Schwimmern, sonnenbaden, surfen

Am Donnerstag beginnt die Freibad-Saison – Stadt Neustadt richtet kostenloses WLAN ein

Die Stadt Neustadt will ihr Freibad attraktiver machen. Die Sanierung beginnt zwar frühestens im Jahr 2019 – doch für die am Donnerstag beginnende Saison hält sie bereits eine kleine Neuerung parat.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Noch steht das Projekt „Freibad“ bei der Stadt Neustadt hinten an. Zunächst muss klar sein, wie viel Geld nach dem Umbau oder der Sanierung des Hauses der Begegnung übrig ist, dann können die Arbeiten am zweiten Sorgenkind beginnen. Frühestens im Jahr 2019 soll es losgehen, sagt Bürgermeister Thomas Groll und erinnert daran, dass die Stadt und die Finanzierung nicht nur vom Haus der Begegnung, sondern auch von der Einnahmenentwicklung der Kommune und der Erschließung weiterer Fördermittel abhängig sei.

Aber schon jetzt hat sie einen Ansatz gefunden, um die Attraktivität der Einrichtung vor allem für Jugendliche zu steigern: Mit Beginn der neuen Saison an Christi Himmelfahrt bietet sie im Freibad WLAN an – das immer zu den Öffnungszeiten verfügbar sein soll. Vorgesehen ist, das Bad täglich von 10.30 bis 19 Uhr zu öffnen. „Wir wollen aber klare Grenzen ziehen“, wirft der Bürgermeister ein und erklärt: Wenn es schüttet, bleibt das Freibad geschlossen. Selbiges ist der Fall, wenn Außen- und Wassertemperatur unter 20 Grad liegen – letztere ist schließlich auch von der Sonne abhängig, da die Stadt das Wasser über Solarabsorber heizt. Beträgt die Lufttemperatur um 14 Uhr über 28 Grad, bleibt das Freibad bis 20 Uhr geöffnet. Veränderungen der Öffnungszeiten will die Stadt direkt am Freibad bekanntgegeben. An der Kasse erhalten die Besucher dann auch eine detaillierte Erklärung, wie sie das kostenlose WLAN nutzen können.

Im Laufe des Jahres wollen die Neustädter dann weitere Schritte in Richtung Sanierung gehen. Als erstes steht die Ausschreibung für die Auswahl eines Planungsbüros auf der Agenda. Danach sind die Bürger an der Reihe, denn wie schon beim Haus der Begegnung will die Stadt die Menschen nach ihren Bedürfnissen und Ansprüchen an ein Freibad befragen. Schule und DLRG werden natürlich auch einbezogen, betont Groll. Die Lebensretter sprächen sich

beispielsweise gegen einen Ansatz aus, der in einer Sanierungsstudie (die OP berichtete) enthalten war: Darin kommt der Vorschlag auf, das Schwimmer- und das Nichtschwimmerbecken zusammenzulegen. „Sportliche Schwimmer, die Bahnen schwimmen wollen, gibt es nicht mehr so viele. Der Trend geht zur Verringerung der Wasserflächen“, sagt der Rathauschef – der selber noch unentschlossen ist, ob er für den Rat des Fachbüros oder die Meinung der DLRG ist.

Laut Studie muss die Kommune -je nach Ausstattung und Ausführung – mit Kosten in Höhe von 2,5 bis 2,9 Millionen Euro rechnen. „Sollte die für das Haus der Begegnung angedachte Förderkulisse im Herbst bestätigt werden, stehen 1,5 Millionen Euro aus Mitteln des kommunalen Investitionsprogramms zur Verfügung“, berichtet Groll und ergänzt: „Ob wir noch weitere Fördertöpfe anzapfen können, steht noch nicht fest. Man muss erst mal schauen, wie weit man mit dieser Summe kommt.“ Wahrscheinlich müssten noch einige Einsparmöglichkeiten gefunden werden.

Sicher sei, dass die Stadt das Kleinkinderbecken und das Dach des Funktionsgebäudes saniert und die Absorberanlage erneuert. Was mit dem Kiosk geschehe, sei noch unklar. „Mal sehen“, kommentiert Groll die Frage, ob auch ein Kleinkinderspielplatz gebaut werde. „Wir müssen die Aufenthaltsqualität erhöhen. Die Menschen gehen schließlich nicht mehr unbedingt in das Freibad vor Ort, sondern fahren dorthin, wo es schön wird“, fügt er hinzu.

Gleichzeitig gelte es aber auch, die finanziellen Möglichkeiten nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Sanierung soll im Jahr 2019 beginnen – alleine schon deshalb, weil die Stadt die Fördermittel bis 2020 ausgeben muss. „Manch einer mag denken, gegenwärtig reden sie in Neustadt nur über ihre zwei Großprojekte – aber es bewegt sich doch nichts. Dieser Eindruck täuscht aber. Vor solchen großen Vorhaben muss man erst eine sattelfeste Förderkulisse haben, und auch die planerischen Überlegungen müssen stehen“, resümiert Groll und stellt heraus: „Daran arbeiten wir auch in den kommenden Monaten weiter. Und ich bin mir sicher, dass wir in wenigen Jahren zufrieden auf das Geschaffene blicken können.“