Decke hat sich um 70 Zentimeter gesenkt

Schäden am Dach des Neustädter Rathauses sind teilweise massiv Ingenieur wird „langsam unruhig“
Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung ließen sich ausgiebig über die Sanierung des Rathausdaches informieren, die weitaus teurer als erwartet wird.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Mit 160 000 Euro an Mehrkosten rechnet die Stadt für die Sanierung der Dächer des Rathauses und des Nebengebäudes, die ursprünglich mit rund 250 000 Euro veranschlagt war (die OP berichtete). „Dass Mehrkosten entstehen, war ja zu befürchten. Die Größenordnung überrascht aber doch ein bisschen“, sagte SPD-Stadtverordneter Karl Heinz Waschkowitz.
„Wir hatten im Vorfeld Probebohrungen gemacht; einige Knackpunkte gesehen und eine Schätzung abgegeben“, kommentierte Ingenieur Dr. Mark Böttcher. Der tatsächliche Zustand des Daches habe sich aber erst gezeigt, als die Stadt mehr als 40 Kubikmeter Altpapier beziehungsweise den „Staub von Jahrhunderten“ entfernt hatte.
An der Dachkonstruktion des Nebengebäudes gab es laut Böttcher im Verlauf der Jahrzehnte Stück für Stück zahlreiche Veränderungen, die mit Sicherheit nicht eingeplant gewesen seien. Zudem war das Dachgeschoss nicht für das Gewicht eines Aktenlagers ausgelegt – am Ende herrschte eine 240-prozentige Überbelastung, woraufhin die Stadt die Akten sofort entfernen ließ. Am Rathausdach entdeckten Böttcher und seine Mitarbeiter „unterschiedliche Auffälligkeiten“, unter anderem einen gebrochenen Hauptunterzug, der durch das Öffnen der Zwischendecke im Magistratssitzungszimmer sichtbar wurde: Ein massiver Balken ist gebrochen und wurde durch eine Federstahlklammer an anderen Balken befestigt. „Die Decke hat sich teilweise um 70 Zentimeter gesenkt. Das hätte die Verwaltung auch gesehen, wenn es die Zwischendecke nicht gegeben hätte“, erklärte Böttcher. „Decke hat sich um 70 Zentimeter gesenkt“ weiterlesen

Neustadt fällt Decke auf den Kopf – MNZ

Schäden am Rathaus sind weitaus größer als bisher angenommen
Neustadt (aws). Gewusst haben Bürgermeister Thomas Groll (CDU) und das Neustädter Parlament schon lange, dass die Dächer von Rathaus und Nebengebäude saniert werden müssen. Der Beginn der Sanierungsmaßnahmen brachte jedoch unerfreuliche Überraschungen: Die Schäden sind weitaus größer, als ursprünglich angenommen.
Bei der Sitzung des Bauausschusses wurde den Ausschussmitgliedern das ganze Ausmaß der Schäden vorgestellt. Beim Öffnen des Daches und beim Ausräumen der Dachböden beider beiden Gebäude waren den Verantwortlichen die Augen aufgegangen: Unter Altakten und Schutt, die sich in vielen Jahrzehnten angesammelt hatten, fanden Bauhofmitarbeiter und Dachdecker kaum noch intakte Bausubstanz.
Durch undichte Stellen im Dach sind Feuchtigkeitsschäden in den Hohlräumen zwischen Innen- und Außenwand entstanden. Offensichtlich schon vor Jahren gerissene Zugbalken und Unterzüge waren durch Stahlklammern und aufgeschraubte U-Eisen repariert worden und haben den
Halt verloren. Unter abgehängten Sichtdecken verborgen fanden sich völlig zerstörte Deckenbalken. „Neustadt fällt Decke auf den Kopf – MNZ“ weiterlesen