Neustadt lag lange auf „Weltrekordkurs"

Bürgermeister als Kopf des Festes und Neustadt-Treffen-Koordinator sind mit Feier rundum zufrieden
„Es gibt immer Dinge, die nicht richtig laufen -wichtig ist, dass sie nur den Organisatoren auffallen“, sagt Bürgermeister Thomas Groll und freut sich über ein herausragendes Neustadt-Treffen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Im Rathaus herrscht Zufriedenheit. Seit dem Wochenende gehen E-Mails, Briefe, Faxe und Anrufe mit Glückwünschen zum gelungenen Neustadt-Treffen ein. Ein kurzes Schreiben von Karl-Siegfried Noss liegt Thomas Groll besonders am Herzen: Der ehemalige Bürgermeister von Bergneustadt und Besucher zahlreicher Neustadt-Treffen bezeichnet das Fest in Hessen als das schönste, das er je besucht habe -da gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.
„Unsere Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen“, sagt Thomas Groll. „Sieht man unser Fest als 100-Meter-Lauf, dann lagen wir 98 Meter auf Weltrekordkurs. Die letzten zwei Meter waren nicht so schön, aber das konnten wir nicht beeinflussen“, ergänzt er, schließlich hatte ein Unwetter für ein trauriges Ende einer tollen Feier gesorgt. Besonders schlimm sei es für die Betroffenen, die Feuerwehrleute und die Mitarbeiter des Bauhofes gewesen. Vor allem Letztere hatten in den vergangenen Wochen ohnehin schon alle Hände voll zu tun gehabt: „Zwei Wochen lang leisteten sie täglich Mehrarbeit. Am Wochenende waren sie rund um die Uhr im Einsatz und sorgten dafür, dass alles sauber ist“, betont der Bürgermeister. Doch Lob sollte auch ihm zuteilwerden, war er doch hauptverantwortlich für das abwechslungsreiche Programm.
Insgesamt trugen aber zahlreiche Menschen zum Gelingen des Neustadttreffens bei: die Mitarbeiter der Stadt, die Mitglieder von Vereinen, die Bundeswehr, Rettungskräfte, die Gäste aus den anderen Neustadts und viele mehr – nicht zu vergessen Klaus Groll, der Koordinator des Festes. Auch er ist rundum zufrieden. Fast zumindest, denn es gibt eine Kleinigkeit, die ihn auf die Palme bringt: Trotz Vorbereitung und Ortsbegehung war der Betreiber eines Kinderkarussells und einer Süßwarenbude nicht gekommen: „Es fiel zwar niemandem auf, aber so läuft das nicht“, ärgert er sich.
Denkt er jedoch an die Höhepunkte, hellt sich seine Mine wieder auf: „Meine Oldtimer“, bezeichnet er als persönliches Highlight: „Ich besitze eine alten Schlepper und schrieb alle an, die ähnliche Interessen haben – und alle kamen“, freut er sich über die Resonanz, auf die er zum Beispiel beim Kultur-und Technik-Club Wohratal gestoßen sei. „Ohne etwas anderes schmälern zu wollen“, erinnert er sich zudem am liebsten an „Neustadt in Amerika“ und die „vielen Kapellen aus der Umgebung, die für kleines Geld tolle Musik machen.“
Thomas Groll bezeichnet derweil den ökumenischen Gottesdienst, das Pontifikalamt und den Festzug als herausragende Programmpunkte.
Rund 50 000 Euro kostet das Fest die Stadt. Zwar waren gegenüber den veranschlagten Ausgaben in Höhe von 85 000 Euro durch verstärkte Sicherheitsvorkehrungen fast 100 000 Euro fällig geworden, dafür gab es aber auch mehr! Einnahmen f aus Sponsorengeldern: „Ohne diese „I Unterstützung wäre ein solches Fest nicht möglich“, betont Thomas Groll.
Das Fest der kurzen Wege war ! also ein Erfolg, der j den Ausrichter des kommenden Jahres unter Drück setzt: „Den Neustädtern aus Orla geht schon die Muffe“, berichtet Thomas Groll über das Feedback. Gemeinsam mit seinen Bürgermeisterkollegen legte er am Samstagmorgen die Ausrichter bis zum Jahr 2025 fest: „Die erste Generation aktiver Neustädter geht langsam in den Ruhestand. Die mittlere Generation muss, den Gedanken des Neustadt-Treffens nun weitertragen“, gibt er als Ziel für die Zukunft aus.