Stadt denkt über weitere Benefizaktion nach

Kommune hat Spendenkonto für tödlich verunglückten Bauarbeiter eingerichtet und 500 Euro eingezahlt
Beim Regierungspräsidium in Gießen läuft die Untersuchung des tödlichen Unfalls, der sich am Dienstagmittag auf der Abriss-Baustelle in Neustadt ereignete.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Arbeiten auf der Baustelle in der Querallee ruhen – allerdings nicht auf Anweisung des für den Arbeitsschutz zuständigen Regierungspräsidiums Gießen. Dort wird der tödliche Unfall derzeit eingehend untersucht: „Diese Prüfung bezieht sich darauf, warum der Arbeiter die Anweisung missachtet hat und ob eventuelle Defizite hinsichtlich der Organisation der Baustelle vorliegen“, teilt Pressesprecher Andre Rieb mit.
Laut Regierungspräsidium war Unfallursache, dass sich ein Arbeiter eines beauftragten Abbruchunternehmens im Gefahrenbereich eines Baggers aufgehalten hatte. Der verunfallte Arbeiter wurde im Zuge einer Drehbewegung des Oberteils des Baggers zwischen Bagger und einer Stahlbetonwand eingeklemmt und ist seinen Verletzungen noch an der Unfallstelle erlegen. „Warum er sich im Schwenkbereich des Baggers aufgehalten hat, ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass der verunfallte Arbeiter die Anweisung erhalten hat, besagtem Schwenkbereich fernzubleiben“, so Rieb. „Stadt denkt über weitere Benefizaktion nach“ weiterlesen

Historie macht der Stadt zu schaffen

Neustädter legen Jugendheim-Pläne auf Eis und müssen wohl auch beim Rathausplatz umdenken
Eigentlich wollte die Stadt Neustadt das marode Jugendheim zwischen Junker-Hansen-Turm und Rathaus-Nebengebäude abreißen. Doch nun hat sich herausgestellt: Ein Teil des Gebäudes stammt aus dem 15. Jahrhundert.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. 715 000 Euro stehen der Stadt Neustadt aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) zur Verfügung. Ein Betrag, den sie ins Jugendheim und den Rathausplatz investieren wollte – doch nun kommt ihr das in die Quere, was die Stadt zu einer Besonderen macht: Ihre Historie beziehungsweise die Tatsache, dass zahlreiche Gebäude eine lange Geschichte haben.
315 000 Euro wollten die Neustädter ins marode Jugendheim zwischen Junker-Hansen-Turm und Rathaus-Nebengebäude stecken: Dort gibt es unter anderem Probleme mit Feuchtigkeit, da eine sogenannte „Horizontalsperre“ fehlt, das Dach muss mittelfristig erneuert werden, der Fußboden im Erdgeschoss ist abgängig, die Elektroinstallationen stammen aus den 50er- Jahren und die energetische Katastrophe ist, wie Bürgermeister Thomas Groll einst betont hatte, eine Katastrophe.
Aus diesen Gründen hatte die Stadt kurz über eine Sanierung gedacht – allerdings hätte sie dafür die KIP-Mittel nicht nutzen können. Und so entstand die Idee, das Gebäude abzureißen, den Junker-Hansen-Turm freizustellen und den Teil der alten Stadtmauer, der die Rückwand des Jugendheims bildet, in einen barrierefreien Neubau, der Teil des Rathauses werden sollte, zu integrieren. Die Neustädter waren schließlich davon ausgegangen, dass das Gebäude aus den 1950er-Jahren stammt und keine historische Bedeutung hat. Es würden schlicht keine Unterlagen dazu existieren, betont Groll: „Wir haben auch niemanden gefunden, der uns Informationen dazu geben konnte.“ „Historie macht der Stadt zu schaffen“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Jahresgespräch mit den Neustädter Vereinen 2018

Nach Auflösung des Vereinsringes hatte Bürgermeister Thomas Groll zugesagt, alljährlich alle Vereine, Verbände und Vereinigungen aus der Neustädter Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel zu einem Gespräch einzuladen. Ende November konnte er im Gemeinschaftsraum des „Hauses der Vereine“ über 30 Vereinsvertreter zu einer Zusammenkunft begrüßen.
Am Beginn standen zunächst einige Mitteilungen des Bürgermeisters. Er verwies darauf, dass die Stadt Neustadt (Hessen) auch im Jahre 2019 wieder Fördermittel für kultur- und sportreibende Vereine bereitstellen werde. Zudem werde es die gewohnte Investitionsförderung geben. „Gegenwärtig sind wir in einer Situation“, so der Bürgermeister, „dass wir hier keine Kürzungen vornehmen müssen.
Wir wissen, welch wertvolle Arbeit in unseren Vereinen, Verbänden und Vereinigungen geleistet wird und wollen diese – im Rahmen des uns Möglichen – unterstützen.“ Auch der städtische Bauhof wird den Vereinen bei Bedarf wieder helfend zur Seite stehen.
Kurz ging Thomas Groll auf die aktuellen Sachstände beim „Haus der Begegnung“ und dem Freibad ein. Sein Fazit lautete „Wir liegen im Plan“. Er geht davon aus, dass das neue Kultur- und Bürgerzentrum Mitte 2020 eingeweiht wird. Bezüglich des „Jugendheimes“ konnte er noch keinen neuen Sachstand mitteilen, da es hier noch Gespräche mit dem Denkmalschutz zu führen gäbe bevor klar sei, wohin die Reise letztlich gehe. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen