Neue Pumpe fördert 1500 Liter in der Minute

Stadt Neustadt schaffte für 10 500 Euro eine neue Tragkraftspritze für die Feuerwehr Speckswinkel an
Neun Monate lang hatten sich die Speckswinkler Brandschützer eine Tragkraftspritze in Marburg ausleihen müssen. Diese Zeit ist nun vorbei.
von Jonas Hielscher
Speckswinkel. Aus Sicht der 28 aktiven Feuerwehrleute war eine Neubeschaffung der Tragkraftspritze dringend notwendig. Schon seit geraumer Zeit war es dem Zufall überlassen, ob die Pumpe im Ernstfall überhaupt anspringt. Die Tage der Pumpe mit alter Technologie und Zwei-Takt-Motor waren also eindeutig gezählt. Laut Wehrführer Oliver Stabilin funktionierte die Ersatzbeschaffung erstaunlich schnell und unbürokratisch. In weniger als zwölf Monaten sei die neue Pumpe beschafft worden. Die Auswahl von Hersteller und Typ waren keine wirkliche Fragen. Die Speckswinkler Tragkraftspritze ist baugleich mit denen der Wehren aus Mengs-berg und Momberg. Eingebaut ist ein VW-Polo-Motor. Die Pumpe fördert 1 500 Liter Wasser pro Minute bei 10 bar Ausgangsdruck. Mit 197 Kilo ist sie fast 50 Kilo schwerer als ihr Vorgänger. Die Bedienung ist sehr einfach, und das Anlassen des Motors erfolgt vollautomatisch. Im Vergleich zum Vorgängermodell sprachen die Speckswinkler von einem „Quantensprung“. Verladen ist die Pumpe auf dem einzigen Speckswinkeler Feuerwehrfahrzeug, einem Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W). „Neue Pumpe fördert 1500 Liter in der Minute“ weiterlesen

Jugendarbeit ist Stadt jeden Cent wert

Die Kommune, der Verein bsj und die Schule pflegen eine im Landkreis einzigartige Kooperation
Neustadts Jugendliche fühlen sich ernst genommen, das Freizeitangebot für sie hat zu-, die Sachbeschädigungen im Park haben abgenommen. Die professionelle Jugendarbeit trägt Früchte.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem bsj ein Segen“, freut sich Hartmut Boß, der Leiter der Martin-von-Tours-Schule (MvTS), über die vor etwas mehr als einem Jahr umstrukturierte Jugendarbeit. Seitdem ist der Marburger Verein bsj in der Verantwortung, allerdings greifen verschiedene Zahnräder ineinander: Sebastian Habura und Anika Leineweber kümmern sich als Stadtjugendpfleger um ‚die Jugendräume und das Freizeit- und Ferienangebot (zum Beispiel mit abenteuerpädagogischen Exkursionen mit Bildungsanspruch). Gleichzeitig sind sie über das Projekt „Lebensweltbezogene Schulsozialarbeit“ an der MvTS tätig -die Kosten dafür trägt der Landkreis. Dort organisieren sie Klassenfindungstage, bieten Sportkurse an, kümmern sich um die pädagogische Mittagsbetreuung und stehen den Kindern und Jugendlichen vor allem als Ansprechpartner zur Verfügung.
„So lernen unsere Schüler die Menschen, die Betreuungsarbeit leisten, schon früh kennen und können Vertrauen aufbauen“, sagt Boß und hebt hervor, dass die Kinder und Jugendlichen sich ernst genommen fühlen und jemanden haben, mit dem sie vertrauensvoll reden können – sowohl über ihre Freizeitgestaltung, vor allem aber auch über Probleme in Schule, Familie oder Freundeskreis.
„Ansprechpartner für Jugendliche sind wichtig – es kann aber nur funktionieren, wenn sie auch in die kommunale Arbeit eingebunden sind“, betont Jochem Schirp, der Geschäftsführer des bsj. „Habura und Leineweber sprechen die Sprache der Jugendlichen, wissen dabei gleichzeitig, sich Respekt zu verschaffen“, ergänzt Bürgermeister Thomas Groll und freut sich über gelungene Integrationsarbeit, das vergrößerte Freizeit- und Ferienangebot und den „Rückgang des Rowdytums“. „Jugendarbeit ist Stadt jeden Cent wert“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

„Deutschland, Achtung Baustelle“ Polit- und Gesellschaftskabarett mit Edgar und Irmi begeistert Besucher

Nur eine Woche nach der Neustädter Kunstausstellung fand am 3. November 2012 eine weitere kulturelle Veranstaltung im Historischen Rathaus statt.
Bürgermeister Thomas Groll konnte rund 100 Besucher zu einem Kabarettabend mit Edgar und Irmi aus Unterfranken begrüßen. Groll betonte, dass man wieder einmal etwas Neues wage und freute sich über die gute Resonanz.
Die beiden aus dem Landkreis Bad Neustadt an der Saale stammenden Kabarettisten sorgten während des zweistündigen Programms für beste Unterhaltung und wurden dafür mit großem Applaus des Publikums belohnt.
Hintergründiges, tiefsinniges und provokantes wurde geboten. Vor Edgar und Irmi war an diesem Abend niemand sicher: Ob Angela Merkel, Peer Steinbrück, der Papst, Margot Käßmann oder der Islam, sie alle bekamen „ihr Fett ab“.
Die beiden nahmen zudem am Küchentisch so manche Alltagssituation aus deutschen Haushalten auf die Schippe. Der Einkauf bei IKEA kam hier ebenso zur Sprache wie die neugierigen Nachbarn, das Fernsehprogramm oder des Deutschen liebstes Haustier, der Hund. Auch über die CSU, die bayerische Filzwirtschaft oder das kleine von Sozis regierte Dorf (München) gab es so manches zu erfahren. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Der Fall der Fälle macht den Unterschied

„Im Hattenrod“ gilt als „verkehrswichtige innerörtliche Straße“ weil sie eine Ausweichstrecke für die Bundesstraße wäre
Nahezu reflexartig kam am Montag während der Stadtverordnetenversammlung beim Thema „grundhafte Erneuerung einer Straße“ eine alte Geschichte auf den Tisch.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Zweimal hatten die Neustädter in den vergangenen Jahren die grundhafte Erneuerung der Straße „Im Hattenrod“ aufgrund eines fehlenden Zuwendungsbescheides aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zurückgestellt. Im Frühjahr 2013 soll das Projekt nunmehr umgesetzt werden – damit die Fördermittel kommen, mussten die Stadtverordneten nach Aufforderung von Hessen Mobil nur noch beschließen, dass die Straße „innerörtlich verkehrswichtig“ ist.
Diese Grundvoraussetzung erfüllten die Neustädter am Montag einstimmig. 475 000 Euro hat die Stadt an Kosten veranschlagt. Die GVFG-Förderung beläuft sich auf 75 Prozent – kommt allerdings nur der Kommune zugute. Der Anliegeranteil beläuft sich auf 50 Prozent.
50 Prozent? Dieser Punkt rief Mombergs Ortsvorsteher Jörg Grasse auf den Plan, der daran erinnerte, dass der Anliegeranteil beim Ausbau von „Arenecke“, „Pfaffenhöfer Straße“ und „Tannenbergstraße“ 75 Prozent betragen habe. „Wo ist der Unterschied?“, fragte er Bürgermeister Thomas Groll und bekam die Erklärung: Hessen Mobil habe „Im Hattenrod“ nicht wie die Momberger Straßen als „Anliegerstraßen“ sondern als „innerörtlich verkehrswichtig“ eingestuft, da sie bei einer Sperrung der Bundesstraße 454 im Bereich Bahnhofstraße / Hindenburgstraße die einzig in Frage kommende Umleitungsstrecke sei. Noch dazu diene sie Verkehrsteilnehmern aus dem benachbarten Vogelsbergkreis als Zuwegung zur B 454 Richtung Schwalmstadt und sei eine bedeutsame Zuwegung zum Bahnhof.
Somit steht fest: Die Anlieger müssen insgesamt für rund 238 000 Euro aufkommen. Die Stadt erhält derweil rund 170 000 Euro an Fördermitteln und muss selbst nur rund 70 000 Euro berappen. „Der Fall der Fälle macht den Unterschied“ weiterlesen