Bürger diskutieren in Momberg – MNZ

Neustadt-Momberg (red). Der Einladung zur Bürgerversammlung der Stadt Neustadt nach Momberg sind ausnahmslos Momberger gefolgt. Und so war die Dorferneuerung in dem Stadtteil das zentrale Thema des Abends.
Bürgermeister Thomas Groll (CDU) berichtete, in diesem Jahr stehe eine funktionelle Aufwertung des alten Teils des Dorfgemeinschaftshauses an. Zudem wolle man Überlegungen für die Umgestaltung des Teiches sowie weiterer grünordnerischer Maßnahmen beginnen.
Intensiv diskutierte die Versammlung über die Zukunft des „Alten Backhauses“ in der Hauptstraße. Der Bürgermeister berichtete nochmals über die Sitzung des Dorferneuerungsbeirates mit dem Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Bernhard Buchstab. Dieser habe deutlich zu verstehen gegeben, dass für ihn weder ein Abriss noch ein Teilabriss des Gebäudes in Betracht käme. Der Bürgermeister legte ausführlich das Für und Wider dar. Er verwies darauf, dass eine Investition von etwa 180 000 Euro derzeit nicht angebracht sei, da es keine nachhaltige Nutzung für das Gebäude gebe und die Kommune dann mit weiteren Folgekosten belastet würde. Eventuell müsse man darüber nachdenken, in den Grunderhalt des Gebäudes mit Dachstuhl und Dach zu investieren.
■ Für den Abriss einsetzen
Ideal wäre es, so Groll, nicht nur das Backhaus zu betrachten, sondern den gesamten angrenzenden Bereich wo es auch mehrere Leerstände gebe. Er hielt es für äußerst wünschenswert, in diesem Bereich eine Diskussion wie in Speckswinkel zu beginnen und dort mittel- bis langfristig neue Baumöglichkeiten zu schaffen.
Aus der Versammlung heraus wurde angeregt, dem Dorferneuerungsbeirat ein Meinungsbild der Anwesenden zu dieser Thematik zu geben, auch wenn natürlich klar sei, dass an diesem Abend kein repräsentatives Ergebnis zu Stande käme. Für den unbedingten Erhalt des Backhauses sprachen sich zwei der Anwesenden aus., 26 wünschen, dass der Bürgermeister Kontakt mit dem Landesamt für Denkmalpflege aufnimmt und sich dort nochmals für einen Abriss einsetzt.

■ Haushalt ist Thema
Weiteres Thema des Abends war der städtische Haushalt. Im Haushaltskonsolidierungskonzept haben sich auf Anregung des Magistrates die Stadtverordneten einstimmig dafür ausgesprochen, zu prüfen, ob die Wasserversorgung der Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel bei der Kommune verbleiben oder an den Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke abgegeben werden solle.
Der Bürgermeister verwies darauf, dass der Wasserhaushalt defizitär sei. Investitionen in das Leitungsnetz könnten nicht mehr umgelegt werden könnten. Diese Entwicklung könne nicht unverändert fortgeführt werden, da ansonsten das Defizit weiter anwachse und sich damit auch die Verschuldung der Stadt erhöhe.
Er berichtete ferner darüber, dass man sich in den politischen Gremien einig sei, die Angelegenheit ausführlich zu behandeln und sich externen Sachverstandes zu bedienen.