Aus vielen Wünschen entstehen zwei Projekte

Ergebnisse des Jugendgipfels liegen vor Vor allem in der Planung der Skateanlage engagierte sich Neustadts Nachwuchs
Die Auswertung des Jugendgipfels liegt vor und bringt die Stadtjugendpfleger zur Erkenntnis, dass nur einige Jugendliche die Umsetzung ihrer Wünsche konsequent verfolgen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Stadt Neustadt will einen Basketballkorb am Jugendraum in der Kernstadt aufstellen – das ist die einzige handfeste Veränderung, die der Jugendgipfel im März zur Folge hat. „Es gibt eine größere Gruppe, die immer wieder nachfragt“, betont Anika Leineweber vom Verein bsj.
Das zweite größere Projekt hatte Hartmut Boß, der Leiter der Martin-von-Tours-Schule, als Reaktion auf die Wünsche der Jugendlichen schon während des Jugendgipfels angekündigt: Gemeinsam mit dem Förderverein wolle die Schule Skate-Elemente – sofern finanzierbar – auf dem Pausenhof aufbauen. Die Planungen dafür sind in vollem Gange, die Umsetzung steht laut Schulleiter bevor. An der Entwicklung hätten sich einige Jugendliche beteiligt, freut sich Leineweber und berichtet, unter anderem seien sie sogar in einen Skatepark nach Mühlhausen gefahren/um sich Anregungen zu holen. Hinzu seien mehrere Planungstreffen mit Stadtjugendpfleger Sebastian Habura gekommen, während derer zum Beispiel Preise eingeholt und verglichen wurden.
Nichts getan hat sich derweil bei der Hoffnung der Jugendlichen, eine Boxgruppe in Neustadt zu installieren – ein Projekt, an dem der VfL mitwirken wollte. „Aufgrund der Kosten war klar, dass sich dieser Wunsch nicht so einfach umsetzen lässt“, kommentiert Leineweber.
Im Sand verlaufen ist der Wunsch nach einem Jugendcafe, den Teilnehmer des Jugendgipfels für den Jugendraum geäußert hatten. Die Gruppe sei auseinandergebrochen und letztendlich habe sich niemand mehr dafür eingesetzt, erklärt die Mitarbeiterin des bsj.
„Die Lebensweltanalyse hat gezeigt, dass es einiges gibt, was die Jugendlichen gerne ändern würden – natürlich waren auch utopische Wünsche dabei, zum Beispiel nach größeren Bekleidungsgeschäften wie H&M“, ergänzt sie.
Wichtig sei aber auch gewesen, wie die Jugendlichen ihre Heimat wahrnehmen. Der Bürgerpark ist zum Beispiel durch die Bank weg beliebt, mit dem Bahnhof verbindet der Nachwuchs vornehmlich Negatives wie Gestank oder Dreck. Über den öffentlichen Nahverkehr hätten die Stadtjugendpfleger gerne mehr erfahren. So kommen sie zu dem Fazit, dass weiter entfernte Orte schwer zu erreichen seien und die Busse nach dem Empfinden der Jugendlichen abends nicht lange genug fahren.
Jugend fühlt sich gehört
Insgesamt sind die Veranstalter des ersten Neustädter Jugendgipfels zufrieden: 41 Jugendliche hatten die Gelegenheit genutzt, ihre Meinung zu verschiedenen Orten, den Angeboten von Vereinen und anderen Institutionen kundzutun und ihre Wünsche und Sorgen zu äußern. Dabei fanden sie auch Gehör, denn neben zahlreichen Kommunalpolitikern waren auch Vereinsvertreter zu einer ersten Präsentation gekommen.
„Die Jugendlichen fühlten sich gehört – das ist wichtig“, betonte Leineweber und kündigt an, dass es mit Sicherheit eine zweite Auflage geben werde. „Wir sind sehr zufrieden. Es ist toll, dass so viele Jugendliche einen ganzen Tag lang konzentriert mitarbeiteten und dann auch noch den Mut hatten, vor Publikum ihre Ideen vorzustellen“, fasst Leineweber zusammen.