„Das Malen lenkt mich vom Alltag ab“

Das Kunstprojekt „Sehreise 2“ brachte in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge Frauen zusammen
von Florian Lerchbacher
Zur Not hilft sich Rimma Elistratow mit Zeichen und Gesten: Die Künstlerin war eine von vier Neustädterinnen, die in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) gemeinsam mit Flüchtlingsfrauen malte.
Neustadt. „Zuhause im Iran habe ich nie gemalt“, betonte Saeideh A., während sie ihr Erstlingswerk fertigstellt: Ein beeindruckendes Bild, in dem sie Motive aus Europa und dem Nahen Osten vereint. Zu sehen sind unter anderem Äpfel, die beim in zehn Tagen anstehenden persischen Neujahrsfest ein wichtiges Symbol für Gesundheit sind, Sprossen als Zeichen für Munterkeit sowie bemalte Eier – die im Iran für Fruchtbarkeit stehen und gleichzeitig in Deutschland ein zentrales Symbol des nahenden Osterfestes sind. Die drei Fische auf ihrem Bild repräsentieren Freiheit – und das, obwohl sie in einem Glas leben. Ganz ähnlich also zu Saeidehs eigenem Leben, das sie in Freiheit in Deutschland verbringt – wobei sie in der Erstaufnahmeeinrichtung auf eine Entscheidung über ihr Asylverfahren wartet. „Das Malen lenkt mich vom Alltag ab. Ich komme auf andere Gedanken“, freut sie sich über die Möglichkeit, die ihr das Kunstprojekt „Sehreise 2“ von Arbeit und Bildung bietet. „„Das Malen lenkt mich vom Alltag ab““ weiterlesen