Neustädter Mitteilungsblatt

„Nein zu Hitler“ Ausstellung der Friedrieh-Ehert-Stiftung im Historischen Rathaus, unterstützt vom Magistrat der Stadt Neustadt und dem Kulturhistorischen Verein

Mit der Ausstellung sollte an die Historischen Ereignisse vor fast 80 Jahren erinnert werden.
Unmittelbar nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten begann für die Sozialdemokraten und die Freien Gewerkschaften eine Zeit der Verfolgung, Verhaftungen, Misshandlungen und Mord. Dadurch wurde die Arbeiterbewegung erheblich geschwächt. Nach der Zerschlagung der Freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 und dem Verbot der SPD am 22. Juni 1933 formierte sich aus deren Reihen im Reich als auch im Exil der politische Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur. Widerstand leisteten nicht nur prominente Politiker und Gewerkschafter sondern auch vielfach kleine Gruppen, Studenten und Einzelpersonen, die aus humanistischer und politischer Überzeugung das NS-Regime ablehnten und bekämpften.
An sie zu erinnern und die unterschiedlichen Formen von Verweigerung, Protest und Widerstand aufzuzeigen, das ist Aufgabe der Ausstellung „Nein zu Hitler“.
Den Anfang des Rundganges machte die Bewahrung der Weimarer Republik, gefolgt vom Kampf gegen den Nationalsozialismus. Berichtet wird vom Attentat auf den Reichstagsabgeordneten der SPD Kurt Löwenstein, der wie ein Wunder den Schüssen entkam und ins Exil flüchten konnte.
Letzte Hoffnung setzten die Sozialdemokraten auf die Wahl im März 1933, wobei die NSDAP zwar die absolute Mehrheit verfehlte aber in Koalition mit den Rechtsparteien eine Regierungsmehrheit erlangte. Berichtet wird über Felix Fechenbach, der auf der Flucht erschossen wurde. Bei der Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz begehrte die SPD noch einmal mutig auf, Zivilcourage zeigte auch Clara Bohm-Schuch. Dann wird über das Ende der Freien Gewerkschaften und das Verbot der SPD berichtet. Terror gegen Sozialdemokratie und Gewerkschafter schloss sich an. Zwang, Gewalt, Verführung, Belohnung, Säulen der NS-Herrschaft wurden beleuchtet. Leidenswege in den Konzentrationslagern aufgegriffen, Fluchtwege und Exile betrachtet. Man griff den Widerstand im Ausland auf und ging auf die Basis im Reich ein. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neue Gebühren, alte Eintrittskarten

Stadtverordnete beschließen höhere Kosten für Nutzung der Dorfgemeinschaftshäuser Zahlreiche Themen
Bürgermeister Thomas Groll hätte kaum schneller sprechen können und die Stadtverordneten beschränkten sich auf das Wesentliche: Nach einer Stunde war die Stadtverordnetenversammlung am Montagabend zu Ende.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Standesgemäß trafen die Stadtverordneten alle Entscheidungen am Montag einstimmig, zum Beispiel beschlossen sie die „Anhebung der Nutzungsentgelte sowie der Nebenkosten“ für das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) Momberg und den Zollhof Speckswinkel. Im Jahr 2009 hatten sie die Preise letztmals „angepasst“. Die Miete für die eintägige Nutzung des großen Saales des DGHs kostet Momberger 150 Euro, Auswärtige müssen 200 Euro bezahlen (diese Staffelung gilt auch für den Zollhof). Für den kleinen Saal zahlen Momberger 75 Euro, Auswärtige 125 Euro. An Nebenkosten müssen die Nutzer des kleinen Saales in Momberg 20 Euro berappen, Nutzer des großen Saales beziehungsweise des Saales des Zollhofs zahlen 40 Euro.
Die Saisonkarte ist zurück
Des Weiteren änderten die Neustädter die Friedhofsordnung und einige -gebühren: Wiesengräber für Sarg- oder Urnenbestattungen wurden zugelassen, zudem können Urnenwahlgräber auch als Familiengräber genutzt werden. Für ein vorzeitiges Abräumen von Gräbern muss die Friedhofsverwaltung künftig grünes Licht geben. Neben neuen Gebühren veranlassten die Stadtverordneten auch eine Änderung bei den Nutzungsbedingungen: Das Mindestalter, um allein auf den Friedhof zu gehen, beträgt inzwischen 12 statt 14 Jahren. Doch die Neustädter veränderten noch eine dritte „Ordnung“: die Benutzungsordnung für die städtischen Bäder. Damit beschlossen sie die Wiedereinführung der Saisonkarten für Familien (115 Euro) und der Jahreskarten (43 Euro für 6-bis 13-Jährige, 53 Euro für 14-bis 17-Jährige, 95 Euro für Erwachsene und 220 Euro für Familien). Die Neuregelung gilt ab dem 1. Juni. „Neue Gebühren, alte Eintrittskarten“ weiterlesen

Großes Fest mit kleinen Neuerungen

Das Programm für die 508. Trinitatis-Kirmes steht „Partystürmer“ kommt von Mallorca nach Neustadt
An der Grundstruktur der Trinitatis-Kirmes hat die Stadt Neustadt nichts verändert, an der Organisation, am Programm und der Aufteilung indes so einiges.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Das Festzelt ist kleiner, gleiches gilt für die Biergläser – dafür sinkt auch der Getränkepreis. Zusätzlich sind alle Veranstaltungen kostenlos. Es gibt eine Cocktailbar, ein größeres Speisenangebot, der obere Festplatz ist mit 25 Schaustellern wieder voll belegt. Die Kirmesfahnen bekommen einen neuen Standort, und das Deutsche Rote Kreuz muss nun auch nicht mehr vor dem Festplatz sitzen, sondern findet Unterschlupf im ehemaligen Info-Häuschen. Die größten Veränderungen warten jedoch im Programm, für das nicht mehr eine Festkommission sondern Bürgermeister Thomas Groll und Rene Spatzier von der Stadtverwaltung zuständig sind.
Einladung gilt „für alle“
Los geht es am Freitag, 1. Juni, um 17.30 Uhr mit der Ehrung der Toten durch den VfL und die Kommune. Um 18.15 Uhr halten dann am Wallgrabenpavillon Pfarrerin Kerstin Kandziora und Pfarrer Arnulf Hummel eine ökumenische Andacht. „Natürlich feiern wir den Weihetag der katholischen Kirche, aber die Wirmes ist ein Fest für alle“, sagt Groll und betont, dass die Einladung sich nicht nur an die Kernstädter sondern auch an die Bürger der Stadtteile und der umliegenden Gemeinden richte.
Unter Begleitung von Kapelle und Historischer Bürgerwehr geht es weiter zum Weidenbrunnen, wo die Neubürger Wasser für ihren Neubürgertrunk schöpfen. Um 19.15 Uhr werden in der Lehmkaute die Festfahnen gehisst, Pfarrer Arnulf Hummel übernimmt den Fassanstich, um 20 Uhr moderiert Thomas Schmid den Neubürgertrunk. Die Junker-Hansen-Musikanten spielen bis 21.30 Uhr, ehe ab 22 Uhr die „MegaDisco-Party“ mit dem NSA-Disco-Team folgt. „Großes Fest mit kleinen Neuerungen“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Auf dem Weg zum schnellen Internet kommen Kreis und Kommunen zügig voran Mögliche Netzbetreiber bekunden Interesse / Glasfaserkabel bieten Vorteile gegenüber Funklösungen

Auf dem Weg zum schnellen glasfasergebundenen Internet sind der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Kommunen in der Breitband GbR einen großen Schritt vorangekommen: „Gespräche mit potenziellen Betreibern eines Breitbandnetzes zeigten, dass bei einigen großes Interesse besteht, sich an der geplanten Ausschreibung zu beteiligen, das Netz zu betreiben, sowie Dienste darauf anzubieten“, teilte Landrat Robert Fischbach nach einer Sitzung der Gesellschaft mit, der Kreis und Kommunen angehören.
„Wir drehen hier an einem ziemlich großen Rad, um den Landkreis zukunftsfähig zu machen. Das bedarf sorgfältiger Vorbereitungen“, betonte Landrat Robert Fischbach. Leider lasse sich eine Versorgung über Glasfaserkabel nicht innerhalb von kurzer Zeit umsetzen. „Immerhin müssen über 500 km Kabel unter die Erde gebracht und dafür Kredite in Höhe von 45 Millionen Euro aufgenommen werden. Das geht nicht von heute auf morgen“, sagte Landrat Fischbach.
„Sehr erfreulich ist, dass nach anfänglicher Skepsis einiger Kollegen jetzt alle Bürgermeister an einem Strang ziehen und den Weg, das Netz in Eigenregie zu bauen als einzig richtige Lösung erkannt haben“, ergänzte Andreas Schulz (Ebsdorfergrund) als der Vertreter der Bürgermeister. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Mit der Anerkennung kommt die Finanzspritze

„Regenbogen“ ist nun auch für Ministerium ein Familienzentrum
Es gibt Grund zur Freude für die Stadt und die Erzieherinnen und Kinder der Kindertagesstätte „Regenbogen“: Hessens Sozialministerium hat die Einrichtung als „Familienzentrum“ anerkannt.
Neustadt. Verbunden mit der Anerkennung ist eine Landes-Zuwendung für das Jahr 2012 in Höhe von rund 7 100 Euro. Die Mittel dienen vorrangig zur anteiligen Deckung von Sachkosten und Honoraren für Vortragsveranstaltungen.
Bürgermeister Thomas Groll freute sich, dass sich die enormen Anstrengungen der vergangenen Monate gelohnt hätten: „Das Team der Kindertagesstätte mit Leiterin Claudia Orth, der Förderverein und der Elternbeirat haben gemeinsam mit engagierten Eltern und Großeltern seit der Einweihung des Neubaues im August 2011 mit großem Engagement den Weg hin zum Familienzentrum beschritten. Natürlich gilt dies auch für unsere vielen Kooperationspartner.“
Es gelte nun, die Anstrengungen fortzusetzen und „nicht auf halbem Wege stehenzubleiben.“ Aufgabe der „Familienzentren“ ist es, Familien ganzzeitlich und wohnortnah zu unterstützen. Die Angebote können, je nach regionalem Bedarf, ganz unterschiedlich sein.

Bewirtschaftung ist gesichert

„Festival Catering“ sorgt im Haus der Begegnung für Nahrung
Die Bewirtschaftung von Veranstaltungen im Haus der Begegnung ist wieder gesichert: Die Neustädter Firma „Festival Catering“ von Günter Martin stopft das entstandene Loch.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Ein bisschen Heimatverbundenheit gehört auch dazu“, erklärt Dennis Martin, warum das Unternehmen in Neustadt einspringt. „Ohne das Haus der Begegnung hätte Neustadt ein Problem: Dann fehlt ein Ort, um Großveranstaltungen zu feiern“, ergänzt Günter Martins Sohn, der künftig Ansprechpartner für die Bewirtschaftung von Veranstaltungen im Haus der Begegnung ist.
Schon im Winter war das „Festival Catering“ eingesprungen, als die Stadt nach nur vier Monaten einem anderen Pächter gekündigt hatte. Nun gibt es laut Bürgermeister Thomas Groll einen ein Jahr laufenden Vertrag mit der heimischen Firma. „Familienfeiern, Trauer-Cafés und Vereinsveranstaltungen können also problemlos wieder stattfinden“, freut sich der Rathauschef und ergänzt: „Auch die Karnevalssaison 2013 ist gesichert.“
Bei „Festival Catering“ gibt es auch schon Überlegungen für eigene Veranstaltungen, doch zunächst steht für das Unternehmen sein „Hauptgeschäft“ im Mittelpunkt des Interesses: Unter anderem engagieren sich die Neustädter in der Frankfurter Commerzbank-Arena oder beim Hessentag. „Bewirtschaftung ist gesichert“ weiterlesen

Im Fadenkreuz der Nationalsozialisten

Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Sozialdemokraten und der Gewerkschaften
Der Magistrat und der Kulturhistorische Verein Neustadt beleuchten oft „helle und fröhliche“ Ereignisse aus Deutschlands Vergangenheit, diesmal jedoch eine „dunkle Seite“, so Thomas Groll.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Diese zwölf Jahre haben nicht nur Deutschland sondern die ganze Welt verändert“, sagte Bürgermeister Thomas Groll gestern, als er die von der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Verfügung gestellte Ausstellung „Nein zu Hitler! Sozialdemokratie und Freie Gewerkschaften in Verfolgung, Widerstand und Exil 1933 bis 1945″ eröffnete.
Natürlich griffen die Stadt und der Kulturhistorische Verein wieder auf Bewährtes zurück: Vereinsmitglied Bert Dubois hatte die Ausstellung durch Exponate erweitert. Für den Festakt hatten die Organisatoren zudem wieder einen Ehrengast gewonnen: Neben Christine Zimmer vom Landesbüro Hessen der Friedrich-Ebert-Stiftung und Dr. Ulf Immelt, dem DGB-Sekretär der Region Mittelhessen, sprach Karl Starzacher zu den Gästen. Der Staatsminister a.D. widmete sich vornehmlich dem Mut derer, die sich einst trotz Verfolgung und Lebensgefahr gegen Adolf Hitler und sein Regime wehrten: Gewerkschafter und Sozialdemokraten seien „immer wieder im Fadenkreuz der Nationalsozialisten“ gewesen: „Ihr Widerstand hatte keine Chance.“ Starzacher verwies auf Zahlen: Eine Million SPD-Mitglieder, vier Millionen Mitglieder der Freien Gewerkschaften und sieben Millionen SPD-Wähler habe es im Frühjahr 1933 gegeben, dennoch sei die Zahl derer, die sich wehrten, gering gewesen. Seit seiner Schulzeit bewege ihn zum Beispiel die Frage, ob die Bürger tatsächlich nichts vom Holocaust gewusst hätten. Nein, lautete sein Fazit: „Vertreibung und Ausplünderung waren nicht nur Angelegenheit von Hitler, der SS oder der Gestapo- Ohne die Beteiligung Vieler wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagte Starzacher und ergänzte, die Deutschen dürften das Thema nicht verdrängen: „Wir müssen die Geschichte weiter aufarbeiten.“ Es gelte, den „latent vorhandenen Rechtsextremismus“ in der Gesellschaft weiter zu bekämpfen. „Im Fadenkreuz der Nationalsozialisten“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

„Mengsberg aktiv in die Zukunft”

Die Mengsberger Waldinteressenten, die KITA-Abgangskinder und die Schulkinder mit ihren Eltern und vielen Helfern haben am vergangenen Samstag wieder einen Aktionstag am und im Wald- und Naturlehrpfad getätigt.
Unter der fachmännischen Leitung vom Vorsitzenden der Waldinteressenten Erwin Schorbach wurden das „Baum des Jahres“-Gatter, ein Teil des Wald- und Naturlehrpfades, aufgepflanzt. Es sind die Bäume der Jahre ab 1989 nachgepflanzt worden wie z.B. Eibe, Speierling, Stieleiche usw. im Jahr 2012 ist es der Lärchenbaum. Ein Kuratorium in Berlin legt jeweils den Baum des Jahres fest.
An dem Eingang zum Gatter, der übrigens direkt an den Kinderwald angrenzt, wurde von Frank Leinwächter – Forstwirtschaftsmeister aus Burgwald – ein Adler mit der Motorsäge kunstvoll an einem Stamm ausgeschnitten. Ein Erlebnis, diesen Künstler bei der Arbeit zu beobachten und das tolle Ergebnis zu sehen.
Ein weiterer Schritt zur Fertigstellung des Wald- und Naturlehrpfades ist getan worden – mehrere werden noch bis zur Präsentation am 25. Juni 2012 für den – Landes-Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ folgen.
An dieser Stelle sei ganz herzlich der Firma Klaus Hainmüller aus Mengsberg gedankt, sie stellt permanent Maschinen und Geräte kostenlos für die Arbeiten der Dorfgemeinschaft zur Verfügung. Herzlich danken die Arbeitsgruppenleiter auch der Firma Ferrero aus Stadtallendorf, sie bereitet den Kindern bei ihren Aktionstagen viel Spaß und Freude durch das Sponsoring von speziellen Leckereien. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Nabu-Klage erhöht Neustädter Ängste

Bürgermeister Thomas Groll fürchtet Zeitverzögerung beim A-49-Weiterbau und längeres Verkehrschaos
Der Nabu Hessen hat gegen den A-49-Abschnitt zwischen Schwalmstadt und Stadtallendorf Klage eingereicht. Dafür hagelt es Kritik aus verschiedenen Richtungen.
von Michael Rinde
Neustadt./Stadtallendorf.
Beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig liegt inzwischen die Klage des Nabu Hessen vor. Sie betrifft den Planfeststellungsbeschluss für den mittleren A-49-Abschnitt zwischen Schwalmstadt und Stadtallendorf. Er berührt auch unmittelbar die Stadt Neustadt -die ohnehin schon Sorge genug hat, dass die Autobahn irgendwann bei Schwalmstadt endet, weil kein Geld für den Weiterbau da ist.
Vom Neustädter Bürgermeister Thomas Groll (CDU) kommt darum auch die deutlichste Kritik an der Nabu-Klage und an dem Naturschutz-Verband an sich. „Mir fehlt jedes Verständnis für diese Klage“, betont Groll im Gespräch mit dieser Zeitung immer wieder. Seine konkrete Befürchtung: Sollte die Klage tatsächlich beim Bundesverwaltungsgericht Erfolg haben, dürfte Neustadt noch wesentlich länger als ohnehin befürchtet unter immensem zusätzlichen Verkehrsaufkommen leiden. Der Weiterbau der A 49 bis Schwalmstadt (Vke 20 genannt) ist der einzige Abschnitt, der planungsrechtlich und finanziell gesichert ist. Was dann kommt ist noch gänzlich offen, denn wann der Bund das nötige Geld bereitstellt, steht noch „in den Sternen“. Groll unterstreicht die Bedeutung, die der Autobahn-Weiterbau mit einer Gesamtlänge von 43 Kilometern für die Region hat. Politik, Wirtschaft und Bevölkerung stünden dahinter. „Bei einer Volksabstimmung wären hier drei Viertel der Menschen dafür“, schätzt Groll.
Dem Nabu hält er hingegen vor, dass „einige wenige ihren Willen gegen viele durchdrücken“. Er zielt damit auch auf die Einmischung des Nabus beim Windräder-Streit in Bad Endbach und ebenso in Cölbe bei der geplanten Solaranlage.
Grundsätzliche Unterstützung bekommt Groll in seiner Kritik an der Nabu-Klage von der Industrie- und Handelskammer, namentlich vom Arbeitskreis A 49. Arbeitskreissprecher ist Ullrich Eitel, geschäftsführender Gesellschafter der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain. „Nabu-Klage erhöht Neustädter Ängste“ weiterlesen

Auch Kirtorf könnte ein Partner werden

Windenergie ist in Neustadt großes Thema
Neustadt. Im März hatte Bürgermeister Thomas Groll angekündigt, er wolle die vom Regierungspräsidium vorgeschlagenen Standorte für Windräder noch einmal prüfen lassen. Die Fraktionen stimmten zu, und der Bürgermeister machte sich an die Arbeit.
15 000 Euro hat der Magistrat in diesem Jahr für Gutachten zur Windenergie in den Haushalt eingestellt. Klar scheint, dass die Neustädter gemeinsam mit der Stadt Stadtallendorf Windräder zwischen den beiden Städten errichten wollen. Es gab aber auch erste Gespräche mit der Stadt Kirtorf, die Groll nun vertiefte. Gemeinsam mit Thomas Dickhaut, Fachbereichsleiter „Bauen, Planen & Umwelt“ besuchte er Kirtorfs Bürgermeister Ulrich Kunz. Beide Bürgermeister vertraten dabei die Auffassung, dass auch kleinere Kommunen einen Beitrag zur „Energiewende“ leisten könnten. Denkbar sei, mit privaten Investorengruppen Windenergieanlagen auf kommunalen Flächen zu errichten.
Über die Art und Weise der kommunalen Beteiligung müsse ebenso noch entschieden werden wie über die etwaige Gesellschaftsform. Vorstellbar sei auch, die Bürger in Form einer Energiegenossenschaft einzubeziehen. Auf diese Weise könne erreicht werden, Vermögen und Wertschöpfung in der Region zu halten.
Die beiden Bürgermeister vereinbarten, die Gespräche fortzuführen, um das angestrebte Ziel voranzubringen. Und auch mit Stadtallendorfs Bürgermeister Christian Somogyi will Groll die Gespräche fortsetzen.