Sein Handeln kann auch untypisch sein

Die Kandidaten der Neustädter Bürgermeisterwahl im politischen Porträt: Thomas Groll (CDU)
„Ich wollte immer mitmachen und mitgestalten“, sagt Thomas Groll, der als CDU-Kandidat ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters geht und bereits auf 23 Jahre Erfahrung in der Politik zurückblickt.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit dem Jahr 1988 ist Thomas Groll kommunalpolitisch aktiv. Doch schon viel früher saß der heute 42-Jährige als Zuhörer in Sitzungen der Stadtverordneten oder bei Wahlkampfveranstaltungen – oft musste der Großvater als Begleiter mitkommen, damit der „junge Thomas“ den abendlichen Sitzungen beiwohnen konnte. „Ich wollte eben wissen, was in meiner Heimat passiert“, erinnert sich Groll, der aus einem eher unpolitischen“ Elternhaus kommt.
Schon bald fragte Paul Altenbrand den Politik interessierten Jungen, ob er nicht die Junge Union in Neustadt wieder aufbauen wolle. Groll musste nicht lange nachdenken, wurde im Herbst 1988 deren Vorsitzender und stand schon ein Jahr später auf der Kandidatenliste für die Kommunalwahl. Im Jahr 1991 zog er dann im zarten Alter von 21 als Nachrücker in die Stadtverordnetenversammlung ein. An seiner politischen Ausrichtung hatte er dabei nie Zweifel: „Es war immer klar, dass meine Richtung konservativ geprägt ist.“ Die Politik der Partei auf Landes- und Bundes- aber eben auch auf kommunaler Ebene habe ihn einfach überzeugt.
Für sein Amt als Bürgermeister ist ihm die Parteizugehörigkeit allerdings eher nebensächlich: „Ich will ein Bürgermeister für alle sein. Ich stehe zwar auf dem Fundament einer Partei, nehme mir aber durchaus die Freiheit, zu Themen so zu stehen, wie es für die Kommune am besten ist.“ Der Ausbau des Familienzentrums, der Kinderbetreuung oder das Vorantreiben des Silek-Prozesses seien zum Beispiel Themen, die er prägte, die allerdings nicht unbedingt typisch für einen CDU-Bürgermeister seien.
Da wundert es dann auch nicht, dass Groll kein politisches Vorbild hat, es „durchaus aber Politiker gibt, die ich für bewundernswert halte“, sagt er, nennt Konrad Adenauer und Franz-Josef Strauß und betont: „Für die konkrete Tätigkeit als Bürgermeister bin ich der Auffassung, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss.“ Und manchmal helfen dabei auch die Bürger: Von der Idee, des Nachts die Straßenbeleuchtung abzuschalten, ist erlange abgekommen: „Ich sah darin eine Möglichkeit, Geld zu sparen, habe aber akzeptiert, dass die Mehrheit anderer Auffassung ist.“ Sein Ziel habe er nicht aus den Augen verloren, wohl aber den Weg gewechselt, hebt Groll hervor und verweist darauf, dass die Stadt in den kommenden Jahren die Straßenbeleuchtung auf energiesparenden LED-Technik umrüstet.
„Die Bürger müssen sagen, was ihnen wichtig ist, und bereit sein, sich zu engagieren“, sagt der Amtsinhaber beim Thema Finanzen: Trotz klammer Kassen werde die Stadt unter seiner Führung ihr Engagement bei den freiwilligen Leistungen nicht einstellen: Gemeinbedarfseinrichtungen werde es weiterhin geben, dennoch seien Kürzungen unumgänglich: „Einsparungen wird es geben, aber keinen Kahlschlag.“ Ziel sei, Bürger und Vereine einzubinden – vor dem Hintergrund des Sparzieles am besten auch in die Unterhaltung. „Sein Handeln kann auch untypisch sein“ weiterlesen