Neustädter Mitteilungsblatt

„Ab in die Mitte“ 2018 Neustadt erneut einer der Landessieger

„Mein Lieblingsort mit Wohlfühlklima“ lautet das Motto der Innenstadtoffensive Hessen 2018 „Ab in die Mitte“.
Nach 2017 stellte sich auch die Stadt Neustadt (Hessen) zum zweiten Male der Wettbewerbsjury. Der Beitrag der Junker-Hansen- Stadt trägt diesmal den Titel „NEU.STADT.LIEBT…“. Erarbeitet wurde die Konzeption von Bürgermeister Thomas Groll und Sonja Stark von der Stadtverwaltung mit Unterstützung durch Heike Brandt und Elena Hansjürgens vom Büro akp aus Kassel.
Die Siegerehrung fand am 17. April in Bad Camberg statt. Neustadt vertraten Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg, Fachbereichsleiter Holger Michel und Sonja Stark.
Vor der Siegerehrung präsentierten sich die erfolgreichen Kommunen des vergangenen Jahres und stellten die Höhepunkte ihrer Veranstaltungen vor. Hierbei, so Wolfram Ellenberg, habe man bereits viel positive Resonanz für die Neustädter Aktivitäten erfahren. Auch der diesjährige Bewerbungsfilm, auf Bitten des Bürgermeisters von Felix Müller und Manuel Weitzel („Dorf mystery“) erstellt, erhielt kräftigen Applaus. Er soll demnächst öffentlich gemacht werden.

Groß war die Spannung als Hessens Umweltministerin Priska Hinz zur Verkündung der 14 Landessieger schritt.

Neustadts Bewerbung überzeugte die Jury abermals und so durfte der Erste Stadtrat Pokal, Urkunde und 12.000 Euro aus der Hand der Ministerin in Empfang nehmen.
Sonja Stark nutzte zudem die Gelegenheit auf dem „roten Sofa“ den Wettbewerbsbeitrag 2018 näher vorzustellen.
„Dies ist ein großartiger Erfolg“, kommentierte Bürgermeister Thomas Groll die Meldung aus Bad Camberg. „Wir dürfen uns von Juni bis Oktober wieder auf zahlreiche Festtage in Neustadt freuen. Ich bin mir sicher, dass die Veranstaltungen erneut großen Zuspruch finden werden“, zeigte sich Groll optimistisch.
Die Neustädter und ihre Gäste können sich zum Auftakt am 14. Juni auf Comedy & Gesang mit „Lilli, die Pflaume“ im Historischen Rathaus freuen. Der Altstadtlauf und der „Rotkäppchentag“ gehören in der Folge ebenso wie ein Umwelttag für klein & groß, ein Flohmarkt mit Kinderfest im Bürgerpark, das Kleinkunstfestival um den „Goldenen Biber“ und Wein & Musik zum Veranstaltungskanon.
Auch wenn nicht Gegenstand der Bewerbung, da bereits durch den Mittelhessischen Kultursommer gefördert, wird das 10. Straßenmalerfestival natürlich auch unter „Ab in die Mitte“ beworben. Neben den Festtagen wird es noch einen Vortragsabend mit der VR Bank Mittelhessen zum Thema „Leerstand und Existenzgründung“ und einen Stehempfang für Gewerbetreibende und Hauseigentümer in der Innenstadt von Quartiersmanagement und Kommune geben.
„Wir wollen wieder fröhlich feiern, aber uns auch inhaltlich mit der Mitte unserer Stadt auseinandersetzen“, so Thomas Groll.
In den nächsten Wochen gilt es nun die einzelnen Veranstaltungen zu planen, Verträge abzuschließen und die Werbung zu starten.

Eltern- und Kind- Treff „Drop in(klusive)“ – Termin verlegt!
Der „Drop in(klusive)“-Treff für Mütter und Väter mit ihren Kindern unter 3 Jahren findet ab sofort nicht mehr dienstags sondern freitags von 9:30 -11:30 Uhr statt!
Der Treff mit gemeinsamem Frühstück findet seit Anfang des Jahres wöchentlich im Haus der Vereine (Ritterstraße 6) statt und wird gut angenommen. Es ist aber noch ausreichend Platz für Neuzugänge!
Neben dem Frühstück stehen der Austausch der Eltern untereinander und das gemeinsame Spielen im Vordergrund. Außerdem ist geplant, für Themen rund um Erziehung und Gesundheit der Kinder Experten einzuladen
Geleitet wird der Treff von Martina Trogrlic und Annika Schlüter vom bsj Marburg, die sonst im Waldkindergarten bzw. bei der Gemeinwesenarbeit tätig sind.
Großeltern oder andere Betreuende von kleinen Kindern sind natürlich auch herzlich willkommen!

Alzheimer-Gesellschaft informierte über ihre Arbeit

Ausgehend vom 2017 erarbeiteten Altenhilfekonzept stellt die Stadt Neustadt (Hessen) ihre kommunale Seniorenarbeit Schritt für Schritt neu auf. 2020 soll es dann im neuen Kultur- und Bürgerzentrum ein Familien- und Generationen Zentrum von 0-99 Jahren mit verschiedensten Angeboten geben. In einem ersten Schritt, so Bürgermeister Thomas Groll, wolle man das Informations- und Veranstaltungsangebot gemeinsam mit regionalen Vereinen und Hilfsorganisationen erweitern. Ein solcher Kooperationspartner ist die im Jahr 2000 gegründete Alzheimer-Gesellschaft Marburg-
Biedenkopf e.V.. Dort engagieren sich über 200 freiwillige Helferinnen und Helfer in verschiedenen Projekten. Ziel des Vereins ist die Förderung und Unterstützung von Hilfen für alle von der Krankheit Alzheimer Betroffenen. Aber auch Menschen mit anderen Formen der Demenz finden Hilfe. Dies gilt auch für Angehörige von Erkrankten und an der Versorgung Beteiligter.
Mitte April stellte Dr. Anne Wächtershäuser den Verein und seine Angebote vor. Sie ist im Verein für die Ostkreiskommunen und den Ebsdorfergrund tätig. 9 Prozent der über 65-jährigen, so Dr. Wächterhäuser, erkranken an Demenz. Statistisch gesehen müssten also rund 170 Neustädter ein solches Krankheitsbild zeigen. Die Referentin ermutigte dazu, mit dem Hausarzt bei Verdacht über die Thematik zu reden und auch den Gang zum Facharzt nicht zu scheuen. Wichtig sei auch, dass sich Angehörige mit der Demenz und ihren Auswirkungen befassen. Die Alzheimer-Gesellschaft stehe hier als Ansprechpartner bereit und führe Betroffene zusammen.
Bei Bedarf sieht Dr. Anne Wächtershäuser durchaus die Möglichkeit, auch in Neustadt Veranstaltungen anzubieten.

Spielplatzeröffnung „Vor dem Hain“

Der im Herbst 2017 im Rahmen der „Sozialen Stadt“ neu gebaute Spielplatz „Vor dem Hain“ in der Leipziger Straße wird am Samstag, dem 5. Mai mit einem Fest offiziell eingeweiht!
Los geht es um 11 Uhr mit dem Startschuss zu einer Spielplatzrallye. Um 12 Uhr steigt ein Luftballonwettbewerb und nebenbei können sich junge (und auch nicht mehr ganz so junge) Gäste bei Torwandschießen und Microsoccer vergnügen. Dabei gibt es tolle Preise zu gewinnen!
Für das leibliche Wohl stehen ein Snackbuffet und Getränke bereit.
Stadt Neustadt (Hessen) erinnert an 200. Geburtstag von Karl Marx
Am Dienstag, dem 15. Mai 2018, findet ab 17.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Momberg eine weitere zeitgeschichtliche Veranstaltung der Stadt Neustadt (Hessen) statt. Diesmal wird an den 200. Geburtstag des deutschen Philosophen, Ökonom, politischen Journalisten, Gesellschaftstheoretikers und Protagonisten der Arbeiterbewegung, Karl Marx, erinnert. Dieser wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren. Als Gastredner wird der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow, in das Dorfgemeinschaftshaus Momberg kommen. Anmeldungen werden noch unter Tel.- Nr.: 06692-8911, E-Mai trieschmann@neustadt-hessen.de entge- gengenommen.

Umfassender Bericht des Bürgermeisters zum Sachstand Abriss/Neubau Bürgerhaus und weiteren Vorhaben

Umfassend informierte Thomas Groll die beiden Fachausschüsse am 11. April 2018 zu den anstehenden Großprojekten.
Zu Beginn ging er ausführlich auf den aktuellen Sachstand beim geplanten Abriss/Neubau des Bürgerhauses ein. Wenn mancher denke, hier tue sich aber seit Dezember 2017 wenig, dann sei dies ein völlig falscher Eindruck, so der Bürgermeister. Es habe sich stattdessen nämlich äußerst viel getan. Dies wurde aus der vorgetragenen Auflistung dann auch deutlich:
Am 1.12.2017 wurde der letzte Förderbescheid erteilt. Vorher durfte die Kommune nicht tätig werden, um nicht Gefahr zu laufen, Sanktionen durch den Fördergeber zu erhalten.
Anschließend wurde sofort Kontakt zu einem Frankfurter Anwaltsbüro mit Schwerpunkt Vergaberecht aufgenommen und die Unterlagen für ein europaweites Vergabeverfahren mit Teilnahmewettbewerb für die Objektplanung erstellt. Ein solches Verfahren dauert pro Los rund drei Monate. Zunächst können Planungsbüros ihr Interesse anzeigen. Dies taten im Hinblick auf die Objektplanung sieben (5 aus Hessen, 2 aus NRW). Hiervon wurden drei durch den Magistrat zur Angebotsabgabe ausgewählt. Diese präsentierten dann ihren „Grobentwurf“ im Magistrat. Als „Sieger“ ging das Büro Schmidt und Strack aus Alsfeld hervor. Die umfassende Betreuung durch die Kanzlei kostete die Kommune rund 15.000 Euro. Bei Bauvorhaben mit Millioneninvestitionen ist ein solches Vorgehen aufgrund des komplexen Vergaberechts üblich. Die weiteren europaweiten Vergabeverfahren mit Teilnahmewettbewerb, die auch jeweils rund 90 Tage in Anspruch nehmen, betreiben Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut und Bürgermeister Thomas Groll weitgehend selbst und holen sich nur bei Bedarf Rat bei der Anwaltskanzlei ein. Dadurch wurden der Kommune mehrere zehntausend Euro gespart. Der Bürgermeister hob in diesem Zusammenhang den Einsatz Dickhauts hervor. Anfang Mai fällt die Entscheidung über den Planer für Heizung, Lüftung Sanitär (3 Büros gaben ab, 2 wurden für das Angebotsverfahren zugelassen) Ende Mai ist die Elektrotechnik an der Reihe (3 Büros) und Anfang Juni schließlich die Tragwerksplanung.
Im Rahmen nationaler Interessenbekundungsverfahren werden in der Folge auch noch der Abriss, die Freiflächenplanung, der Brand- und Wärmeschutz sowie die Bauakustik zu vergeben sein. „Da wir mit über 4,3 Mio. Euro an Fördermitteln rechnen dürfen, müssen wir die Vorgaben der Vergabeordnung streng einhalten“, betonte Bürgermeister Thomas Groll.
Zwischenzeitlich gab es auch ein Gespräch mit der Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WI-Bank) Hessen, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Nach Möglichkeit im Mai soll das Raumprogramm mit der WI-Bank vorbesprochen werden und im dritten Quartal erfolgt dann die baufachliche Prüfung.
Mit Landrätin Kirsten Fründt wurde über Möglichkeiten des Miteinanders zwischen Kommune und Kreis bei der Nutzung der Räumlichkeiten und eine finanzielle Unterstützung seitens des Landkreises gesprochen. Die „guten Gespräche“, so der Bürgermeister, würden sicher zu einem positiven Abschluss gebracht.
Mit dem Diakoniezentrum HEPHATA, dem Familienzentrum, dem bsj Marburg und der Gemeinwesenarbeit wurde intensiv über die Konzeption des Gebäudes und den Raumzuschnitt gesprochen. Vereine, die das Gebäude regelmäßig nutzen, und örtliche Experten (Caterer, Technik) wurden wie schon bei der seinerzeit geplanten Sanierung nach ihren Anregungen gefragt.
Die Beteiligung hier war aber geringer als bei der ersten Befragung im Herbst 2016, als es um eine „bloße“ Sanierung des Gebäudes ging. Interessant sei, so der Bürgermeister, dass zusätzliche Fördermittel und anstehender Neubau wohl manchen zusätzlichen Wunsch hervorgerufen hätten. Für den Magistrat gelte aber nach wie vor, dass man solide und zukunftsgerichtet planen wolle, aber die Nutzerzahlen der Vergangenheit und die finanziellen Möglichkeiten keinesfalls außer Acht lassen dürfe. Eine Position, die die Fraktionen augenscheinlich teilen.
Davon ausgehend hat der Magistrat „Leitlinien der Planung“ den Architekten an die Hand gegeben: Großer Saal mit Platz für bis zu 450 Besucher an Tischen, dreifach teilbar, mit Bühne (80 qm, statt bisher 67) und Theke, die für unterschiedliche Saalbereiche nutzbar ist, ausreichend großes Foyer, eingeschossig, barrierefrei, Küche für Anlieferung/Lagerung/Portionierung, bei der Technik soll die „Pflicht“ vorhanden sein und die Anschlüsse für die Kür, Aussenterasse mit Parkzugang, Mediathek, Räumlichkeiten für das Familien- und Generationszentrum (Büro, Besprechung- und Therapieraum) und HEPHATA (komb. Büro/Besprechungsraum) sowie eine „Begegnungsstätte“ (Raum von etwa 50 qm) mit Terrassenzugang für unterschiedlichste Nutzungen wie etwa Cafe am Wochenende, Angebote des Familien- und Generationszentrums usw. Das Familien- und Generationenzentrum soll auch eine kleine Küche bekommen, da sich dort vielfältige Angebote und Begegnungen realisieren lassen.
Das Familien- und Generationszentrum, so der Bürgermeister, solle unterschiedlichste Bereiche bündeln: Kleinkinder, Familien, Jugendliche, Senioren, Gesundheitsprävention, die Gemeinwesen- und Quartiersarbeit.
Das neue Kultur- und Bürgerzentrum, das auch Aula der benachbarten Schule sein soll, und für die Volkshochschularbeit bereit steht, wird nach der Vorstellung des Bürgermeisters die kulturelle und soziale Mitte der Kommune werden. Über einen „sportfähigen Boden“ werde separat und entsprechend der Baukostenentwicklung nachgedacht.
„Mancher könnte sich nun wundern, dass wir einen solchen Wert auf Familien- und Generationszentrum, Begegnungsstätte und verschiedene soziale Zwecke legen, aber der Grund dafür ist doch klar: Wir bekommen die Fördermittel nicht, weil wir ein neues Bürgerhaus bauen, sondern weil wir ein Gesamtkonzept zur nachhaltigen Nutzung des Gebäudes verfolgen, wo der große Saal mit Bühne ein Baustein ist“, stellte der Bürgermeister heraus.
Im Verlauf des Aprils soll der Magistrat einen auf diesen Kernpunkten basierenden Planungsentwurf von Schmidt & Strack präsentiert bekommen. Dieser wird dann zunächst intern diskutiert und mit der WI-Bank besprochen. Daran anschließend – angedacht ist im Juni 2018 – ist dann die Gremienbeteiligung und die Unterrichtung der Öffentlichkeit. Dazu Groll: „Wir müssen zunächst wissen, was die WI-Bank mitträgt. Einen „zweiten April 2017“ – seinerzeit stoppte die WI-Bank die angedachte Sanierung – brauchen wir nicht.“
Das „Haus der Begegnung“ ist zwischenzeitlich außer Betrieb genommen worden. Die Verteilung/der Verkauf des Inventars vollzieht sich in folgender Reihenfolge: 1. Eigenbedarf kommunale Liegenschaften und Kindergärten, 2. durch die Ortsvorsteher genannte Wünsche, 3. Freiwillige Feuerwehren, 4. Vereine und Religionsgemeinschaften, 5. Bürger. Die Abgabe an die Gruppen 4/5 soll grundsätzlich kostenpflichtig sein. Über die Höhe und das genaue Verfahren muss der Magistrat noch entscheiden. Es wird um Verständnis gebeten, dass aus Gleichbehandlungsgründen vorab keine Reservierungen oder Vorabverkäufe vorgenommen werden können.
Der Abriss ist für das III. Quartal vorgesehen. Ob vor dem Hintergrund des genannten Zeitplanes und insbesondere unter Berücksichtigung der Erteilung einer Baugenehmigung, der baufachlichen Prüfung und der Ausschreibung in 2018 noch Bautätigkeit entfaltet werden kann, sieht der Bürgermeister „eher skeptisch“. Er ist mit den Karnevalsvereinen derzeit im Gespräch über eine Alternativlösung für 2019 und 2020. Im Gespräch ist hier die Turnhalle der Waldschule.
Von besonderem Interesse, so Thomas Groll, werde die Entwicklung der Baupreise sein. Im April 2017 ging man – basierend auf dem Baukostenindex 2016 – und „ganz groben konzeptionellen Überlegungen“ von 4,97 Mio. Euro aus. Nun liegen „vertiefende Überlegungen“ für ein Raumkonzept vor, dass doch einiges mehr berücksichtige als damals. „Wenn wir für Jahrzehnte bauen, müssen wir auch langfristig denken und uns mit Experten abstimmen“, so der Bürgermeister. Allgemeine Preissteigerungen und ein erhöhter Raumbedarf würden sich bemerkbar machen, stellte Thomas Groll fest. Im Haushalt 2018 und der Finanzplanung 2019 sind 5,3 Mio. für das Projekt vorgesehen. „Sicherheitshalber“ wurde beim Land noch eine Erhöhung der Fördermittel um rund 10 Prozent aufgrund der aktuellen Marktlage beantragt. „Die 5,3 Mio. Euro sind ohne zusätzliche kommunale Schulden finanziert, durch Zuschüsse und Eigenmittel aufgrund der gegenwärtig guten Haushaltslage. Sollte es aufgrund der Gegebenheiten nötig sein, hielte ich auch eine Kreditaufnahme im Rahmen des zulässigen für verantwortbar, denn das Vorhaben Kultur- und Bürgerzentrum wird vieles Ermöglichen, was bisher nicht machbar war und soll über mehrere Jahrzehnte Bestand haben“, betonte Groll. Der zudem noch auf finanzielle Unterstützung des Landkreises hofft und nach weiteren Fördermitteln schauen will.
Vor dem Hintergrund dass die Kommune noch bis 2042 jährlich 40.000 Euro für das „alte“ HdB an den Bund abzahlen muss (1993 stellte dieser der Stadt Neustadt 3,9 Mio. DM zinsfrei für den Erwerb der Liegenschaft zur Verfügung), hatte sich der Bürgermeister im März 2018 an das Bundesministerium der Finanzen gewandt und um einen Teileerlass gebeten. Die Antwort war – wie schon in der Vergangenheit – negativ.
Karsten Gehmlich (FWG) wollte wissen, wann es einen verbindlichen Bauzeitenplan gebe. Einen solchen, so der Bürgermeister, werde man erst nach den anstehenden Genehmigungsverfahren im Sommer vorlegen können. Gegenwärtig sei es hierfür noch zu früh. Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) bat um Auskunft, warum der Abriss nicht schon angegangen worden sei und ob dies gegebenenfalls zu einem Zeitverlust führe. Dies, so Thomas Groll, sei nicht der Fall. Aus seinen Ausführungen zum Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren und damit zum Baubeginn sei deutlich geworden, dass hier „vor Herbst 2018 keinesfalls etwas gehe“ – eher noch später. Daher hätte ein früherer Abriss keinen Vorteil gebracht, betonte der Bürgermeister. Gatzweiler fragte außerdem noch, ob der Abriss von HdB und Wohnhaus zeitgleich erfolgen werde. Dies sei anzustreben und entsprechende Gespräche mit den Investoren liefen, erklärte Groll.
Auch bei der umfassenden Sanierung des Freibades ist für vier Aufgabenbereiche ein europaweites Vergabeverfahren mit Teilnehmerwettbewerb durchzuführen. Diese Verfahren sollen im April gestartet und im August 2018 beendet werden. Auch hier sollen die Unterlagen weitgehend intern erstellt werden. Dass dadurch dann andere Arbeiten hinten anstehen müssten, dürfte klar sein, betonte der Bürgermeister. Er hoffe, Ende des Jahres die Pläne für das Bad präsentieren zu können. Grundlage soll dabei die fortgeschriebene Freibadstudie sein. Das heißt konkret Beibehaltung der Beckenlandschaft (Schwimmer, Nichtschwimmer, Springer) mit umfassender technischer Modernisierung, Attraktivierung des Kleinkinderbereiches und Sanierung des Funktionsgebäudes. Die Kommune geht von 2,6 Mio. Baukosten und etwa 1, 8 Mio. Euro Förderung aus.
Bevor konkrete Schritte zur Sanierung des „Jugendheimes“ neben dem Junker-Hansen-Turm beschritten werden, hat der Magistrat
eine Machbarkeitsstudie beauftragt. „Wir möchten wissen, ob und zu welchen möglichen Kosten eine Sanierung machbar ist. Lieber vorher länger planen, als hinterher mitten im Bauen böse überrascht werden“, so Thomas Groll.
Mit den für 2019 im Raum stehenden Mitteln der „Hessenkasse“, Neustadt darf auf über 2 Mio. Euro an zusätzlichen Investitionsmitteln rechnen, könnte u. a. die Laufbahn im „Waldstadion“ saniert werden. Kürzlich wurden die Vermessung und die Bodenbegutachtung beauftragt, um Grundlagen für spätere Planungen zu erhalten.
Hinsichtlich der barrierefreien Umgestaltung des Rathausplatzes ist das endgültige „OK“ der WI-Bank erteilt. Erster Schritt wird die Vermessung sein. Danach beginnen die Planungsarbeiten.
Auch in Neustadt dürfte ab August 2018 der Kindergartenbesuch für Kinder von 3-6 Jahren für sechs Stunden kostenfrei werden. Die Kommune, so der Bürgermeister, werde sich dieser Initiative des Landes sicher anschließen. Nach Beschluss des Landtages könne man im Mai die Vorbereitungen treffen. Groll geht von neuen Zeitmodulen (7-13, 13-14, 14-15 und 15-16 Uhr) aus. Auch müsse – wie in anderen Städten und Gemeinden – über die Kosten für den Nachmittagsbesuch geredet werden. Im Ebsdorfergrund zahle man hierfür zukünftig 135 Euro. In Rauschenberg über 100 Euro und in Schwalmstadt 95 Euro. In Neustadt sind es gegenwärtig 72 Euro. Bei diesen Zahlen müsse sich jeder Kommunalpolitiker seine Gedanken machen, so der Bürgermeister. Es sei zu begrüßen, dass die Eltern aufgrund der Initiative der Landesregierung deutliche Einsparungen erzielen, dies dürfe aber nicht zu Lasten der Kommune gehen, stellte der Bürgermeister fest.
Den Waldkindergarten besuchen inzwischen bereits 10 Kinder, weitere Neuaufnahmen stehen an. Eine erfreuliche Entwicklung, so der Bürgermeister. Aufgrund der zunehmenden Anmeldung von Kindern unter drei Jahren sieht der Bürgermeister für 2019 Handlungsbedarf. „Wir schauen bereits nach Fördermitteln und würden eine fünfte Gruppe in der Kindertagesstätte Regenbogen schaffen. Hier bietet sich ein Umbau der Bücherei an, die ja in das neue Kultur- und Bürgerzentrum umzieht“, erläuterte Groll.
Der schlechte Zustand zahlreicher Wald- und Wirtschaftswege aufgrund Kabelverlegungsarbeiten von den Windrädern vor Arnshain bis zum Umspannwerk vor Speckswinkel wurde von Georg-August Metz (SPD) angesprochen. „Wir haben dies mehrfach gegenüber dem Bauherrn moniert. Die Witterung hat bisher keine Arbeiten zur vernünftigen Wiederherstellung zugelassen. Wir bleiben am Ball“, so Groll
Volker Zinser (CDU) monierte den Zustand der Feldwege im Bereich „Mondscheinstrauch“ und bat darum, die Hessische Landgesellschaft, die dort Arbeiten durchgeführt habe, zur Schadensbehebung aufzufordern. Auch sprach sich der Landwirt dafür aus, die Sauberhaltung der Seitenstreifen bei den Feldwegen nicht zu vernachlässigen. Zumindest sollten dort nach dem 15. Juni Pflegearbeiten erfolgen.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete davon, dass sich der Erwerb der Mehrzweckhalle in der Kaserne verzögere. Es gebe Unstimmigkeiten mit der Bundesanstalt für Immobilienmanagement über Erschließungsfragen. Er habe sich hilfesuchend an den Ministerpräsidenten gewandt. „Die BImA bewegt sich nicht, da müssen wir Verbündete suchen“, so Groll.