Freibadsanierung wird teurer – stört aber nicht

Ende August sollen Bauhofmitarbeiter mit den Demontage-Arbeiten beginnen • Baubeginn 2020
Laut neuestem Stand wird die Sanierung des Freibades 3,35 Millionen Euro kosten – also weit mehr, als einst geplant. Die Stadt werde aber mit ihrem ursprünglichen Haushaltsansatz auskommen, sagt der Bürgermeister.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Das Freibad soll ein Familienbad für alle Generationen sein“, kommentiert Bürgermeister Thomas Groll den Entwurf, den ein Planungsbüro den Neustädtern vorgelegt hat. „Man muss auch erkennen, dass sich
etwas verändert hat. Wenn wir mehr Besucher – auch aus der Region – anziehen wollen, muss das Bad attraktiver werden“, ergänzt der Rathauschef. Entsprechend gelte es, nicht hur in die „Pflicht“ zu investieren, sondern eben auch in die „Kür“ – zumindest solange es die Finanzen zulassen. Entsprechend plant die Stadt mit einer Breitwellenrutsche für das Nichtschwimmerbecken und einem auf Kleinkinder ausgerichteten Wasserspielplatz. Diese „Kür“ schlägt voraussichtlich mit 200 000 Euro zu Buche, steht aber gleichzeitig auch ganz oben auf der Liste der Dinge, die im Notfall gestrichen werden könnten.
Die Stadt schwimmt zwar quasi in Fördermitteln, doch die stark verbesserte finanzielle Situation ist für die Neustädter kein Grund, die Bodenhaftung und den finanziellen Realitätssinn zu verlieren. Vor allem, da die Sanierung teurer wird als ursprünglich angenommen. „Freibadsanierung wird teurer – stört aber nicht“ weiterlesen

Investoren legen Seniorenhaus auf Eis

„WBC Bauen für Senioren GbR“ stoppt Umsetzung des Projektes „Wohne am Park“ – Stadt sucht Alternativen

Aus finanziellen Gründen wollen Bernd Combe, Hans-Jürgen Bindbeutel und Architekt Dieter Wolf das Projekt „Wohnen am Park“ nicht mehr Umsetzern Für die geplanten Wohnungen fanden sich keine Käufer.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Das ist eine ziemliche Katastrophe, denn es stecken viel Geld und Arbeit in dem Projekt“, sagt Dieter Wolf und betont: „Wir müssen nun aber leider rechtzeitig die Reißleine ziehen.“ Gemeinsam mit Bernd Combe und Hans-Jürgen Bindbeutel hatte er als „WBC Bauen für Senioren GbR“ direkt neben dem künftigen Kultur- und Bürgerzentrum (wo sich im einstigen Soldatenheim die Fremdenzimmer befanden) eine Einrichtung für seniorengerechtes Wohnen bauen wollen. 24 barrierefreie Wohneinheiten ä 50 bis 60 Quadratmetern sollten dort entstehen.
Das Interesse sei groß gewesen, berichtet Wolf. Zahlreiche Bürger hätten sich Informationen zukommen lassen und sogar ein ähnliches Gebäude des Unternehmens in Dautphetal unter die Lupe genommen. Wenn es jedoch darum gegangen sei, dann auch zum Notar zu gehen und einen Kaufvertrag zu unterzeichnen, hätten die Interessenten meist Gründe gehabt, um ihre Unterschrift doch noch nicht zu leisten. „Beim Erwerb stockte es. Und das hilft uns als Bauträger bei einer Bank natürlich auch nicht weiter“, sagt Wolf. „Investoren legen Seniorenhaus auf Eis“ weiterlesen

Verein soll das Miteinander fördern

Neuer Zusammenschluss will soziale Projekte wie den Bürgerbus und die Bürgerhilfe umsetzen
28 engagierte Bürger gründeten am Mittwochabend im historischen Rathaus einen Bürgerverein mit dem Namen „Wir für uns – Bürgerverein Neustadt/Hessen“.
von Karin Waldhüter
Neustadt. Erfreut zeigten sich Bürgermeister Thomas Groll und bsj-Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg über die Zahl der Besucher, tische und Stühle mussten hinzugestellt werden, bis alle 49 Interessierten einen Platz gefunden hatten. „Beim letzten Mal war es eine Informationsveranstaltung, heute wollen wir zu Taten schreiten“, erklärte Groll und nutzte zur Verdeutlichung ein Bild aus dem Alten Testament, wo ja auch oftmals Neuland beschritten worden sei.
Er nannte Abraham und Noah, die auch immer wieder zu Neuem aufgebrochen seien – entweder weil sie es wollten oder weil sie es mussten. Das, was nun auf den Weg gebracht werde, habe etwas von Wollen und auch etwas von Müssen, so Groll weiter: „Wir wollen einen neuen Verein auf den Weg bringen, damit wir Aufgaben bündeln und uns Aufgaben widmen können, die in der Vergangenheit vielleicht nicht so besetzt waren.“ Das Müssen liege sicherlich auch darin, dass es Aufgaben gebe, die vor 10 bis 15 Jahren nicht so präsent gewesen seien, die aber jetzt neu belegt werden müssten.
Als Beispiele nannte Groll den Bürgerbus und die Bürgerhilfe – die, als Familien noch funktionierten und Geschäfte noch im ganzen Ort waren, nicht gebraucht wurden, nun aber hilfreich wären. Falsch wäre es jedoch, wenn die Stadt bei einem Bürgerverein wie ein Marionettenspieler die Fäden ziehe: „Ein solcher Verein kann nur erfolgreich wirken, wenn er sich selber seine Aufgaben sucht, wenn sich der Vorstand Gedanken macht und die Stadt dabei unterstützt.“ In diesem Zusammenhang sicherte er finanzielle Unterstützung vonseiten der Kommune zu. „Verein soll das Miteinander fördern“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Weitere Nisthilfe für Störche steht!

Ein seit längerer Zeit gefasster Beschluss des OB Neustadt, der witterungsbedingt mehrmals zurückgestellt werden musste, wurde am Mittwoch voriger Woche in die Tat umgesetzt.
Die Mitglieder des OB hatten in den vergangenen Wochen in der Werkstatt des Ortsvorstehers gemeinsam mit interessierten Bürgern gebaut, geschweißt, um kostengünstig eine zweckmäßige gleichwohl ansprechende Nisthilfe für Störche zu bauen. Der lim lange Mast, den die Stadt aus dem Rückbau einer Stromleitung dankenswerterweise zur Verfügung stellte, ein Eisenreifen eines früher der Landwirtschaft dienenden Wagens, sowie Winkel- und Flacheisen, waren die Grundlage des Projektes. Mit Traktor und Wagen wurde das imposante Bauwerk nach Fertigstellung zu dem Aufstellungsort, einem Wiesengrundstück eines tierlieben Bürgers in der Nähe der städtischen Kläranlage und vieler dort befindlicher Feuchtwiesen befördert. Durch städtische Mitarbeiter war am Vortag bereits mit einem Bagger ein Erdaushub vorgenommen worden, der als Standplatz für den Stamm dienen sollte. Durch aufsteigendes Grundwasser und einsetzenden Regen musste der Bagger vor dem Aufstellen des Mastes nochmals eingesetzt werden, um die Grube und damit den vorgesehenen Standort zu sichern. Mit Hilfe des durch die Stadt bereitgestellten Baggers und einem speziellen Arbeitsgerät eines Freundes wurde nunmehr der Mast mit der Nisthilfe, die zwischenzeitlich durch Mitglieder des OB mit frisch geschnittenen Weiden als Grundlage für den weiteren Nestaufbau durch die Tiere ausgeflochten war, aufgestellt und standfest gemacht. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Investor will auf Wünsche eingehen

Stefan Steinert hat mit seiner Firma, der Aedificia GmbH, das Neustädter Bahnhofsgebäude gekauft
Eine neue Heizung hat die Aedificia GmbH bereits im Neustädter Bahnhofsgebäude eingebaut – und dabei den Wechsel von Öl auf Gas als Energiequelle vollzogen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Eins ist sicher, wie Stefan Steinert, der neue Eigentümer, betont: Ins Neustädter Bahnhofsgebäude kommen kein Casino, kein McDonalds, keine Parteiräume und nichts, was mit dem Rotlichtmilieu zu tun hat. Was genau der Geschäftsführer der Aedificia GmbH im Gebäude unterbringen will, steht indes noch nicht fest: Es bestehe noch kein Entwicklungskonzept, erklärt er und betont, selbiges in den nächsten Monaten erarbeiten zu wollen.
Sein Ziel sei es, dabei mit den Neustädtern zu kooperieren und zu versuchen, Wünsche umzusetzen: „Es ist schließlich weiterhin Ihr Bahnhof, stellte er gegenüber den Stadtverordneten heraus. „Investor will auf Wünsche eingehen“ weiterlesen

Ein Töpfchen zum Selber-Anpacken

Ernennung, Einführung und Verpflichtung von Bürgermeister Thomas Groll für die dritte Amtszeit
Bereits zum dritten Mal legte Thomas Groll während einer Stadtverordnetenversammlung den Amtseid für den Posten des Bürgermeisters ab – dieses Mal für die Wahlzeit Juli 2019 bis Juni 2025.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Während seiner Amtseinführung vor sechs Jahren hatte Thomas Groll die Finanzpolitik in den Mittelpunkt seiner Rede gestellt. Doch die Zeiten haben sich in Neustadt drastisch geändert: Die Lage hat sich entspannt und das liebe Geld treibt dem Bürgermeister schon lange keine Sorgenfalten mehr auf die Stirn.
Nein, der Christdemokrat widmete sich stattdessen lieber dem Sozialen und dem Wir-Gefühl, das für die Entwicklung einer Stadt essentiell sei. Zunächst freute er sich über das gute politische Klima: Die harmonische
Zusammenarbeit sei gut für Neustadt und rücke die Stadt in ein positives Licht. „Wir können engagiert und hart diskutieren und notfalls auch mal unterschiedlich abstimmen – aber wir diskutieren in der Sache, bringen
gemeinsam Fachwissen ein und finden Lösungen, die tragbar für alle und nachhaltig sind. Dafür beneidet man uns im Landkreis und über dessen
Grenzen hinaus.“ „Ein Töpfchen zum Selber-Anpacken“ weiterlesen

Umstellung verzögert Bau

Fertigstellung von A-49-Abschnitt dauert bis Mitte 2022
Der A-49-Weiterbau zwischen Neuental und Treysa geht trotz Verzögerungen in eine neue Phase. Auf zwei Abschnitten hat der Streckenbau begonnen.
von Gehlen Goeran und Michael Rinde
Schwalmstadt. Die Autobahn 49 wächst Richtung Süden. Der komplette erste Bauabschnitt zwischen Neuental und Schwalmstadt sei nun im Bau, sagte ein Sprecher der Straßenverwaltung Hessen Mobil gestern. Vor wenigen Tagen hätten auch auf den letzten beiden Teilstücken die Arbeiten begonnen. Es handelt sich dabei um eine 4,2 Kilometer langen Strecke im Norden und 2,3 Kilometer im Süden. Die Investitionskosten belaufen sich zusammen auf 71 Millionen Euro. Fertig wird der komplette Bauabschnitt der A49 allerdings laut Hessen Mobil später als erwartet: Statt 2021 gehe man von Mitte 2022 aus. „Maßgebend dafür ist die Rüge eines Bieters im Zuge der EU-weiten Ausschreibung des Streckenbaus“, erklärte der Sprecher. Hessen Mobil habe deshalb die Ausschreibungsunterlagen angepasst, um Rechtsstreitigkeiten und erhebliche Verzögerung des gesamten Streckenbaus auszuschließen. Durch diese Änderungen im Bauablauf verschiebe sich die Fertigstellung. Der vom Bund aus seinen laufenden Haushalten finanzierte A-49-Abschnitt zwischen Neuental und Treysa ist insgesamt 11,78 Kilometer lang. „Umstellung verzögert Bau“ weiterlesen

Trieschmann soll nun Streite schlichten

Der Neustädter Schiedsmann Dieter Trümpert hat einen neuen Stellvertreter
Thorsten Trieschmann ist Nachfolger des ausgeschiedenen Karl-Heinz Kurz als stellvertretende Schiedsperson von Neustadt. Er wurde nun im Kirchhainer Amtsgericht vereidigt.
von Klaus Böttcher
Neustadt. In Neustadt ist die Schiedsperson für die ganze Stadt zuständig, also auch für die drei Ortsteile. Dieter Trümpert ist der zuständige Schiedsmann, an dessen Seite nun ein neuer Ehrenamtier steht: Die Stadtverordneten haben Thorsten Trieschmann einstimmig als Stellvertreter auserkoren. In Anwesenheit von Holger Michel, dem Fachbereichsleiter für Finanzen, Soziales und Ordnungswesen bei der Stadtverwaltung, leistete Trieschmann gegenüber Andrea Hülshorst, der Direktorin des Amtsgerichtes in Kirchhain, seinen Amtsschwur. Die Direktorin freute sich, dass der Neustädter sich für das Amt zur Verfügung stellt. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich immer noch Menschen dazu bereit erklären, Ehrenämter zu
übernehmen, betonte sie und sprach von großem Glück.
Die Schiedspersonen haben sich meistens um Streitigkeiten unter Nachbarn, Verleumdungen oder Beleidigungen zu kümmern. Es kann aber auch um die Schlichtung bei Fällen von Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Bedrohungen oder Verletzungen des Briefgeheimnisses gehen. Ein Schiedsverfahren ist vorgesehen bei minderen Straftaten. Sobald die Staatsanwaltschaft auf den Privatklageweg verweist, kann erst dann Klage beim Amtsgericht erhoben werden, wenn vorher ein Schlichtungsverfahren bei der Schiedsperson durchgeführt wurde. Angestrebt wird im Schlichtungsverfahren ein Vergleich. Stimmen die Parteien diesem zu, so ist er rechtskräftig und kann notfalls mit einem Gerichtsvollzieher durchgesetzt werden. Einigen sich die Kontrahenten nicht und stimmen beim Schiedsmann nicht dem Vergleich zu, erhalten sie eine Sühnebescheinigung, die zur Klage beim Gericht berechtigt.
Das Verfahren vor der Schiedsperson ist das preiswerteste, da keine Anwälte eingeschaltet werden und keine Gerichtskosten entstehen. Beim Verfahren sind nur die Schiedsperson und die Beteiligten anwesend, selbst das Protokoll verfasst die Schiedsperson alleine. Sonst weiß kein Außenstehender etwas davon und es dringt nichts an die Öffentlichkeit. Die Parteien treffen sich mit der Schiedsperson meist an einem neutralen Ort, in Neustadt ist es das Sitzungszimmer im Rathaus.

Im Einsatz für eine saubere Umwelt

Für den heutigen Samstag hat der Müllabfuhrzweckverband die Aktion „sauberhafte Landschaft“ initiiert

Am heutigen Samstag befreien Freiwillige an vielen Orten die Gemarkungen in ihrer Umgebung von Müll. Zahlreiche Schüler gingen unter der Woche bereits mit gutem Beispiel voran.
von Florian Lerchbacher
Mengsberg. Einen großen Haufen Müll haben die Jungen und Mädchen der Grundschule Mengsberg-Momberg zusammengetragen. Trauriger Höhepunkt der Fundstücke ist ein alter Boiler, den die Kinder aus einem Gebüsch im Hardtwassergrund fischen mussten. „Es ist schon erschreckend, was die Menschen teilweise einfach so in die Natur werfen“, ärgert sich Burkhard Stern von der Interessengemeinschaft Hardtwassergrund, die das Gebiet zu einem Naherholungsort machen will.
Er selber hat soeben zwei große Plastikplanen aus dem kleinen Bachlauf gezogen – übrigens vor laufender Kamera des Hessischen Rundfunks, der für den Freitagabend einen Beitrag über die Müllsammelaktion drehte und gleichzeitig über den geplanten Bau eines Teichfensters berichtete, für den die Mengsberger Geld aus der Umweltlotterie bekommen hatten. Bei den Plastikplanen geht Stern davon aus, dass diese wenigstens nicht absichtlich in die Natur geschmissen wurden: „Sie sind wahrscheinlich bei einem Sturm weggeweht worden und bleiben dann eben irgendwo liegen.“ „Im Einsatz für eine saubere Umwelt“ weiterlesen

Straßenbeiträge – Änderung steht bevor

Am Montag sollen die Stadtverordneten die neue Satzung beschließen • Abschaffung kommt nicht in Frage
Seit Jahren setzen sich Neustadts Stadtverordnete mit der Einführung wiederkehrender Straßenbeiträge auseinander.
Am Montag um 19 Uhr sollen sie im historischen Rathaus die Satzung beschließen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Straßenbeiträge beschäftigen die Stadtverordneten schon seit vielen Monaten. Die Neustädter hatten sich eigentlich schon für das solidarische Modell der wiederkehrenden Beiträge entschlossen, doch in jüngster Vergangenheit entschieden nun einige Kommunen, die Beiträge völlig abzuschaffen. Ein Ansatz, den in der Junker-Hansen-Stadt aber nur die FWG präferieren würde. CDU und SPD sind weiterhin für den bisher ein- geschlagenen Weg.
Bürgermeister Thomas Groll erklärte im Haupt- und Finanzausschuss, warum die Stadt sich eine Abschaffung der Gebühren nicht leisten könne und wolle: Sie müsste die Grundsteuer erhöhen. Wetzlar habe dies beispielsweise getan und den Wert von 590 auf 780 Prozentpunkte anheben müssen. Noch dazu halte er es für ungerecht, über die Steuern die Straßensanierungen zu finanzieren, da es dann keine Freistellung für Bürger geben könne, die in den vergangenen Jahren erst Anliegergebühren zahlen mussten. Markus Schäfer vom Büro „Kommunal-Konsult Becker“, das die Neustädter berät, betonte, eine Nachbarstadt müsste die Grundsteuer von 420 um 256 Punkte anheben – um einen Kilometer Straße zu sanieren. „Der ganz große Schwachpunkt ist allerdings die fehlende Auflösung der Sonderposten“, stellte er heraus und resümierte: „Kommunen, die so etwas machen, bescheißen ihre Bürger.“ „Straßenbeiträge – Änderung steht bevor“ weiterlesen