entwick­lungschancen

– Leitbilddiskussion

– Benennung von Handlungsfeldern und Leitprojekten

– Aufstellung eines Aktionsprogramms mit Festlegung von Prioritäten, Kostenrahmen und Trägerschaft für die zu realisierenden Projekte.

Die bestehenden Regionen Burgwald und Lahn-Dill-Bergland ak­tualisieren ihre vorhandenen regionalen Entwicklungskonzepte und schreiben sie hinsichtlich der Förderprogrammatik fort. Die Regionen Marburger Land und Ostkreis erarbeiten sie neu. Um das regionale Entwicklungskonzept auf eine möglichst breite Basis zu stellen, werden die regionalen Akteure wie Vereine, Ver­bände, Institutionen und Privatpersonen eng in das Verfahren ein­gebunden.

Die Erarbeitung beziehungsweise Fortschreibung der regionalen Entwicklungskonzepte soll in der ersten Hälfte des Jahres 2007 erfolgen. In der zweiten Jahreshälfte 2007 wird unter Federfüh­rung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz ein „Wettbewerb der Regionen“ durchge­führt. Auf der Grundlage der vorgelegten regionalen Entwick­lungskonzepte wird dann entschieden, welche „Lokale Aktions­gruppen“ als Förderregion anerkannt werden. Die Erarbeitung der regionalen Entwicklungskonzepte wird vom Land Hessen mit einem 70-prozentigen Zuschuss gefördert. „Neue regionale Zusammenschlüsse erhalten Fördermittel des Landes zur Erarbeitung eines regionalen Entwicklungskonzeptes“ weiterlesen

Zwei Ehrenamtliche wollen ins Amt

Neustadt wählt den Bürgermeister: Thomas Groll (CDU) und Georg August Metz (SPD) stehen zur Wahl

Neustadt (b). Nach einem eher ruhigen Wahlkampf sind am kommenden Sonntag 6651 wahlberechtigte Neustädter aufgeru­fen, ihren künftigen Bürgermeister zu wählen. Sie dürfen ent­scheiden zwischen Thomas Groll (CDU) und Georg August Metz (SPD). Beide sind Neustädter „Eigengewächse“, beide seit Jahren ehrenamtlich in der Kommunalpolitik aktiv und damit mit den Verhältnissen ihrer Heimatstadt bestens vertraut.

Im Neustädter Rathaus sind die Tage von Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) gezählt. Hoims dritte und letzte Amts­zeit in der Junker-Hansen-Stadt läuft am 30. Juni diesen Jahres

aus. Einige Wochen später vollendet er sein 65. Lebensjahr. Bereits an seinem 60. Geburts­tag hatte Hoims seinen politi­schen Rückzug angekündigt. Am 1. Juli zieht der Neue in die früherer Wasserburg ein.

Der CDU blieb damit genü­gend Zeit, um Thomas Groll auf ihren Schild zu heben. Der 36-jährige Jurist ist seit 1999 Ge­schäftsführer des Regionalbauernverbandes Wetterau-Frankfurt und des Kreisbauernver­bandes Hochtaunus. Als Stadt­verordneter und Stadtverordnetenvorsteher hat sich der Junggeselle kommunalpoli­tisch längst warmgelaufen. „Zwei Ehrenamtliche wollen ins Amt“ weiterlesen

Familie spielt die „erste Geige“

Neustädter wählen ihren Bürgermeister: Georg Metz geht für die SPD ins Rennen

Von Carmen Bauer-Naumann (0 64 28) 44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de

Neustadt. Georg Metz (SPD) sitzt im Kreise seiner sechsköpfigen Familie. Auf dem Tisch liegen das Spielbrett von Malefiz und Spielsteine. Das Spiel ist im vollen Gange. Für Metz spielt seine Familie eine wichtige Rolle. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Verbesserung der Le­bensbedingungen von Famili­en einer der Punkte ist, die er als Bürgermeister gerne ange­hen würde.

Georg August Metz geht als Spitzenkandidat von der SPD ins Rennen um das Neustädter Bürgermeisteramt. Der 46-Jäh­rige ist seit 2001 in der Kommu­nalpolitik tätig und wollte zu­nächst gar nicht so recht ins rennen gehen.

„Eigentlich hatten wir von der SPD einen externen Kandi­daten ausgesucht“, verrät er schmunzelnd. „Doch der wollte dann plötzlich nicht mehr, und so ist die Partei dann sehr schnell auf mich gekommen“. Und nachdem der Familiense­gen gegeben war, Ehefrau Elke und die vier Kinder unterstüt­zen ihn tatkräftig, ging es in den Wahlkampf.

Halbe Sau gewonnen und für Party in Speckswinkel gestiftet

„Ich musste mich ja erst ein­mal bekannt machen, doch der Wahlkampf macht mir großen Spaß“. Erlebt hat Metz dabei auch schon kurioses: „Als ich in Speckswinkel zum Würfeln war, habe ich ein halbes Schwein gewonnen und dann auch gleich für eine Party ge­spendet“, erzählt er lachend.

Der gebürtige Neustädter möchte gern Bürgermeister werden, weil es für ihn eine in­teressante Herausforderung und ein neues Aufgabengebiet ist. „Ich denke, ich kann viel Er­fahrung aus meiner bisherigen beruflichen Laufbahn als Dip­lom Verwaltungsbetriebswirt einbringen. „Familie spielt die „erste Geige““ weiterlesen

Stadtverordnete würdigen Hoims Bilanz

Neustädter Innenstadt soll in diesem Jahr weiter ausgebaut werden/Haushalt einstimmig gebilligt

Neustadt (aws). Nicht immer hat Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) es in seiner 18-jährigen Amtszeit allen Stadtverordne­ten recht machen können. Mit seinem letzten Haushaltsentwurf hat er aber wenigsten eine einmütige Zustimmung erfahren.

Stadtverordnetenvorsteher Thomas Groll ließ in seiner An­sprache die herausragenden Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren.

Er erinnerte an die Kommu­nalwahl am 26. März und die damit verbundene Neuzusam­mensetzung des Parlamentes, das von 30 auf nunmehr 25 Stadtverordnete und von bis­her acht auf jetzt fünf Stadträte verkleinert worden war.

Die Umgestaltung der Neu­städter Innenstadt und der Marktstraße, welche im kommenden Jahr weiter aus- und umgebaut werden soll, war ei­nes der Schwerpunktthemen, die im abgelaufenen Jahr 2006 im Parlament behandelt wor­den waren. „Stadtverordnete würdigen Hoims Bilanz“ weiterlesen

Souveräne Redner auf Stimmenpfang

Thomas Groll (CDU) und Georg A. Metz (SPD) waren beim OP-Wahltalk in Neustadt

Neustadt. Zwei souverä­ne Kandidaten äußerten sich zu klassischen Wahl­kampfthemen: Der OP-Wahltalk im Haus der Begegnung verlief ohne Meinungsverschieden­heiten – zumindest fast.

von Markus Engelhardt

Wer zu Beginn von Manfred Hoims Arbeit als Bürgermeis­ter von Neustadt geboren wur­de, ist heute volljährig. Zeit, den Chefsessel im Rathaus zu räumen, mag das Stadtober­haupt denken und macht Platz für einen jüngeren Nachfolger.

Die Kontrahenten um diese Position – so viel sei vorwegge­nommen – gaben beide ein an­sehnliches Bild ab, als sie sich während des OP-Wahltalks im Haus der Begegnung den Neu­städtern stellten. Stadtverord­netenvorsteher und CDU-Kan­didat Thomas Groll bewies ebenso wie SPD-Bewerber Ge­org August Metz, dass er seine Hausaufgaben gemacht hatte. Ins Stocken kam keiner der bei­den politischen Gegner -gleich, ob es um den Finanz­haushalt ihrer Heimatstadt, de­ren Zukunft oder um das The­ma Familienförderung ging.

Besonders letztgenannter Themenkomplex hatte es Metz angetan: Mehrfach betonte der Sozialdemokrat, sich als Bür­germeister insbesondere für die Belange der Familien ein­setzen zu wollen. Sein christde­mokratischer Wahlkampfgeg­ner nutzte unterdessen seine langjährige Erfahrung in der Kommunalpolitik, verband sämtliche Ausführungen mit Beispielen aus Neustadts Ge­schicken und Geschichte.

„Wenn wir über die Innen­stadtentwicklung sprechen, müssen drei Worte genannt werden“, erklärte Groll zu ei­nem der wenigen strittigen Dis­kussionsthemen und zählte auf: „Leben, einkaufen, wohnen.“ Die Probleme des Einzelhan­dels in der Kernstadt seien kein Neustädter Phänomen, fügte der CDU-Mann hinzu. Zudem gebe es kein Patentrezept, um den Leerständen entgegenzu­wirken. Seine Ziele seien, den Einzelhandel zu stärken und das gastronomische Angebot in der Marktstraße zu verbessern.

Metz stimmte ihm zu, dass Rat von Experten zur Lösung der genannten Probleme vonnöten sei. Die ablehnende Haltung des Christdemokraten gegenüber der Ansiedelung ei­nes weiteren Lebensmittel­markts erinnere ihn jedoch an sozialistische Planwirtschaft. „Die Konzeption der Innenstadt muss der Nachfrage angepasst werden“, erklärte der SPD-Kandidat. „Vor allem müssen wir kostenlose Parkplätze schaffen.“ „Parken in Neustadt kostet nirgendwo Geld“, rea­gierte Thomas Groll. „Es sei denn, Sie parken falsch.“

Lebensmittelmärkte oder Einzelhandel

Carsten Beckmann – stellver­tretender OP-Lokalchef und mit OP-Redakteur Bodo Ganswindt der Moderator des Wahl­talks – merkte an, dass es gene­rell keine besonders deutlichen Unterschiede in den Wahlpro­grammen der beiden Kandida­ten gebe. „Herr Beckmann will Unterschiede“, meinte Groll, „dann wollen wir doch mal wel­che herausarbeiten.“ Er berich­tete, die SPD habe sich mehr­fach dafür eingesetzt, neue Le­bensmittelmärkte anzusiedeln, während er selbst auf den klassischen Einzelhandel setze. Metz antwortete, der Tod der Marktstraße sie die Folge einer nicht erfolgten Planung seitens der CDU-Mehrheit. „Es geht darum, ein Konzept zu ent­wickeln“, wiederholte der Sozi­aldemokrat. „Die Entwicklung der Neustädter Innenstadt braucht ein festes Fundament.“

Unter den Fragestellern aus dem Publikum waren auch Mandatsträger. Hans-Gerhard Gatzweiler von der SPD-Frakti­on im Stadtparlament wollte wissen, welche Erfahrungen die beiden potenziellen Bürger­meister im Werben um Investo­ren haben. „Ich kann diesbe­züglich keine Erfahrungen vor­weisen“, gab Groll zu. „Aber meine Arbeitgeber sind sehr zufrieden mit mir.“ Er traue sich zu, in den „Gelben Seiten“ zu blättern und ein Konzept zu entwickeln: „Dazu gehört Fleiß, aber sicher auch Glück.“

Was außer Glück und den „Gelben Seiten“ nötig sei, frag­te Beckmann den SPD-Kandi­daten. „Man muss Leute ken­nen“, antwortete Georg A. Metz. Es sei zudem notwendig, sich leistungsstarke Partner zu suchen. Dabei seien seine be­ruflichen Kontakte hilfreich, fügte der 46-Jährige hinzu.

Das Konkurrenzdenken zwi­schen Momberg, Mengsberg, Speckswinkel und der Kern­stadt sei weitgehend aufgelöst, konstatierte Metz, als es um den Umgang mit den Stadttei­len ging: „Dieses Wir-Gefühl muss ausgebaut werden!“

„Wir haben in der Vergangen­heit erhebliche Investitionen getätigt“, stellte Groll fest. „Die Stadtteile sind gut zusam­mengewachsen, und dieser Weg sollte fortgesetzt werden.“

Bürgerinitiative und Stadtparlament

Auch in Sachen Vereinsförde­rung herrschte traute Einigkeit auf dem Podium. Groll sprach davon, selbst in Zeiten knapper Kassen als allerletztes das Geld für die Vereine zu kürzen. Und auch Metz erklärte: „Es ist völ­lig klar, dass die Vereine das Rückgrat unserer Stadt sind.“

Um Neustadt für Familien at­traktiv zu halten, sei es wichtig, etwas für Infrastruktur und Ar­beitsplätze, für Kultur und Kin­derbetreuung zu tun – auch da­rin waren sich die Bürgermeisterkandidaten der beiden großen Volksparteien einig.

Kein Konsens herrschte allerdings, als Karl Stehl von der CDU-Fraktion den SPD-Kandi­daten darauf ansprach, in sei­nem Lebenslauf zu berichten, mit einer Bürgerinitiative zwei Änderungen der Abfall-Ge­bührenordnung möglich ge­macht zu haben. Metz stellte klar, die Arbeit der Initiative habe durchaus Druck auf die Stadtverordneten ausgeübt. „Souveräne Redner auf Stimmenpfang“ weiterlesen