Rassige Spiele bleiben fair

Teams aus Hessens Erstaufnahmeeinrichtungen spielten Pokal aus
„Beim Fußball sind alle gleich. Es gibt keine Unterschiede zwischen den Nationen, man kann sich ohne Sprache verständigen, und es ist eine tolle Möglichkeit, Teamgeist und Respekt zu zeigen“, betont Dominik Zutz.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Zum zweiten Mal fand in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (EAE) ein Hallenfußballturnier statt. „Zum Abschied der Hallensaison – ab jetzt geht‘s raus“, erklärt Leiter Dominik Zutz und gibt zu: „Hätten wir vor ein paar Wochen geahnt, wie das Wetter heute ist, hätte das Turnier natürlich auch schon im Freien stattgefunden.“ Den Bewohnern der EAEs Neustadt, Bü
dingen, Rotenburg und Gießen war es egal. Sie hatten sichtlich Spaß am Kicken und Kämpfen um jeden Ball – voller Einsatz und Leidenschaft, aber stets fair. „Gerade für junge Männer ist Sport gut zum Auspowern“, sagt Zutz. Gleichzeitig verbinde der Sport – was auf dem Feld ebenfalls zu sehen war. Am Ende gewann Rotenburg United das Turnier nach spannendem Siebenmeterschießen gegen Gießen. Neustadt wurde Dritter. Derzeit leben in der Einrichtung rund 220 Flüchtlinge – insgesamt sind dort Menschen aus 27 Nationen unterwegs.

Stadt muss 70.000 Euro nachschießen

Stadt muss 70.000 Euro nachschießen
Sanierung des Historischen Rathauses kostet 286.000 Euro – Die Treppe frisst weitere 50.000 Euro
„Historische Gebäude sind schön, aber teuer“ ächzt Bürgermeister Thomas Groll, der sich weitere überplanmäßige gaben für die Sanierung des Historischen Rathauses und des Zollhofs genehmigen lassen musste.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. 51 000 zusätzliche Euro benötigt die Stadt für Investitionen ins Historische Rathaus, weitere 21 000 nicht vorhergesagte Euro braucht sie für die Sanierung der Außenfassade des Zollhofs.
Die Geschichte der Sanierung des Historischen Rathauses ist lang. Ursprünglich hatte sie mit einer Routineuntersuchung und einem niedrigen fünfstelligen Betrag angefangen. Letztendlich wurde das Projekt mehr als zehn Mal so teuer – weil bei der Instandsetzung im vergangenen Jahrtausend die (aus heutiger Sichtweise) falsche Farbe genutzt wurde (die OP berichtete). Inzwischen geht die Stadt davon aus, dass die Sanierung sie insgesamt 286 000 Euro kostet. „Stadt muss 70.000 Euro nachschießen“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Dorfentwicklungsprogramm „Neustädter Stadtteile“

Dorfrundgänge und Kurz-Workshops in Momberg und Speckswinkel

Nach der gelungenen Auftaktveranstaltung Mitte März finden im April Dorfrundgänge und Kurz-Workshops in Mengsberg, Momberg und Speckswinkel statt. Ziel ist es dabei. Stärken und Schwächen herauszuarbeiten und erste Projektvorschläge zu formulieren. Die Rundgänge und Workshops bilden die erste inhaltliche Grundlage für das Integrierte Entwicklungskonzept (IKEK), welches zum Jahresende 2018 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden soll. Das IKEK wird neben einer Bestandsanalyse die Projekte enthalten, die bis 2025 in den drei Stadtteilen mit Fördermitteln des Landes umgesetzt werden sollen. Dabei, so Bürgermeister Thomas Groll, komme es entscheidend darauf an, gesamtkommunale Vorhaben anzudenken. „Wir werden in Mengsberg, Momberg und Speckswinkel kleine lokale Vorhaben mit Fördermitteln realisieren können, die „großen Brocken“ müssen aber über den Tellerrand eines Dorfes hinausreichen. So sind die Richtlinien, daran müssen wir uns orientieren“, so Thomas Groll. Während die Ortsrundgänge von den Ortsvorstehern geleitet werden, moderieren Heike Brandt und Sonja Kunze vom Büro akp die anschließenden Workshops und präsentieren dabei auch Daten zu den drei Stadtteilen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Feiern mit Finanzspritze

Neustadt bekommt erneut 12 000 Euro über „Ab in die Mitte“
Eigentlich wollte sich die Stadt Neustadt kein zweites Mal für die „Innenstadtoffensive“ des Landes bewerben. Dann waren die Veranstaltungen aber so ein Erfolg, dass sie doch an dem Wettbewerb teilnahm. Mit Erfolg.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Sieben Mal feierten die Neustädter im vergangenen Jahr gelungene Feste, die Teil der hessischen „Innenstadtoffensive“ mit dem klangvollen Namen „Ab in die Mitte“ waren. Als das diesjährige Motto des Wettbewerbs, „Mein Lieblingsort mit Wohlfühlklima“, he- rauskam, reifte bei Bürgermeister Thomas Groll die Entscheidung, erneut teilzunehmen und finanzielle Unterstützung abzugreifen. Also machten er und Mitarbeiterin Sonja Stark sich gemeinsam mit Heike Brandt und Elena Hansjürgens vom Büro AKP aus Kassel an die Arbeit, um ein Konzept zu erstellen. „Feiern mit Finanzspritze“ weiterlesen

Daumen hoch für den Zweckverband

Neustadt bekommt weitere Tankstelle
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Große Einstimmigkeit herrschte einmal mehr in der Neustädter Stadtverordnetenversammlung.
Die Bürgervertreter segneten unter anderem den gemeinsam von allen Fraktionen einge- brachten Antrag „Erinnerungskultur ist wichtiger denn je“ ab. Mit diesem bringen sie regelmäßige Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht auf den Weg und segnen ein Denkmal für ehemalige jüdische Mitbürger ab.
Zudem beschlossen die Neustädter den Beitritt zum Müllabfuhrzweckverband zum kommenden Jahr. Ziel dieser Veränderung ist es, Geld zu sparen (die OP berichtete über beide Themen ausführlich).
Sie segneten aber auch den Be- j bauungsplan für den „St. Martin Weg“ ab. Dort soll eine „Lagerhalle für Kulturgüter“ entstehen, die zahlreichen Oldtimern Platz bieten soll. Anschließend stimmten sie dem Verkauf von Gewerbegrundstücken „Am Gelicht“ zu. Die betreffende Fläche ist rund 3 000 Quadratmeter groß. Der Käufer plant, dort eine Tankstelle mit Shop und Waschstraße zu errichten.
In seinen Mitteilungen widmete sich Bürgermeister Thomas Groll auch dem Thema „Wiederkehrende Straßenbeiträge“. Er berichtete den Stadtverordneten über die aktuelle Diskussion in Hessens Landtag, in dem die Meinungen auseinandergehen. „Die CDU eiert rum“, gab der Neustädter Christdemokrat zu. „Daumen hoch für den Zweckverband“ weiterlesen

Geehrt, verabschiedet, vereidigt

Feierstunde vor der Stadtverordnetenversammlung – Brühl und Leipner legten ihre Ämter nieder
von Florian Lerchbacher
Die einen beenden ihr ehrenamtliches Engagement in wichtigen Ämtern, für die anderen geht’s jetzt erst richtig los. Bürgermeister Thomas Groll verteilte am Montag zahlreiche Urkunden.
Neustadt. Die Stadt verabschiedete im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung Ortsgerichtsvorsteher Hubert Brühl und Stadtarchivar Dr. Friedrich Leipner aus ihren Ämtern, ehrte vier auf verschiedenen Ebenen des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ erfolgreichen Nachwuchspianistinnen der Musikschule Köhler und nahm dem künftigen Stadtjugendfeuerwehrwart Steffen Maurer, seiner Stellvertreterin Martina Zinser, Stadtbrandinspektor Frank Bielert und seinen Stellvertretern Tobias Lotter und Mario Gräser den Amtseid ab – wobei letzterer als Bediensteter des Landes den Eid nicht ; noch einmal ablegen musste, „Sie fanden immer deutliche ; Worte“, sagte Thomas Groll zu Leipner, der von 1977 bis 1985 Stadtverordnetenvorsteher gewesen war – ein Amt, das später auch der heutige Bürgermeister bekleidete. „Es hat mir immer imponiert, wie Sie Reden hielten“, stellte er dabei heraus und widmete sich dann den Jahren 1999 bis 2018, in denen der Tierarzt im Ruhestand als Stadtarchivar in Neustadt tätig war. „Wahrscheinlich fragen Sie sich nun, wie es mit dem Stadtarchiv weitergeht. Nun, das ist noch nicht endgültig entschieden. Aber sicher ist: Mit Ihrem Ausscheiden werden wir die Dokumentation der Geschichte in Neustadt nicht beenden.“ „Geehrt, verabschiedet, vereidigt“ weiterlesen

„Im schlimmsten Fall bleibt das Freibad zu“

„Im schlimmsten Fall bleibt das Freibad zu“
Stadt Neustadt findet niemanden, der als Kassierer und Reinigungskraft tätig sein möchte
Das könnte kurios werden: Die Stadt Neustadt will das Freibad für einen Millionenbetrag sanieren, findet aber niemanden, der dort arbeiten will.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Not ist groß: „Im schlimmsten Fall bleibt das Freibad zu“, kommentiert Bürgermeister Thomas Groll die Entwicklung der vergangenen Wochen. Schon länger hat die Stadt zwei Stellen ausgeschrieben: Sie sucht zum 1. Mai zwei Mitarbeiter, die 25 Stunden in der Woche als Kassierer im Freibad tätig sein wollen. „Bisher sind keine geeigneten Bewerbungen bei uns eingegangen. Wer sich bisher für die Stellen interessiert habe, erfülle schlicht nicht die Stundenvoraussetzungen. Die Stadt sucht schließlich Mitarbeiter, die flexibel tätig sein können – da die Öffnungszeiten des Freibads auch von der Witterung abhängig sind. Noch dazu müssen sie gemeinsam die Wochenenden abdecken. Eine weitere Anforderung ist, dass abends Toiletten und Duschen durchgewischt werden müssen.
Für eine der beiden Stellen, die zunächst bis Ende September befristet sind, bestehe die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung im Hallenbad Mengsberg in den Wintermonaten. Noch dazu sei eine erneute Einstellung im Sommer 2019 auch denkbar. „Ohne Kassierer geht’s nicht“, stellt Groll heraus. „„Im schlimmsten Fall bleibt das Freibad zu““ weiterlesen

CDU-Vorstand nominiert Groll für die Wahl

Neustädter hatten beim Jahresempfang Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann zu Gast
Einstimmig bestätigte der Vorstand, was eigentlich schon länger klar ist:
Der CDU-Stadtverband nominiert Amtsinhaber Thomas Groll für die Bürgermeisterwahl am 28. Oktober.
Neustadt. „Seit 2007 hat Thomas Groll unsere Kommune durch seine engagierte Arbeit vorangebracht. Er ist Motor, Moderator und Motivator in der örtlichen Kommunalpolitik und hat klare Vorstellungen für die Zukunft. Dies kommt beispielsweise in seinem Vorhaben „Neustadt 2025“ zum Ausdruck“, erklärt Vorsitzender Franz-W. Michels. Der Vorsitzende verwies zudem darauf, dass Groll bestens in Land und Kreis vernetzt sei und mit großem Geschick Fördermittel in die Kernstadt und die Stadtteile hole. Die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt und das Dorfentwicklungsprogramm seien hierbei die größten Verdienste von Thomas Groll. Alleine durch diese beiden Projekte flössen bis 2025 etwa 10 Millionen Euro in die Kommune. „CDU-Vorstand nominiert Groll für die Wahl“ weiterlesen

Neustädter Forst bietet Siegel-Qualität

Gutachter hatte während einer Kontrolle zur Einhaltung der PEFC-Standards nichts zu bemängeln
Ein unabhängiger Gutachter kontrollierte in den Wäldern der Forstbetriebsgemeinschaft Marburg-Kirchhain (FBG) mit einer sogenannten Vor-Ort-Kontrolle die Einhaltung der strengen PEFC-Standards.
von Karin Waldhüter
Neustadt. „Das war voll und ganz im Zertifizierungsstandard“: Es gab viel Lob beim Ortstermin im Neustädter Wald zur PEFC-Waldzertifizierung der Forstbetriebsgemeinschaft Marburg-Kirchhain. Und das Lob kam aus berufenem Munde: Niels Plusczyk ist Zertifizie- rer und vom TÜV Rheinland mit der Durchführung des Audits beauftragt.
Turnusmäßig war die Forstbetriebsgemeinschaft Marburg- Kirchhain (FBG) für das Vor- Ort-Audit ausgewählt worden, um die Einhaltung der PEFC- Standards zu überprüfen. Dabei wurden die Maßstäbe, die für die Erteilung und Aufrechterhaltung des Zertifikats erforderlich sind, kontrolliert und besprochen. Bei seinem Rundgang richtete Plusczyk sein Augenmerk besonders auf die in Deutschland geltenden PEFC- Standards: Waldbesitzer sind aufgefordert, Mischbestände aus standortgerechten Baumarten zu erhalten und aufzubauen, Kahlschläge grundsätzlich
zu unterlassen, einen angemessenen Totholzvorrat zu erhalten, beim Maschineneinsatz den Boden besonders zu schonen, den Einsatz von Pestiziden zu vermeiden und auf Biotope, Schutzgebiete und gefährdete Tier- und Pflanzenarten besondere Rücksicht zu nehmen. „Neustädter Forst bietet Siegel-Qualität“ weiterlesen

Statt Stolpersteinen gibt’s Aufklärung

Neustädter wollen sich mit dem jüdischen Leben damals und heute auseinandersetzen
„Mehr war nicht zu erreichen“, kommentiert Hans- Gerhard Gatzweiler (SPD) einen gemeinsamen Antrag der drei Neustädter Fraktionen, der am Montag während der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung kommt.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit mehreren Monaten setzen sich Neustadts Stadtverordnete auf Initiative der Sozialdemokraten mit dem Thema Gedenken auseinander. Die Fraktion um Hans-Gerhard Gatzweiler wollte, dass Künstler Gunter Demnig in der Junker-Hansen-Stadt Stolpersteine vor den Häusern vertriebener oder ermordeter ehemaliger jüdischer Mitbürger verlegt – ein Ansinnen, mit dem sie zwar nicht auf taube Ohren stießen, wohl aber vorerst scheiterten.
Stattdessen einigten sich die drei Fraktionen auf einen gemeinsamen Antrag, den sie am Montag (19.45 Uhr, historisches Rathaus) einbringen und dann über ihn entscheiden – aller Voraussicht nach fällt die Abstimmung einstimmig dafür aus. „Statt Stolpersteinen gibt’s Aufklärung“ weiterlesen