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Neustadt empfängt Kita-Kinder im wöchentlichen Wechsel / Momberger Einrichtung kann „alle, die Bedarf haben“ betreuen
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Die Stadt Neustadt und die Kirchengemeinde Momberg haben festgelegt, wie sie ab der kommenden Woche mit der Betreuung in den Kindertagesstätten umgehen wollen. Gemäß Vorgaben des Landes soll der Regelbetrieb ab Dienstag eingeschränkt und unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln in möglichst kleinen Gruppen erfolgen. Für die Notbetreuung gilt, dass sie fortgesetzt wird und „Härtefälle“ ebenfalls Anspruch auf regelmäßige Betreuung haben. Die dann noch verbleibenden freien Plätze können unter Beachtung der Empfehlungen des Landes zur Gruppengröße und den Hygieneregeln vergeben werden.
„Seit Mitte März sind die meisten Kinder zu Hause. Sie konnten ihre kleinen Freundinnen und Freunde nicht sehen und die Eltern waren im Hinblick auf die Betreuung vor eine große Herausforderung gestellt“, sagt Bürgermeister Thomas Groll und freut sich, dass wieder mehr Jungen und Mädchen die Kitas besuchen dürfen. Um das zu ermöglichen, war jedoch einiges an organisatorischem Aufwand auf Seiten der Leitungen und der Stadtverwaltung nötig. Entstanden ist ein „Neustädter Weg“: Die Notbetreuung existiert weiter, der Rest der Gruppen wird halbiert – und die Kinder aus Regenbogen, Sonnenschein und Waldkindergarten sind dann im wöchentlichen Wechsel in ihren Einrichtungen willkommen. Will heißen: Gemäß der Einteilung der Gruppen kann jedes Kind eine Woche in den Kindergarten gehen und muss die folgende daheim betreut werden. „Dieses Vorgehen erscheint uns organisatorisch und pädagogisch sinnvoll zu sein und trägt den Abstands- und Hygieneregeln Rechnung. Es ist räumlich und personell umsetzbar“, sagt Groll und bedauert, dass es unter „Corona-Bedingungen“ nicht möglich sei, alle Kinder zeitgleich zu betreuen. Die Neuregelung stelle aber eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Situation dar und gelte zunächst bis zum 14. August. „Kinder, die im wöchentlichen Wechsel betreut werden, zahlen auch nur die Hälfte der Gebühren“, hebt er hervor.
Einbezogen in die Überlegungen war auch die Kirchengemeinde Momberg, die für die Kita Momberg-Mengsberg zuständig ist. Dort gestaltet sich die Betreuung etwas einfacher. Alle Kinder, deren Eltern Bedarf haben, können in die Einrichtung kommen, berichtet Kuratorin Tanja Lepper. Die Kirchengemeinde hatte im Vorfeld der Beratungen alle Eltern kontaktiert und dabei erfahren, dass nicht einmal die Hälfte ihre Kinder derzeit zurück in die Kita schicken wollen oder müssen. „Wir haben uns selbst etwas gewundert“, freut sich Lepper – denn nun wird es in der Einrichtung, die normalerweise mehr als 70 Kinder besuchen, drei Gruppen mit jeweils maximal zwölf Kindern geben. Dabei ist sich die Kirchengemeinde bewusst, dass die Bedarfe an Plätzen durchaus auch wieder steigen können.
Die Stadt Neustadt hat außerdem festgelegt, dass während der Sommerferien die Kitas „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ geöffnet bleiben, „da hier in diesem Jahr sicher ein erhöhter Bedarf bestehen dürfte“, so Groll. Auch in Momberg wird es dann einen Sonderservice geben: Die Kirchengemeinde hatte eigentlich mit zwei Notgruppen geplant, allerdings hat auch dort die Rückmeldung ergeben, dass der Bedarf gering ist. Aus diesem Grund wird in Momberg eine Notgruppe über die Ferien hinweg bereitgestellt.