Neustädter Mitteilungsblatt

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kommt am 28. Juli nach Mengsberg

2013 errang der Neustädter Stadtteil Mengsberg nach vorherigen Erfolgen auf Regional- und Landesebene eine Goldmedaille beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Gemeinsam mit den Repräsentanten der anderen Siegerdörfer wurden Ortsvorsteher Karlheinz Kurz und Bürgermeister Thomas Groll im März

2014 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck und dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, im Berliner Schloss Bellevue empfangen. Seinerzeit luden die beiden Kommunalpolitiker den Minister zu einem Besuch in das „Golddorf“ ein.

Auf Anregung des heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Heck wird Bundesminister Schmidt nun im Rahmen seiner „Sommerreise“ am Freitag, dem 28. Juli 2017, nach Mengsberg kommen.

Der CSU-Politiker vertritt seit 1990 den Wahlkreis Fürth im Deutschen Bundestag. Von 2005-2013 war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. Bis zu seiner Ernennung zum Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft amtierte er als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Christian Schmidt wird gemeinsam mit Dr. Stefan Heck am 28. Juli um 12:30 Uhr von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz und Bürgermeister Thomas Groll auf dem Lindenplatz begrüßt. Von dort geht es dann zum Freizeitzentrum am Engelhain und in die Grillhütte. Dort sind eine kurze Ansprache des Ministers und der Eintrag in das Goldene Buch der Kommune vorgesehen.

Ortsvorsteher Kurz und Bürgermeister Groll werten den Besuch aus Berlin als Anerkennung des großen bürgerschaftlichen Engagements vor Ort. Man wolle die Gelegenheit nutzen, dem Minister die vielfältigen Aktivitäten der Dorfgemeinschaft ebenso vorzustellen, wie Mengsbergs Weg zum Bioenergiedorf.

Karlheinz Kurz und Thomas Groll laden alle Mengsbergerinnen und Mengsberger, aber auch alle Interessierten aus der Region, herzlich ein, am Ministerbesuch teilzunehmen.

Neustädter machen sich „gemeinsam auf den Weg“

Angedachte Projekte im Programm Soziale Stadt wurden vorgestellt

Erst vor Kurzem wurde es ausgewählt, nun konnten die Neustädter Bürgerinnen und Bürger das Motto, unter das sie selbst die zukünftigen Aktivitäten im Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt in Neustadt (Hessen) gestellt hatten, hautnah erleben: getreu dem Motto „Gemeinsam auf dem Weg“ machten sich fast 50 Interessierte auf, um sich direkt vor Ort darüber zu informieren, welche Projekte bis 2025 in Neustadt (Hessen) auf dem Plan stehen und schrittweise umgesetzt werden sollen. Bei einem Rundgang durch die Innenstadt und angrenzende Gebiete stellte Bürgermeister Thomas Groll gemeinsam mit dem Planungsbüro akp_ aus Kassel und dem Quartiersmanagement an verschiedenen Orten der Kernstadt vor, was sich dort in den nächsten Jahren verbessern bzw. verändern soll. Vom Startpunkt auf dem Bahnhofsvorplatz ging es durch die Bahnhofstraße und Marktstraße vorbei am beliebten Treffpunkt Cafe Möller, dem Quartiersbüro und Begegnungstreff sowie dem Marktplatz bis zum Weidenbrunnen. Von dort führte der Weg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Bürgerpark, vorbei am Haus der Begegnung über den Schulhof der Martin-von-Tours-Schule bis hin zum Jugendraum und der gegenüberliegenden Weißmühle. Als Ziel des Rundgangs steuerte die Gruppe den Spielplatz „Vor dem Hain“ in der Leipziger Straße an, der in den kommenden Wochen verwirklicht wird.

An all diesen Stationen, die nur eine kleine Auswahl aller Projekte im Entwicklungskonzept darstellen, fassten Bürgermeister Thomas Groll und Stadtplanerin Heike Brandt (akp_) die Diskussionen der zahlreichen Veranstaltungen in den letzten Monaten zusammen und erläuterten den aktuellen Stand der Projekte bzw. Ideen und Ansätze. Im Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde deutlich, dass die Ideen unterschiedlich weit fortgeschritten sind und es bei einigen Themen – u.a. der Gestaltung der Freiflächen in der Innenstadt – durchaus noch Diskussionsbedarf gibt. Bürgermeister Groll betonte, dass mit diesem Projekt-Rundgang erst eine von mehreren Phasen innerhalb des Förderprogramms abgeschlossen sei, nämlich die Erstellung eines Entwicklungskonzepts. „Viele weitere Phasen werden folgen, in denen Ideen konkretisiert, Projekte weiter geplant und mit Sicherheit auch Hürden überwunden werden müssen. Dabei werden wir interessierte Bürgerinnen und Bürger selbstverständlich einbeziehen. Das Programm Soziale Stadt lebt nicht zuletzt vom Engagement der Neustädterinnen und Neustädter“, hob Groll hervor.

Als Ziel der Neustädter Aktivitäten im Programm Soziale Stadt formulierten sowohl der Bürgermeister als auch verschiedene Rundgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer die Vision, zum Programmabschluss im Jahr 2025 einen erneuten Rundgang durch die Stadt zu machen und sehen zu können, dass Neustadt (Hessen) tatsächlich lebenswerter geworden ist. Mit dieser Motivation sind alle Interessierten weiterhin aufgerufen, an zukünftigen Veranstaltungen und Diskussionsrunden teilzunehmen, ihre Ideen einzubringen und an der Entwicklung ihrer Stadt mitzuwirken. Für Fragen und Anregungen stehen dazu wie gewohnt auch weiter die Türen des Quartiersbüros in der Marktstraße offen.

Kleine haben in der Natur großen Spaß!

Jeden Tag draußen unterwegs. Egal, ob es regnet, schneit oder ob die Sonne vom Himmel brennt. Natur- und Waldkindergärten arbeiten nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei Eltern, die ihren Kindern ein Spielen und Lernen im Einklang mit der Natur ermöglichen möchten.

Ein Waldkindergarten in Neustadt entsteht

Die Stadt Neustadt (Hessen) und der in der Naturpädagogik erfahrene Verein für bewegungs- und sportorientierte Jugendarbeit Marburg e.V. (bsj) werden gemeinsam einen Waldkindergarten für Kinder über drei Jahre einrichten. Nach Möglichkeit im Herbst 2017, spätestens aber Anfang kommenden Jahres.

Informationsabend für Eltern am 8. August 2017

Wir laden alle interessierten Eltern für Dienstag, den 8. August 2017, 19.30 Uhr, zu einem Informationsabend in das Historische Rathaus am Marktplatz ein. In „alten Mauern“ werden wir etwas Neues präsentieren. An diesem Abend geht es um „was, wann, wo und wie“.

Innenstadt-Offensive Hessen 2017 „Ab in die Mitte“: Neu.Stadt.Regional. – Festtage Juli-Oktober

Im April 2017 wurde die Stadt Neustadt (Hessen) in Fulda von Staatsministerin Priska Hinz als einer der diesjährigen Landessieger der Innenstadt-Offensive Hessen „Ab in die Mitte“ ausgezeichnet.

Gemeinsam mit Heike Brandt und Elena Hansjürgens vom Kasseler Büro für Stadtplanung und Regionalentwicklung akp_ erarbeiteten Bürgermeister Thomas Groll und Sonja Stark von der Stadtverwaltung das Programm der „Festtage“ von Juli-Oktober. Dabei wurden die Kooperationspartner der Kommune der Tourismusservice „Rotkäppchenland“, der Förderverein Bürgerpark, der Arbeitskreis Straßenmalerfestival, die Historische Bürgerwehr, der Gewerbeverein, das Familienzentrum „Regenbogen“, die Gemeinwesenarbeit, das Quartiersmanagement im Rahmen der Sozialen Stadt und die katholische Kirchengemeinde aktiv miteinbezogen. Nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll sollen in den kommenden Monaten sieben Veranstaltungen mit dazu beitragen, die vielfältigen Funktionen der Innenstadt, der Mitte der Kommune, darzustellen. Dort könne man, so der Bürgermeister, wohnen, arbeiten, einkaufen, Freizeit verbringen und Kultur erleben. Dazu komme das besondere Ambiente der historischen Altstadt und des angrenzenden Bürgerparks.

Ziel der Innenstadt-Offensive sei es, sich der Stärken der Ortszentren wieder bewusst zu werden und sich durchaus auch mit den Schwächen auseinanderzusetzen, betont Thomas Groll.

„Bei der Erarbeitung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt haben wir uns mit dieser Thematik bereits auseinandergesetzt. Bis 2025 wollen wir hieran arbeiten und Projekte verwirklichen. Umso erfreulicher ist es, dass wir einer von 15 Landessiegern geworden sind, das gibt nämlich Rückenwind für die kommenden Jahre“, stellt der Bürgermeister heraus.

Ausdrücklich dankt Thomas Groll den Kooperationspartnern der Kommune. Diese leisteten bereits seit Jahren immer wieder Beiträge zur Belebung der Marktstraße und des Bürgerparks.

Der Bürgermeister betont, dass einige der Veranstaltungen im Rahmen der „Festtage“ bereits bewährt seien, andere kämen nun neu dazu. Wichtig bei den einzelnen Terminen sei 2017 der regionale Bezug.

Der Slogan „Neu.Stadt.Regional.“ solle zudem deutlich machen, dass Gäste aus der Region natürlich willkommen seien. Der ländliche Raum sei nur dann stark, wenn man Zusammenhalte und Stärken gemeinsam herausstelle, stellt Bürgermeister Groll heraus.

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

Neu.Stadt.Regional ….märchenhaft!

23. Juli, ab 11.00 Uhr Frühschoppen mit den „Schwälmer Jungs“,

14.30 Uhr Eröffnung der „Rotkäppchenwoche“, Trachtengruppe Loshausen, Wieraer Blasmusik, 15 & 16 Uhr Kindertheater im „Haus der Vereine“.

Neu.Stadt.Regional…künstlerisch!

19./20.8. Neustädter Straßenmalerfestival

Neu.Stadt.RegionaI…stimmungsvoll!

26.8. ab 18.00 Uhr Bierfest der Bürgergarde „Neustadt-Treffen der Biere“, Musik vom Jugendblasorchester und DJ Lucas Krapp, Beleuchtete Altstadt, 20.30 Uhr Gitarre & Gesang in der Pfarrkirche,

21.30 & 22.00 Uhr Feuershow

Neu.Stadt.Regional und rockig!

1.9., ab 19.30 Uhr im Bürgerpark mit „Goosebumps“, „Let off Ste- am“ und „Dezibel“

Neu.Stadt.Regional…einfach köstlich!

22.9. ab 14.00 Uhr regionaler Markttag mit Produkten aus dem Marburger Land und der Schwalm, Streichelzoo, musikalisches Programm, Wettbewerb „Wer hat den schwersten Kürbis?“, wer wird „Melkkönig“, Eröffnung durch Landrätin Kirsten Fründt.

Neu.Stadt.Regional…kreativ!

26.9. -10.10. Künstler aus der Region stellen in Geschäften und Schaufenstern der Marktstraße aus. Vernissage am 26.9., 19.00 Uhr mit den „Flötentönen“

Neu.Stadt.Regional…international lecker!

30.9., 11.00-16.00 Uhr Internationales Buffet mit Unterhaltungsprogramm im und um das „Haus der Vereine“, Eröffnung durch Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel.

Für den Markttag und die Kunstausstellung können sich Interessenten noch bei Sonja Stark Tel. 06692-8922, E-Mail stark@neustadt-hessen.de, melden. Auch der Verkauf von selbstgemachten herbstlichen Deko-Artikeln ist möglich.

Für das internationale Buffet werden ab sofort Anmeldungen im Familienzentrum „Regenbogen“ (06692-20028) und im Begegnungstreff in der Marktstraße (06692-9691159) entgegengenommen. Näheres und aktuelle Informationen unter: https://www.facebook.com/NEU.STADT.REGIONAL2Q17/

39. „Neustadt-Treffen“ in Neustadt bei Coburg

„Neustadt in Europa“ ist die größte Städtefreundschaft des Kontinents. Mittlerweile gehören 37 Neustädte aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft an.

Seit 1979 findet alljährlich ein „Neustadt-Treffen“ in einer der Mitgliedskommunen statt.

Vom 21.-23. Juli 2017 ist bereits zum dritten Mal nach 1984 und 2006 Neustadt bei Coburg Gastgeber. In der oberfränkischen

Kommune leben rund 15.000 Menschen. Die große Kreisstadt ist seit dem 19. Jahrhundert als „Spielzeugstadt“ bekannt und beherbergt in ihren Mauern das Museum der deutschen Spielzeugindustrie mit einer Trachtenpuppenausstellung.

Natürlich nimmt auch Neustadt (Hessen) wieder mit einer über 80- köpfigen Reisegruppe an dem „Familientreffen“ der Neustädte teil. Eine Gruppe des Radfahrervereins startet bereits am Donnerstag, dem 20. Juli 2017 nach Oberfranken und wird morgens von Bürgermeister Thomas Groll verabschiedet.

Ortsvorsteher Klaus Groll hat wieder die traditionelle „Bürgerfahrt“ organisiert. Hieran nehmen auch Junker Hans Michel Gnau und die Burgfräulein Marie Geus und Julia Schmidt sowie eine große Abordnung der Historischen Bürgerwehr und der Biedermeierdamen teil. Am Freitag wird Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels die Kommune offiziell vertreten. Am Samstag sind auch Bürgermeister Thomas Groll und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg vor Ort.

Kommune setzt sich für Verbleib des Drogerie-Marktes ein

In den vergangenen Tagen wurde Bürgermeister Thomas Groll mehrfach auf die Zukunft des Drogerie-Marktes im Neustädter „Kaufpark“ angesprochen. Offizielle Erkenntnisse hierzu liegen der Kommune bisher nicht vor. In einem Schreiben an die Firmenleitung hat der Bürgermeister daher um Auskunft gebeten. Zugleich sprach er sich dafür aus, eine etwaige Schließung zu überdenken. Auch an die Verwaltung des „Kaufparks“ hat sich Groll gewandt und die Erwartung geäußert, dass diese alles tun werde, um auch zukünftig einen Drogerie-Markt als Mieter zu haben, da dies für die Attraktivität des Standortes von Bedeutung sei. Auch wenn die Kommune keinen Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen nehmen könne, so sei es ihm doch wichtig, den handelnden Akteuren unverzüglich die Position der Stadt Neustadt (Hessen) mitzuteilen, betont Groll.

Ortsbeirat Speckswinkel

Unter die Überschrift: „Anwohner der Mittelstraße sind empört“ hätte man am vergangenen Dienstag die von Ortsvorsteher Karl Stehl geleitete Sitzung des Speckswinkler Ortsbeirats stellen können. Drei Anlieger der Mittelstraße waren nämlich als Besucher gekommen, um sich aus erster Hand über die anstehende Beschlussfassung des Ortsbeirates zur möglichen Einführung der „Wiederkehrenden Straßenanliegerbeiträge“ zu informieren. Dazu erläuterte Bürgermeister Thomas Groll noch einmal ausführlich die Grundsätze der geplanten Maßnahme, mit der sich die kommunalen Vertreter bereits seit Anfang 2016 befassen. Groll sprach dabei von einer Vielzahl von Punkten, die es zu beachten gäbe und bezog sich dabei auf diverse Veröffentlichungen im „Mitteilungsblatt“. Man müsse etwa die Neustädter Kernstadt und die drei Stadtteile als vier Abrechnungsbezirke betrachten. „Neu wäre, dass die Belastung nicht auf den Schultern Einzelner liegt, sondern alle Grundstückseigentümer, auch die Anlieger von Bundes-, Landes oder Kreisstraßen – die bisher nur für die Nebenanlagen zahlen – als eine Art Solidargemeinschaft von den anfallenden Anliegerbeiträgen betroffen sind“, so Groll. Diese Art der Veranlagung sei erst seit 2013 rechtlich zulässig. Dabei gäbe es viele Gewinner, die von dem neuen System profitieren würden, aber eben auch Verlierer. Der Bürgermeister verwies darauf, dass auf die Kommunen bei einer Systemumstellung zusätzliche Kosten zukämen, die durch eine „verträgliche“ Grundsteuererhöhung kompensiert werden sollten. „Für die große Mehrheit der Neustädter würde es im Ergebnis, nämlich beim Straßenbau vor der Haustür, günstiger. Einige andere, insbesondere Anlieger, die in der Vergangenheit Straßenanliegerbeiträge für die grundhafte Erneuerung ihrer Straße gezahlt haben, stehen sich schlechter“, stellte Groll fest. Und genau hier setzt die Kritik der anwesenden Anwohner der Mittelstraße an. Deren Straße wurde nämlich in 2003 grundhaft erneuert. Deshalb bräuchten die Anlieger bei einer 25-jährigen Befreiung von den „Wiederkehrenden Straßenanliegerbeiträge“ bis 2028 keine Anliegerbeiträge bezahlen. Die seinerzeit gezahlte Summe übersteigt jedoch die Einsparungen deutlich und deshalb sieht man sich als Verlierer.

Ortsbeiratsmitglied Harald Geißel monierte, dass sich die Befreiung nur auf 25 Jahre belaufe. Eine Straße halte doch sicher 40 Jahre. Diese Kritik dürfte überall dort aufkommen, wo gerade im letzten Jahrzehnt Straßenbeiträge erhoben wurden, räumte Bürgermeister Groll unumwunden ein. Leider könne man unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben nicht jedem gerecht werden. Dies gelänge nur in Kommunen, die, anders als Neustadt, bisher keine Straßenbeiträge erhoben hatten. „Wir sollten weiterdenken. Tatsächlich von dem neuen System profitieren werden oftmals erst die zukünftigen Generationen“, warb Heinrich Schnell für die Einführung. Abweichend von der Tagesordnung wurde ein Beschluss durch den Ortsbeirat allerdings noch nicht gefasst. Ortsvorsteher Karl Stehl will dazu erst die geplante Bürgerversammlung abwarten. Die Diskussion zwischen Ortsbeirat, Bürgermeister und Besuchern verlief sachlich und frei jeder Emotion. Selten dauerte eine Ortsbeiratssitzung in Speckswinkel in den letzten Jahren so lange wie am 11. Juli. Aber dies war dem Thema geschuldet.

Weiterhin berichtete der Bürgermeister über die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Neustädter Naturportal, mit dem die Kommune die Bedeutung und Vielfalt des Naturschutzes sichtbar machen und fördern will. Insgesamt rund 100.000 Euro, von denen die Kommune allerdings nur etwa 30.000 Euro als Eigenanteil trägt, werden dafür 2017/2018 in der Kernstadt und den drei Stadtteilen investiert. Vorgesehen sind etwa zusätzliche Beschilderungen und Wegearbeiten. Der Erwerb einer Apfelpresse. Die Errichtung eines Storchenmastes oder Arbeiten am Speckswinkler Dorfteich. Zudem soll eine Homepage geschaffen und ein Schlepper für Pflegearbeiten erworben werden. Im Neustädter Haushalt stehen für den Austausch von Fenstern im „Zollhof“ und für Fassadenarbeiten 25.000 Euro zur Verfügung. Die Fenster wurden bereits beauftragt, die Fassade folgt nach der Sommerpause.

Immer wieder steht auch die Zukunft der Wasserversorgung auf der Tagesordnung der Ortsbeiräte. Auch dieses Thema soll nach Auffassung von Bürgermeister Groll nach Möglichkeit noch in 2017 „auf den Weg gebracht“ werden. Seit Jahresbeginn finden diesbezüglich Gespräche mit dem Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke statt. Groll warb nochmals dafür, die Angelegenheit frei von Emotionen zu beraten. Die Sache und damit letztlich die Kostenfrage müsse für den Bürger und die Kommune im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Nach wie vor sei es denkbar, dass die Kommune weiterhin als Versorger auftrete, dann aber zu realen und nicht zu politischen Preisen, betonte der Bürgermeister.

„Die derzeitigen 1,98 Euro pro Kubikmeter entsprechen nämlich sicher nicht den tatsächlichen Kosten“, so Groll. Um auch hier über fundiertes Wissen zu verfügen, würde alsbald ein Fachbüro mit den nötigen Kalkulationen beauftragt. Auch dies sei – ähnlich wie bei den wiederkehrenden Straßenbeiträgen – ein schwieriges Unterfangen. Personal- und Sachkosten, Abschreibungen und Investitionskosten müssten berücksichtigt werden.

„Dass wir zukünftig möglicherweise erheblich mehr für unser Trinkwasser als die Verbraucher in Marburg, Gießen oder Frankfurt zahlen sollen, halte ich nicht für gerecht“, gab Ortsvorsteher Karl Stehl zu bedenken. „Je kleiner der Ort, umso schwieriger gestaltet sich die Wasserversorgung. Es sind einfach nur wenige Schultern, auf welche die Last verteilt wird“, benannte Bürgermeister Groll den Grund hierfür.

Die Maßnahmen zur Baugebietserweiterung im „Weinberger Grund“ verlaufen nach Angaben von Bürgermeister Thomas Groll planmäßig. Der Bebauungsplan sei seit längerem beschlossen und veröffentlicht. Ein Durchführungsvertrag mit dem Investor, der Fa. Geißler Infra aus Kirchhain, wurde zwischenzeitlich abgeschlossen. Das Unternehmen geht vom Beginn der Erschließungsarbeiten im August/September 2017 aus. Es gibt acht Bauplätze zwischen 650 und 1.300 Quadratmetern Größe. Davon seien vier bereits verkauft. Es handele sich ausschließlich um Erwerber mit „Speckswinkler Wurzeln“, stellte der Bürgermeister fest.

Die für 2017 vorgesehene Schaffung eines Gehweges in einem Teil der Wilhelmshöhe soll bis zur Fertigstellung der Erschließung des gesamten Neubaugebietes Im Weinberger zurückgestellt werden. Mit dieser rechnet der Bürgermeister „bis 2025“. Dieses Vorgehen hat Abrechnungsgründe. Die Neubauten an der Wilhelmshöhe gehören rechtlich zum Neubaugebiet, sodass eine Gesamtveranlagung erfolgen muss.

Im Zusammenhang mit der geplanten innerörtlichen Beschilderung für Sehenswürdigkeiten, Gewerbetreibende oder sonstige bedeutsame Objekte in Speckswinkel rechnet der Ortsbeirat mit Kosten von rund 25 Euro pro Schild. Bereits im April hatte Ortsbeiratsmitglied Achim Kaisinger eine mögliche Zahl von etwa 20 beschilderungswürdigen Objekten genannt. Nach dem Mengsberger Beispiel ist ein einheitliches Beschilderungssystem für den Stadtteil geplant. Gewerbetreibende sollen sich mit 50 Prozent an den Anschaffungskosten beteiligen. Weitere Einzelheiten sollen zeitnah in einer weiteren Zusammenkunft des Ortsbeirats besprochen werden.