Ein banger Blick auf die Geburtenzahlen

Stadt will Kindergaren-Angebote aufrecht erhalten. Erfüllung der U3-Quote ist kein Problem

Wenn die Stadt wollte, dann könnte sie laut Bürgermeister Thomas Groll locker die gesetzlich geforderte 35-Prozentmarke bei den U3-Plätzen im Kindergarten erfüllen -muss sie aber gar nicht.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Kinderbetreuung in Neustadt kann sich sehen lassen: In jedem Stadtteil gibt es einen Kindergarten, hinzu kommen der „Sonnenschein“ und der „Regenbogen“ in der Kernstadt, wobei letzterer als Neubau und Familienzentrum zusätzlich heraussticht. 335 Betreuungsplätze halten die Neustädter insgesamt vor, belegt sind gerade einmal 273. Darin inbegriffen sind auch die U3-Plätze mit 25 im „Sonnenschein“, 18 im „Regenbogen“, 5 im „Sterntaler“ Mengsberg sowie 5 im kirchlichen Kindergarten Momberg. 53 sind es insgesamt, nur 29 werden genutzt.
U3-Quote ist ausbaubar
„Zu unserer Überraschung stellten wir fest, dass die Nachfrage nicht so groß ist wie das Angebot“, sagt Bürgermeister Thomas Groll und verweist darauf, dass Neustadt die für das Jahr 2013 geforderte Quote von 35 Prozent bei den U3-Plätzen locker erreichen könnte: „Kurzfristig wären wir in der Lage, durch Änderung der Betriebserlaubnisse die Anforderung zu erfüllen – es gibt aber scheinbar keinen Bedarf.“
Für 35 Prozent der Kinder unter 3 Jahren müsste die Stadt Betreuungsplätze anbieten. Ein Blick auf die Geburtenzahlen lässt jedoch erahnen, dass sie schon jetzt gut im Rennen liegt: In Neustadt kamen in den vergangenen 5 Jahren durchschnittlich 51 Kinder zur Welt. Mehr Schwankungen gab es in den Stadtteilen: In Mengsberg lagen die Zahlen der vergangenen Jahren bei 6, 8, 11, 8 und 5 Kindern, in Momberg bei 6, 11, 10, 5 und 6 Kindern und in Speckswinkel bei 4, 1, 2, 5 und 4. „Die Zahlen gehen ein wenig zurück“, analysiert Groll und gibt zu, er betrachte dies mit ein wenig Sorge – nichtsdestotrotz sei die Stadt bestrebt, ihr Angebot aufrecht zu halten. „Natürlich haben wir die Entwicklung der Zahlen im Blick, das gilt aber auch für den Kindergarten-Etat: Im Jahr 2Ö13 wird das Defizit ansteigen, weil Änderungen in Kraft treten und wir zusätzliche Erzieher anstellen müssen.“ „Ein banger Blick auf die Geburtenzahlen“ weiterlesen