Jugendarbeit ist Stadt jeden Cent wert

Die Kommune, der Verein bsj und die Schule pflegen eine im Landkreis einzigartige Kooperation
Neustadts Jugendliche fühlen sich ernst genommen, das Freizeitangebot für sie hat zu-, die Sachbeschädigungen im Park haben abgenommen. Die professionelle Jugendarbeit trägt Früchte.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem bsj ein Segen“, freut sich Hartmut Boß, der Leiter der Martin-von-Tours-Schule (MvTS), über die vor etwas mehr als einem Jahr umstrukturierte Jugendarbeit. Seitdem ist der Marburger Verein bsj in der Verantwortung, allerdings greifen verschiedene Zahnräder ineinander: Sebastian Habura und Anika Leineweber kümmern sich als Stadtjugendpfleger um ‚die Jugendräume und das Freizeit- und Ferienangebot (zum Beispiel mit abenteuerpädagogischen Exkursionen mit Bildungsanspruch). Gleichzeitig sind sie über das Projekt „Lebensweltbezogene Schulsozialarbeit“ an der MvTS tätig -die Kosten dafür trägt der Landkreis. Dort organisieren sie Klassenfindungstage, bieten Sportkurse an, kümmern sich um die pädagogische Mittagsbetreuung und stehen den Kindern und Jugendlichen vor allem als Ansprechpartner zur Verfügung.
„So lernen unsere Schüler die Menschen, die Betreuungsarbeit leisten, schon früh kennen und können Vertrauen aufbauen“, sagt Boß und hebt hervor, dass die Kinder und Jugendlichen sich ernst genommen fühlen und jemanden haben, mit dem sie vertrauensvoll reden können – sowohl über ihre Freizeitgestaltung, vor allem aber auch über Probleme in Schule, Familie oder Freundeskreis.
„Ansprechpartner für Jugendliche sind wichtig – es kann aber nur funktionieren, wenn sie auch in die kommunale Arbeit eingebunden sind“, betont Jochem Schirp, der Geschäftsführer des bsj. „Habura und Leineweber sprechen die Sprache der Jugendlichen, wissen dabei gleichzeitig, sich Respekt zu verschaffen“, ergänzt Bürgermeister Thomas Groll und freut sich über gelungene Integrationsarbeit, das vergrößerte Freizeit- und Ferienangebot und den „Rückgang des Rowdytums“. „Jugendarbeit ist Stadt jeden Cent wert“ weiterlesen