Neubau wäre gut, ist aber derzeit nicht umsetzbar

Georg Metz (SPD) will Gebäude mit
Georg Metz (SPD) glaubt, dass sich die Stadt das Gebäude eigentlich nicht mehr leisten kann, es aber noch mindestens zehn Jahre erhalten muss. Seine Stellungnahme zu unserer Frage im Wortlaut:
Neustadt braucht – wie jede andere Gemeinde auch – eine ausreichend große und angemessen ausgestattete Versammlungsstätte. Der Saaltrakt des Hauses der Begegnung mit Bühne und abteilbaren Nebenräumen ist dafür gut geeignet.
Allerdings hat das Haus auch gravierende wirtschaftliche Nachteile, die mittlerweile eine Dimension erreichen, die sich Neustadt nicht mehr leisten kann.
Das Haus besitzt neben dem Saal auch noch einen sehr großen und entsprechend teuren Gastronomietrakt, der nur sehr personalintensiv betrieben werden kann. Das macht ihn praktisch unvermietbar.
Es existieren noch eine Pächterwohnung und ein Gästetrakt. Die Gästezimmer besitzen keine eigenen Sanitäranlagen, sind also auch nur schlecht vermietbar.
Das Haus würde im Falle einer Sanierung und weiterer Nutzung als Versammlungsstätte drei Millionen Euro verschlingen. Geld, welches Neustadt zurzeit nicht zur Verfügung hat.
Der adäquate Neubau einer, Versammlungsstätte, also ein großer Saal mit Bühne und mit abteilbaren Seitenräumen, die man zum Beispiel für kleinere Vereinsveranstaltungen, Proben und so weiter nutzen kann, wäre mit voraussichtlich zwei bis drei Millionen Euro realisierbar, je nach Größe und Ausstattung.
Es darf davon ausgegangen werden, dass die Betriebskosten eines neuen, konzeptionell und energetisch voll optimierten Hauses deutlich unter den heutigen Unterhaltungskosten von rund 70 000 bis 80 000 Euro im Jahr zu Buche schlagen. Eventuell sogar nur mit der Hälfte.
Damit ist die Entscheidung klar: Wir sollten einen Neubau anstreben und das alte Haus gegebenenfalls veräußern, was die Wirtschaftlichkeit eines Neubaus nochmals verbessern würde.
Bleibt die Frage, wie wir das in der aufs Äußerste angespannten Haushaltslage hinbekommen. „Neubau wäre gut, ist aber derzeit nicht umsetzbar“ weiterlesen

Neu bauen und Geldgeber ins Boot holen

Sanierung ist für Thomas Groll (CDU) nur eine dritte Variante
Thomas Groll (CDU) hat zwei Vorschläge, wie die Kernstadt trotz klammer Kassen zu einem neuen Bürgerhaus kommen könnte. Seine Stellungnahme zu unserer Frage im Wortlaut:
Neustadt braucht weiterhin ein Bürgerhaus. Eine Komplettsanierung des Hauses der Begegnung (HdB) nebst Wohnhaus kommt für mich aufgrund geschätzter Kosten von rund 3,4 Millionen Euro nicht in Betracht. Das vorhandene Gebäude sollte solange wie möglich und zulässig genutzt werden. Reparaturen sind auf ein Minimum zu beschränken.
Zeitnah muss nach einer tragfähigen Lösung für die nächsten Jahrzehnte gesucht werden. Dies ist nicht zuletzt aufgrund der Finanzlage der Kommune kein einfaches Unterfangen. Das zukünftige Bürgerhaus sollte daher auf das notwendige Mindestmaß an Räumen und Einrichtung beschränkt sein: Abteilbarer Saal für bis zu 500 Gäste, Bühne, Theke und Küche. Technisch gesehen wäre ein Neubau sicher die beste Lösung. Hier plädiere ich für die Prüfung von zwei Varianten:
1. Gemeinsam mit dem Kreis Neubau der maroden Turnhalle der Waldschule als Mehrzweckhalle. Vorteil: Die Kommune trüge nur einen Teil der Investitionskosten. Die Nutzung durch Schule, Kommune, Vereine und Bürger bedürfte aber einer guten Planung.
2. Bau einer Mehrzweckhalle auf dem Festplatz „Lehmkaute“. In diesem Fall wäre auch zu prüfen, ob sich ein Investor findet, der die Halle errichtet und der Kommune langfristig vermietet.
Zwar sind Kommunalkredite derzeit äußerst günstig, aber ein Neubau würde wohl mehr als 1,7 Millionen Euro kosten. Selbst wenn die Kommunalaufsicht dies genehmigen sollte, würden auf Jahre hinaus kaum andere kommunale Investitionen möglich sein.
Bei beiden Varianten wäre auch zu prüfen, ob eine Veräußerung des HdB beziehungsweise des Grundstücks nach Abriss des Gebäudes möglich wäre und damit ein kleiner Teil der Baukosten finanziert werden könnte. „Neu bauen und Geldgeber ins Boot holen“ weiterlesen