Bahn frei!

Bundesregierung stellt jeweils 225 000 Euro für die Bahnhöfe Neustadt und Cölbe zur Verfügung
Von Florian Lerchbacher
Neustadt / Cölbe. 40 Millionen Euro stellt die Bundesregierung über ihr Konjunkturpaket zur Stärkung der Wirtschaft und Bekämpfung der Corona-Folgen zur Verfügung, um 167 Bahnhöfe schöner zu machen – mit dabei sind Neustadt und Cölbe. Jeweils 225 000 Euro fließen in die beiden Bahnhöfe, wie Cölbes Bürgermeister Dr. Jens Ried vom Landtagsabgeordneten Dirk Bamberger via Facebook erfahren hatte.
Neustadts Bürgermeister Thomas Groll (CDU) zeigte sich sehr erfreut über diese Nachricht, die ihm der heimische Bundestagsabgeordnete Sören Bartol (SPD) überbracht hatte. Er sei diesem „oft genug auf den Geist gegangen“, dass auch beim Neustädter Bahnhof etwas passieren müsse, berichtete er schmunzelnd. Entsprechend lobte er den Sozialdemokraten für dessen Unterstützung.
Momentan sind Bahn, Rhein-Main-Verkehrsverbund und Kommune dabei, das Innere des Gebäudes „aufzuhübschen“, berichtete Neustadts Rathauschef. Die Investitionskosten belaufen sich auf 100 000 Euro, der städtische Anteil beträgt 30 000 Euro. Aufgrund der bereits stattfindenden Arbeit geht Groll davon aus, dass die Gelder des Bundes im Bereich des Bahnsteiges investiert werden.
Drei Wünsche hat Thomas Groll noch im Zusammenhang mit dem Bahnhof: Eine Regelung der ungeordneten Parksituation (ein Thema, das er schon vor vielen Jahren bemängelte) und das Erreichen von Barrierefreiheit – zudem hofft der Bürgermeister, dass der neue Eigentümer des Empfangsgebäudes „endlich etwas tut“. Dieser hatte das Gebäude vor rund zwei Jahren erworben und seine Pläne im April 2019 dem Parlament vorgestellt. Das habe alles vielversprechend geklungen, passiert sei aber nichts. In seiner Haushaltsrede hatte Groll sogar den Gedanken geäußert, die Stadt könnte das Gebäude doch noch kaufen und sich mit einem Gesamtkonzept auseinandersetzen. Daran habe der Investor kein Interesse gehabt – entsprechend sieht er ihn umso mehr in der Pflicht.
Dr. Jens Ried indes war überrascht über das Geld für den Bahnhof Cölbe: „Weil in zwei Wochen der Umbau des Bahnhaltes Bürgeln beginnt, hatte ich gedacht, wir seien schon bedient – aber auch in Cölbe ist eine grundhafte Sanierung nötig, sodass ich sehr erfreut bin über erste Mittel.“ Er habe auch schon Kontakt nach Berlin aufgenommen und Bartol mitgeteilt, dass er gerne die Erreichbarkeit der Bahnsteige für Radfahrer verbessern würde. Momentan müssten Reisende ihre Räder auf den Bahnsteig tragen, weil auf den Treppen entsprechende Schienen fehlten. „Das ist ungünstig“, kommentiert er und ergänzt, dass eine entsprechende Veränderung einen ersten Schritt in Richtung Barrierefreiheit bedeuten würde.
Ziel des „Konjunkturpakets zur Bekämpfung der Corona-Folgen“ ist das Handwerk zu stärken. Unter anderem soll Geld fließen in den Austausch von Bodenbelägen, in Fassaden, Anstriche, Treppen, Zäune, Dächer, Sitzgelegenheiten, aber auch in die Barrierefreiheit und die Erweiterung der Reiseinfosysteme und die energetische Sanierung.