Alles andere als selbstverständlich

Bürger engagieren sich für die Verschönerung ihrer Heimat Stadt Neustadt ehrt fünf Initiativen
„Ich habe mir die Zeit immer gerne genommen und die Aufgaben gerne erledigt“, sagt Werner Sack, der viel für die Verschönerung seines Heimatortes Momberg getan hat.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Stadt Neustadt hat fünf Auszeichnungen an Bürger vergeben, die sich für die Verschönerung ihrer Heimat einsetzen. Zwei der Preise blieben in der Kernstadt, jeweils einer ging in die Stadtteile.
Zwei Frauen aus Speckswinkel sind allerdings zu bescheiden, um sich ehren zu lassen: Weit über zehn Jahre hätten sie öffentliche Blumenanlagen gepflegt. „Ich hätte sie gerne offiziell ausgezeichnet“, bedauerte Ortsvorsteher Karl Stehl – doch die beiden Seniorinnen engagieren sich lieber in der Anonymität.
Eine weitere Auszeichnung ging an Anette und Rainer Lehm, die ihr Haus in der Kleinen Brunnenstraße umgebaut und renoviert und, so Thomas Groll, zu „einem Kleinod“ gemacht haben. „Die wunderbare Fachwerkgestaltung, die aufwendige Verschieferung sowie die Gestaltung des gesamten Grundstückes haben das Anwesen zu einem Schmuckstück werden lassen. Ihre Leistung ist als beispielhaft zu bezeichnen“, lobte der Bürgermeister.
Ähnlich schön gestaltet haben die Eheleute Hiltrud und Berthold Stock ihren Garten in der Straße Am Feldchen. „Viele Bürger haben schöne Gärten und geben sich Mühe, dass das so bleibt. Die Stocks stellen aber noch kleine Figuren auf und sorgen mit anderen Details dafür, dass man auf dem Weg zum Friedhof einen bunten Teppich passiert, der vielen Menschen auffällt“, sagte Groll.
Einen Preis erhielt auch der Heimat- und Verschönerungsverein Mengsberg, der sich nicht nur in der Verschönerung sondern auch zum Beispiel bei den Ferienspielen engagiert. Die Mitglieder übernahmen die Patenschaft für den Lindenplatz, auf dem sie als erstes sechs Linden nachpflanzten, die an das Dreikaiserjahr 1888 erinnern, wie Groll hervorhob. Der „sehr rührige Verein“ habe zudem ein Dorffest veranstaltet und gehöre auch zu den Hoffnungsträgern für die Bewerbung beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Mit der fünften Auszeichnung darf sich Werner Sack aus Momberg schmücken, der mehr als 20 Jahre als Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins aktiv war. „Sie haben viel für ihre Heimat gemacht“, betonte der Bürgermeister und nannte unter anderem die Renovierung von Bildstöcken, die Pflege des Friedhofs und die Gründung des Brunnens Klauseborn. „Viele der Initiativen kamen von Pfarrer Gerlach“, teilte Sack das Lob und fügte im Gespräch mit dieser Zeitung hinzu: „Uns standen außerdem immer die passenden Leute zur Seite.“ Sein Engagement für die Heimat sei selbstverständlich, gab er sich bescheiden und freute sich, dass auch für Nachwuchs im Verschönerungsverein gesorgt ist: Mit Willibald Groß an der Spitze führe ein junger Vorstand den Verein und sorge dafür, „dass es weiter läuft“.
Die Stadt zeichnet in geraden Jahren Initiativen für die Verschönerung des Stadtbildes aus, in ungeraden Jahren vergibt sie den Umweltpreis. Die Richtlinien stehen im Internet unter www. stadt-neustadt-hessen.de. Bürger können gemäß der Vorgaben Vorschläge für Auszeichnungen einreichen. Die Entscheidung, wer einen Preis erhält, trifft der Häuptausschuss.