Neustädter Mitteilungsblatt

Gehölz schnitt soll seltene Tiere und Pflanzen schützen

Rückschnitt von Ufergehölzen im FFH-Gebiet am Otterbach in Neustadt zum Erhalt von Orchideen und seltenen Schmetterlingen

Bis Ende Februar werden am Otterbach im FFH-Gebiet „Macofinea Schutzgebiet bei Neustadt“ Ufergehölze zurückgeschnitten. Damit sollen die Lebensbedingungen für seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten erhalten und verbessert werden. Das Gemeinschaftsprojekt von der Stadt Neustadt und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf mit dem Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz umfasst einen kurzen rund 150 Meter langen Gewässerabschnitt am Otterbach in Neustadt. Hier wird etwa die Hälfte der Erlen entfernt und zu Hackschnitzeln verarbeitet, die dann in den Bioenergiedörfern des Landkreises als regenerativer Brennstoff dienen sollen. Damit werden auch regionale Kreisläufe in der Energieversorgung mit unterstützt. Die Arbeiten werden von einem Forstuntemehmen durchgeführt, wobei die kleineren Entbuschungsmaßnahmen auf der angrenzenden Brachfläche von der Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg übernommen werden. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Verkehrs-Gau? Aber nicht doch

Ministerium reagiert gelassen auf erneute Resolution zum Ausbau der Bundesstraße 454 in Stadtallendorf
von Michael Rinde
Bundesstraße 454 Forderungen an Land und Bund gestellt. Im Verkehrsministerium teilt man die Ängste nicht.
Stadtallendorf. Das Szenario ist bekannt: Bis Ende 2021 wird der Autobahnabschnitt von Bischhausen bis Schwalmstadt fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben sein. Immer vorausgesetzt, alles käme wie erwartet, so werden die anderen beiden A-49-Abschnitte bis Gemünden (Felda) bis zum Jahr 2025 oder 2026 gebaut.
In Stadtallendorf steht der dritte Ausbauabschnitt der Bundesstraße 454 aus, Baurecht gibt es, die Finanzierung steht. Jetzt laufen die Vorbereitungen für das Großprojekt. Angesichts dieser Situation hatten sich die Stadtparlamente aus Stadtallendorf und Neustadt unabhängig voneinander abermals zu einer Resolution entschieden (die OP berichtete). In Stadtallendorf ging der Impuls von der SPD- Fraktion aus, in Neustadt wurde der Antrag von Beginn an von allen Fraktionen und dem Magistrat getragen. Im Kern geht es darum, dass das Land alles dafür tun soll, dass der dritte Bauabschnitt der Bundesstraße 454 schneller angegangen wird. Es geht um den Umbau der Kreuzung Bundesstraße 454/Bahnhofstraße/Hauptstraße. Das ist verbunden mit der Tieferlegung der Bundesstraße, analog wie beim zweiten Bauabschnitt. In der Debatte im Stadtparlament hatte die SPD außerdem darauf hingewiesen, dass die Großbaustelle an der Bundesstraße außerdem mit dem Baustellenverkehr für die weiteren beiden A-49-Abschnitte kollidieren wird. Das könne die Stadt nicht verkraften. ln der Resolution begrüßt das Parlament trotz alledem, dass es nunmehr Baurecht für alle A-49-Abschnitte gibt. Bei diesem gesondert aufgelisteten Punkt des Beschlusses enthielt sich der Grünen- Stadtverordnete Michael Feldpausch. Ansonsten billigte das Parlament die Resolution. „Verkehrs-Gau? Aber nicht doch“ weiterlesen

Kompakt-Karneval statt Totalausfall?

Narren ziehen Übergangslösung in Erwägung • Kreis würde Halle der Waldschule zur Verfügung stellen
Der Abgesang auf den Karneval 2019 zog sich in Neustadt wie ein roter Faden durch die Kampagne. Doch so langsam wird den Narren klar: Eine Notlösung ist besser, als ein oder gar zwei Jahre lang gar nichts zu feiern.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Zweieinhalb Wochen lang herrschte in Neustadt Ausnahmezustand. Wie eigentlich jedes Jahr in der närrischen Zeit. Mit einer Rathauserstürmung am Rosenmontag, die so gut wie lange nicht besucht war. Die Junker-Hansen-Stadt, die unbestrittene Karnevalshochburg des Landkreises, ohne Narretei? Eigentlich unvorstellbar – aber dennoch ist seit weit über einem Jahr zu hören: ohne Haus der Begegnung kein Karneval! Dabei hatte Bürgermeister Thomas Groll immer wieder Alternativen für die Zeit der Neugestaltung (beziehungsweise einst der Renovierung) in die Diskussion gebracht.
Und nun scheint den Narren langsam bewusst zu werden, dass Abriss und Neubau keine Luftschlösser sind, sondern bevorstehende Realität – auch wenn die Pläne und Vorbereitungen noch lange nicht abgeschlossen sind. Wie eine Recherche dieser Zeitung zeigt, sind die karnevalstreibenden Vereine so weit, dass sie über Alternativ oder Notlösungen nachzudenken bereit sind.
„Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Neubau innerhalb eines Jahres fertiggestellt wird. Deswegen gehe ich davon aus, dass wir mindestens zwei Jahre lang auf das Haus der Begegnung als Veranstaltungsort für den Karneval verzichten müssen“, sagt VfL-Sitzungspräsident Michael Launer und ergänzt: „Für die Garden wäre das fatal – insbesondere für den Nachwuchs. Wenn zwei Jahre lang nichts passiert, verlieren die Kinder und Jugendlichen das Interesse und schließen sich eventuell woanders an.“ „Kompakt-Karneval statt Totalausfall?“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Haushalt 2018 einstimmig verabschiedet

„Neustadt 2025“ nicht zuletzt aufgrund der Erstaufnahmeeinrichtung möglich

 

Nachdem Bürgermeister Thomas Groll den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2018 im Dezember eingebracht hatte, war dieser anschließend von den Fraktionen von CDU, SPD und FWG, den beiden Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung und den vier Ortsbeiräten beraten worden. Dies geschah in einem Rekordtempo, ohne jede kritische Anmerkung, bei nur vereinzelten Nachfragen und jeweils einstimmig. Die Art und Weise der Beratungen dürfte im Kreisgebiet wohl einmalig sein. In den vergangenen Wochen wurde erneut deutlich, dass die Kommunalpolitiker vor Ort gemeinsam die Zukunft Neustadts und seiner Stadtteile gestalten wollen und es einen großen Konsens über die dabei zu verfolgenden Ziele gibt. Dabei bauen CDU, SPD und FWG auf der guten Vorarbeit des Bürgermeisters und der Verwaltung auf. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss das umfangreiche Zahlenwerk am 5. Februar erwartungsgemäß einstimmig. Vor der Abstimmung nutzten die Fraktionsvorsitzenden Hans-Dieter Georgi (CDU), Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) und Karsten Gehmlich (FWG) die Gelegenheit, den Haushalt 2018 aus ihrer Sichtweise zu beurteilen. Hierbei waren große Übereinstimmungen festzustellen. Immer wieder bezog man sich aufeinander und stellte dabei Gemeinsamkeiten heraus. Schade, dass die Beratungen nur von zwei Neustädter Zuschauern verfolgt wurden. Diese Debatte hätte eigentlich mehr Besucher verdient gehabt. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Hundequäler hält Neustadt weiter in Atem

Inzwischen liegen der Polizei neun Anzeigen vor • Tierrechtsorganisation Peta setzt Belohnung aus
Vor zwei Wochen tauchten im Wohngebiet Ruschelberg erstmals mit Nägeln gespickte Wurststücke auf. Wie durch ein Wunder wurde bisher noch kein Tier – und auch kein Mensch – verletzt.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Ein Unbekannter hält Neustadts Hundehalter beziehungsweise die Anwohner im Bereich Ruschelberg / Sonnenweg in Atem, indem er mit auch am Kopfende angespitzten Nägeln gespickte Wurststücke auslegt (die OP berichtete). Zumeist im öffentlichen Raum – es kam aber auch schon vor, dass der Täter die potenziell tödlichen Köder über den Zaun auf Privatgelände warf, auf dem ein Hund lebt. Solche Fälle ereigneten sich im Sonnenweg und in der Willingshäuser Straße. Ein anderes Tier hatte beim Gassigehen durch Hochstraße, Hohe Treppe, Sonnenweg und Carl-Bantzer-Weg einen Köder gefressen. „Hundequäler hält Neustadt weiter in Atem“ weiterlesen

Holztor ist für Narren kein Hindernis

Karnevalisten erstürmten das Rathaus und freuten sich über gut gefüllte Kassen und Getränkevorräte
Das kommt davon, wenn man trödelt: um ein Haar hätten Neustadts Karnevalisten für die Rathauserstürmung die närrisch angemessenen 1:11 Stunden gebraucht. Tatsächlich waren sie aber erst nach 1:12 Stunden fertig.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Ihr seid uns hier gar nicht willkommen, habt den Büroschlaf uns genommen“, rief Bürgermeister Thomas Groll den Narren aus einem Rathausfenster entgegen und versuchte verzweifelt, die anstürmende Meute zur Vernunft zu bringen: „Gemeinsam tun wir hier agieren, zum Wohle Neustadts wir regieren.“ Doch nicht einmal das Versprechen, weitere Fördertöpfe anzapfen zu wollen, hielt die Karnevalisten ab. „Holztor ist für Narren kein Hindernis“ weiterlesen

Der Auftakt von „Drop In“ ist gelungen

Der Auftakt von „Drop In“ ist gelungen
Neustadt. Das neue Angebot „Drop In(klusive)“ – ein Treffpunkt für Eltern mit Kindern unter drei Jahren – ist erfolgreich gestartet. 15 erwachsene und noch mehr junge Gäste kamen zum ersten Treffen, um miteinander zu spielen, sich kennenzulernen, auszutauschen und gemeinsam zu frühstücken.
„Bei Drop In(klusive) gibt es kein vorgefertigtes Programm. Alle Teilnehmenden können ihre Wünsche und Ideen einbringen und so das Programm mitgestalten“, betont Annika Schlüter, die sonst für die Gemeinwesenarbeit zuständig ist, aber auch das neue Angebot zusammen mit Martina Trogrlic, die Erzieherin im Waldkindergarten ist, leitet. So sei bereits die Idee aufgekommen, eine Hebamme einzuladen und mehr gemeinsame (Kreis-)spiele zu machen. „Der Auftakt von „Drop In“ ist gelungen“ weiterlesen

Auch Neustadt wählt am 28. Oktober

Stadtverordnete beschlossen Termin für die Bürgermeisterwahl und die Resolution zur Autobahn 49

Nach den Wohratalern und den Rauschenbergern beschlossen nun auch die Neustädter, dass es am 28. Oktober nicht nur zur Landtagswahl und zum Verfassungsreferendum sondern auch zur Bürgermeisterwahl kommt.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Noch bis zum 30. Juni 2019 sitzt Thomas Groll sicher auf dem Chefsessel des Neustädter Rathauses. Rund acht Monate davor wird klar sein, ob er in eine dritte Amtszeit gehen und weitere sechs Jahre dranhängen darf. Eigentlich darf eine Bürgermeisterwahl frühestens sechs Monate und spätestens drei Monate vor Freiwerden der Stelle stattfinden. Einzige Ausnahme: Die Stadtverordneten können einen anderen Termin wählen, wenn sie so eine Zusammenlegung verschiedener Wahlvorgänge ermöglichen. Und das taten die Neustädter nun: Sie legten die Bürgermeisterwahl auf den 28. Oktober – dem Tag, an dem die Hessen ohnehin an die Urnen treten und zum einen den Landtag wählen und zum anderen über Veränderungen an ihrer Verfassung abstimmen müssen. Als Termin einer möglichen Stichwahl legten sie derweil den 11. November fest. „Auch Neustadt wählt am 28. Oktober“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Im Hinblick auf die momentane Diskussion über das Gedenken in Neustadt (Hessen) anlässlich der 80. Wiederkehr der Pogromnacht erklärt Bürgermeister Thomas Groll:

„Seit zehn Jahren führt die Stadt Neustadt (Hessen) regelmäßig Gedenkveranstaltungen zu bedeutsamen Ereignissen und Persönlichkeiten der deutschen Geschichte durch. Dabei wurden die dunklen Stunden der Historie unseres Landes natürlich nicht ausgespart. So befassten wir uns bereits 2008 mit den Geschehnissen der Pogromnacht von 1938, thematisierten 2014 das 80 Jahre zuvor vom Reichstag beschlossene Ermächtigungsgesetz der Nazis und den Widerstand von Sozialdemokraten und Gewerkschaften hiergegen, gedachten der Opfer des 20. Juli 1944, erinnerten 2015 an das Ende des II. Weltkrieges mit seinen Millionen Opfern und rückten im selben Jahr die Vertreibung und ihre Folgen in den Fokus der Betrachtung.
Für mich ist es daher selbstverständlich, auch 2018 wieder der Pogromnacht zu gedenken. Die Zerstörung der Synagogen, die Entrechtung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und deren millionenfache Ermordung in den Konzentrationslagern des nationalsozialistischen Deutschlands dürfen auch dann nicht in Vergessenheit geraten, wenn die Tätergeneration nicht mehr lebt. Der Religionsphilosoph Pinchas Lapide hat Recht, wenn er einst sagte, dass ein Volk, das seine Vergangenheit vergisst, dazu verdammt sei, sie zu wiederholen.
Hinsichtlich einer Gedenkveranstaltung zum 9. November stehe ich in Gesprächen mit der jüdischen Gemeinde Marburg, die ich gebeten habe, sich daran zu beteiligen. Monika Bunk, deren zweite Vorsitzende, hat in diesem Zusammenhang angeregt, die Martin- von-Tour-Schule, als „Schule gegen Rassismus“, einzubeziehen und auch über das Judentum heute in unserem Land zu informieren. Beides finde ich folgerichtig. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Auszeichnung für „Kitt der Gesellschaft“

Thomas Groll: Wir brauchen nicht Leute, die meckern – sondern Leute, die mit anpacken
„Neustadt zuerst“, könnte Bürgermeister Thomas Groll sagen, denn erstmals wurden neun Bürger außerhalb des Kreishauses mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet.
von Klaus Böttcher
Neustadt. Der Landesehrenbrief ist eine Auszeichnung, die denen ausgehändigt wird, die sich über einen längeren Zeitraum ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagiert haben. Das kann in Vereinen, sozialen oder kulturellen Institutionen oder in der Kommunalpolitik sein.
Bürgermeister Thomas Groll stellte heraus, dass weit über 100 Jahre Ehrenamt bei den neun zu Ehrenden Zusammenkommen. Ehrenamt werde oftmals als Kitt der Gesellschaft bezeichnet und müsse unterstützt werden, hob er hervor. „Es wäre schön, wenn sich noch viele andere ehrenamtlich engagieren würden. Wir brauchen nicht Leute, die meckern und alles besser wissen, sondern Leute, die mit anpacken“, betonte er. „Auszeichnung für „Kitt der Gesellschaft““ weiterlesen