Nabu-Klage erhöht Neustädter Ängste

Bürgermeister Thomas Groll fürchtet Zeitverzögerung beim A-49-Weiterbau und längeres Verkehrschaos
Der Nabu Hessen hat gegen den A-49-Abschnitt zwischen Schwalmstadt und Stadtallendorf Klage eingereicht. Dafür hagelt es Kritik aus verschiedenen Richtungen.
von Michael Rinde
Neustadt./Stadtallendorf.
Beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig liegt inzwischen die Klage des Nabu Hessen vor. Sie betrifft den Planfeststellungsbeschluss für den mittleren A-49-Abschnitt zwischen Schwalmstadt und Stadtallendorf. Er berührt auch unmittelbar die Stadt Neustadt -die ohnehin schon Sorge genug hat, dass die Autobahn irgendwann bei Schwalmstadt endet, weil kein Geld für den Weiterbau da ist.
Vom Neustädter Bürgermeister Thomas Groll (CDU) kommt darum auch die deutlichste Kritik an der Nabu-Klage und an dem Naturschutz-Verband an sich. „Mir fehlt jedes Verständnis für diese Klage“, betont Groll im Gespräch mit dieser Zeitung immer wieder. Seine konkrete Befürchtung: Sollte die Klage tatsächlich beim Bundesverwaltungsgericht Erfolg haben, dürfte Neustadt noch wesentlich länger als ohnehin befürchtet unter immensem zusätzlichen Verkehrsaufkommen leiden. Der Weiterbau der A 49 bis Schwalmstadt (Vke 20 genannt) ist der einzige Abschnitt, der planungsrechtlich und finanziell gesichert ist. Was dann kommt ist noch gänzlich offen, denn wann der Bund das nötige Geld bereitstellt, steht noch „in den Sternen“. Groll unterstreicht die Bedeutung, die der Autobahn-Weiterbau mit einer Gesamtlänge von 43 Kilometern für die Region hat. Politik, Wirtschaft und Bevölkerung stünden dahinter. „Bei einer Volksabstimmung wären hier drei Viertel der Menschen dafür“, schätzt Groll.
Dem Nabu hält er hingegen vor, dass „einige wenige ihren Willen gegen viele durchdrücken“. Er zielt damit auch auf die Einmischung des Nabus beim Windräder-Streit in Bad Endbach und ebenso in Cölbe bei der geplanten Solaranlage.
Grundsätzliche Unterstützung bekommt Groll in seiner Kritik an der Nabu-Klage von der Industrie- und Handelskammer, namentlich vom Arbeitskreis A 49. Arbeitskreissprecher ist Ullrich Eitel, geschäftsführender Gesellschafter der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain. „Nabu-Klage erhöht Neustädter Ängste“ weiterlesen