Als die D-Mark die große Wende brachte

Staatssekretär Oliver Wittke erinnerte in Neustadt an die Währungsreform vor sieben Jahrzehnten
Mit dem Vortrag des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Oliver Wittke, erinnerte die Stadt Neustadt an die Einführung der Deutschen Mark vor 70 Jahren.
von Klaus Böttcher
Neustadt. Das Trio Semplice (Wilfred Sohn am Klavier sowie Michael Dippel und Karl-Joseph Lemmer Trompete und Gesang) spielte den Titel „Money, Money, Money“. Schließlich ging es auch um Geld. Als Teil der zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe erinnerte die Stadt Neustadt an die Währungsreform vor 70 Jahren. „Als die D-Mark die große Wende brachte“ weiterlesen

70 von 120 Juden starben qualvollen Tod

Neustädter erinnerten an die Reichspogromnacht, die in ihrer Stadt schon einen Tag früher stattfand

Antisemitismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung prägen heutzutage wieder den Alltag, bedauerte Monika Bunk während der Gedenkveranstaltung „80 Jahre Pogromnacht“
von Florian Lerchbacher
Neustadt. 80 Jahre liegt eines der traurigsten Kapitel der deutschen Geschichte zurück: In der Nacht vom 9. auf den 10. November gab es im Deutschen Reich massive, vom Regime organisierte Gewalt gegen Juden – in Momberg und Neustadt sogar schon einen Tag früher. Dort attackierten und inhaftierten rund 250 Menschen ihre Mitbürger, mit denen sie zuvor in Frieden gelebt hatten, zerstörten Häuser und Synagogen. Der Beginn der systematischen Judenverfolgung.
Dies berichteten fünf Neuntklässler der Martin-von-Tours- Schule gestern während der von der Stadt Neustadt organisierten Gedenkveranstaltung „80 Jahre Pogromnacht“. „70 von 120 Juden starben qualvollen Tod“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 29. Oktober 2018 Ideen für kulturelle Vorhaben vorgestellt

Vom Ausgang der Bürgermeisterdirektwahl geprägt war die Sitzung der Neustädter Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Montagabend im Sitzungssaal des historischen Rathauses. Bereits vor der Eröffnung durch Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels nutzten zahlreiche Kommunalpolitiker von CDU, SPD und FWG und Gäste die Gelegenheit, dem wiedergewählten Bürgermeister Thomas Groll zu seinem herausragenden Wahlergebnis von 81,1 Prozent zu gratulieren. Die meisten der Kommunalpolitiker waren am Sonntag als Wahlhelfer in den verschiedenen Wahllokalen im Einsatz und konnten daher nicht zur Ergebnispräsentation ins Rathaus kommen.
Im Namen der Stadtverordnetenversammlung wünschte Franz-W. Michels dem alten und neuen Bürgermeister alles Gute für seine am 1. Juli 2019 beginnende dritte Amtszeit, insbesondere Gesundheit, Schaffenskraft und weiterhin viele gute Ideen für Neustadt.
Hans-Gerhard Gatzweiler und Franz-W. Michels gratulierten dem Bürgermeister (v. rechts) für sein herausragendes Wahlergebnis.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Gerhard Gatzweiler ergriff ebenfalls das Wort. Er blickte auf die Bürgermeisterwahlen 2007, 2013 und 2018 zurück. Bei der ersten Kandidatur Grolls sei der Wahlausgang eng gewesen, beim zweiten Mal souverän. Nun sei der Amtsinhaber erfahren und genieße große Wertschätzung für seine Arbeit. Dies sei auch darin zum Ausdruck gekommen, dass es keinen Gegenkandidaten mehr gegeben habe. Hans-Gerhard Gatzweiler bescheinigte dem Bürgermeister sich in den vergangenen elf Jahren in Arbeit und Persönlichkeit gewandelt zu haben. „Sie haben eine Entwicklung genommen, die ich so nie erwartet hätte. Sie arbeiten sach- und lösungsorientiert. Binden alle ein und informieren. Machen sie bitte weiter so“, erklärte der Sozialdemokrat. Thomas Groll dankte für die Glückwünsche und – wie nicht nur er fand – die zutreffenden Worte Gatzweilers. Er nutzte seinerseits auch die Gelegenheit, „Dankeschön“ zu sagen. Der Bürgermeister dankte den Wählern für ein tolles Ergebnis, mit dem er so nicht gerechnet habe. Er hob weiter hervor, dass das zielorientierte Miteinander in den städtischen Gremien und die Arbeit der Verwaltung sicher auch zum Wahlausgang beigetragen habe. Es sei sein Ziel, auch in Zukunft hieran anzuknüpfen. „Nicht Parteipolitik, sondern Sachpolitik für unsere Heimatstadt ist mein Ziel“, so Thomas Groll.
Kritisch bewertete er, dass „eine Handvoll Menschen“ die Wochen vor der Wahl dazu genutzt habe, Stimmung gegen die Flüchtlingsunterbringung und seine Arbeit zu machen. „Was ich da so lesen musste, hat mich schon aufgeregt, da es unzutreffend war. Aber egal, die Wählerinnen und Wähler haben gezeigt, wie sie die Lage tatsächlich einschätzen. Dafür bin ich sehr dankbar.“ „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustadt will Fonds für die Innenstadt auflegen

Bürger, Vereine und Gewerbetreibende sollen bis zu 3 000 Euro für Projekte beantragen können
Die Stadt Neustadt will ihre Innenstadt stärken und attraktiver gestalten. Die „Innenstadt-Offensive“ brachte Leben hinein, doch nun geht es um die Frage der Nachhaltigkeit.
Neustadt. Eine Innenstadt hat für Bürgermeister Thomas Groll viele Funktionen: Einkäufen, Wohnen, Freizeit und Kultur. Für ihn stellt sich nun die Frage, wie die Zukunft des Bereiches aussehen könnte. Aus diesem Grund hatte er gemeinsam mit Heike Brandt vom Büro akp aus Kassel, welches das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ betreut, zu einem Gesprächsabend in das Historische Rathaus eingeladen.
Er sprach sich dafür aus, sich dem Thema mit Realismus zu nähern. Leerstände und die Verlagerung von Geschäften in Außenbereiche seien keine Neustädter Besonderheiten. Doch eine Innenstadt lasse sich ohnehin nicht auf den Bereich „Einkäufen“ reduzieren, dies sei seit 15 oder 20 Jahren vorbei. Für ihn geht es dort auch um Wohnen, Freizeitgestaltung und Kultur. Wenn das Angebot stimme, dann sei auch etwas los. Und die historische Bausubstanz sei ebenfalls ein „Pfund“, mit dem die Stadt noch zu wenig wuchere. Der Bürgermeister will sich nun zum Beispiel dafür einsetzen, dass der Junker-Hansen- Turm ab dem kommenden Jahr häufiger geöffnet wird. Zudem plant er, „offene“ Stadtführungen anzubieten. Eine Chance sieht er auch im Stadtjubiläum „Neustadt750“ im Jahr 2022, das sicherlich Chancen biete, die es zu nutzen gelte.
Heike Brandt stellte heraus, dass sich in Neustadt aktuell einiges tue. Dies gelte es, mithilfe des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“ bis 2025 weiter zu forcieren. „Neustadt will Fonds für die Innenstadt auflegen“ weiterlesen

Stadt gibt Geld an Eltern weiter

Bis Ende 2019 bekommen die Eltern von Unter-Dreijährigen pro Monat 55 Euro zurück
Aufgrund von Neuregelungen bei den Kitagebühren spart der Landkreis Geld, das er an die Kommunen weitergibt. Die Stadt Neustadt hat sich entschlossen, ebenfalls nur Durchgangsstation zu sein.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit dem 1. August ist der Besuch von Kindertagesstätten für Kinder ab drei Jahren kostenlos – zumindest für sechs Stunden. Das Land gewährt den Kommunen dafür monatlich rund 136 Euro pro Kind.
Bisher mussten die Landkreise als Sozialhilfeträger in entsprechenden Fällen die Kita-Gebühren für die Kinder ab drei Jahren übernehmen. Auch sie sparen durch die Neuregelung Geld. Im Fall des Landkreises Marburg-Biedenkopf sind das rund 500 000 Euro – Mittel, die der Landkreis sehr zur Freude von Neustadts Bürgermeister Thomas Groll auf Initiative von Landrätin Kirsten Fründt an die Städte und Gemeinden weitergibt. Die Stadt Neustadt bekommt somit rund 32 000 Euro – Geld, das sie aber nicht in die eigene Tasche steckt. „Stadt gibt Geld an Eltern weiter“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Herzlichen Glückwunsch – Bürgermeister Thomas Groll mit 81,1 % eindrucksvoll bestätigt

Die Wählerinnen und Wähler haben es am 28. Oktober entschieden: Neustadts Bürgermeister wird (zumindest) bis zum 30. Juni 2025 Thomas Groll heißen.
Bereits um 19.33 Uhr traf das erste Ergebnis ein. In Speckswinkel hatten über 80 % für den einzigen Bewerber gestimmt. Ein Trend, der sich auch bei den anderen acht Wahlbezirken fortsetzte. Kurz vor 22.00 Uhr waren dann auch die rund 900 Briefwahlen ausgezählt und im Sitzungssaal des Rathauses wurde das Endergebnis präsentiert.
Bei einer Wahlbeteiligung von 62,4 % entfielen 3.200 Stimmen (81,1 %) auf Thomas Groll. 745 Wählerinnen und Wähler (18,9 %) stimmten mit Nein.
Dieser nahm die Glückwünsche der Anwesenden entgegen und nutzte die Gelegenheit für eine erste Bewertung des Wahlausgangs.
„Zunächst gilt es Dank zu sagen. Dank denen, die mir heute ihr Vertrauen geschenkt haben. Mit einem solchen herausragenden Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Dank denen, die mich in den letzten Wochen im Wahlkampf unterstützt haben. Neben den Freunden der CDU habe ich hier „überparteilichen Rückenwind“ verspürt und auch aus der Bevölkerung viel Zuspruch erfahren. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Dank meiner Familie. Meine Frau hat Ideen für den Wahlkampf beigesteuert und fleißig meine kleinen Flyer mit mir verteilt. Dank all denen, die in den letzten Jahren engagiert mitgearbeitet haben. In den Gremien, in der Stadtverwaltung und im Ehrenamt. Einer allein kann nur wenig bewegen. Er kann moderieren, motivieren und vorangehen, er braucht aber viele, die mitmachen“, stellte Thomas Groll eingangs seiner Ausführungen fest.
Kritisch bewertete er, dass eine Handvoll Damen in den letzten Tagen und Wochen Stimmung gemacht hätten. „Was konnte ich nicht alles in den sozialen Medien lesen: Ich sei ein Systemträger von Frau Merkel, sei bloß auf das Gehalt und verschiedene Privilegien aus. Man wisse nicht, wofür ich politisch stehe usw., usw. Es gab selbst Hinweise, wie man mit „Nein“ stimmen kann. Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie hinter mir und meiner Arbeit stehen. Es ist bedauernswert, wenn wenige meinen, Unfrieden säen zu müssen“, so der wiedergewählte Bürgermeister. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Wie aus Kommunikation Kunst wird

Kunst- und Kulturpfad soll entstehen • Mit einem Zähneknirschen gibt es Geld für Bahnhof-Sanierungspläne
ln der Stadt Neustadt sollen Kunst und Kultur die Menschen einander näherbringen. Am Montag gab es im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung eine erste Präsentation zum Thema.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „NEUwieNEUstadt. Kunst+Kommunikation“ lautet der Titel einer Studie, die Dr. Christoph Schneider, Marlit Pei- kert und Beat Hodel in Zusammenhang der „Sozialen Stadt“ erstellt haben. Für die Umsetzung der Theorie in die Praxis gibt es aus dem Städtebauförderprogramm allerdings keine Fördermittel, betonte Bürgermeister Thomas Groll – der stattdessen aber auf Geld aus dem Regionalentwicklungsprogramm „Leader“ schielt.
Ziel ist es, in Neustadt einen Kunst- und Kulturpfad zu erstellen. „Vor Ort Atmosphäre schaffen“, nannte Groll als Schlagworte. Ein solches Projekt sei schließlich eine Besonderheit und locke später Menschen in die Stadt. Doch ein vorhergehender Schritt ist dem jüngst wiedergewählten Rathauschef noch wichtiger: „Kultur hat viel mit Sozialem zu tun. Sie bringt Schichten der Bevölkerung zusammen, die sonst vielleicht nichts miteinander zu tun haben.“ Genau das stand auch im Vordergrund der noch sehr theoretischen Studie. „Wie aus Kommunikation Kunst wird“ weiterlesen

Eine Bürgerhilfe für Neustadt

Mardorfer Experten haben ihre Unterstützung angeboten
Svetlana Nerenberg ist als Koordinatorin des Projektes „Älterwerden in Neustadt“ zuständig – ein Projekt, das aus dem Altenhilfekonzept resultiert.
Neustadt. Svetlana Nerenberg ist in Neustadt keine Unbekannte: Seit September 2016 ist sie für den Verein bsj als Quartiersmanagerin im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ tätig. Nun hat sie eine weitere Aufgabe: In den nächsten Monaten will sie engagierte Menschen finden, die sich für die Belange von Senioren, kranken und behinderten Menschen sowie Familien und Alleinerziehenden, die Unterstützung benötigen, einsetzen. „Eine Bürgerhilfe für Neustadt“ weiterlesen

Groll holt 81,1 Prozent der Stimmen

Bürgermeister bleibt weitere sechs Jahre im Amt und freut sich besonders über das Ergebnis in Momberg
„Ich werde meine Arbeit fortsetzen wie in der Vergangenheit und auch in Zukunft keine Parteipolitik betreiben, sondern Politik zum Wohl der Stadt und ihrer Menschen“, kündigte Thomas Groll nach dem Wahlsieg an.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Zu Beginn des Wahlabends zitterte seine Oberlippe beim Verkünden der Zwischen
stände noch etwas – und das, obwohl Thomas Groll (CDU) mit 80,4 Prozent in Speckswinkel, 82,5 Prozent im Wahllokal „Eichsfelder Straße“ und 79,2 Prozent im Haus der Vereine zu diesem Zeitpunkt bereits deutliche Zustimmung erfahren hatte. Erst als das vorletzte Teilergebnis vorlag und der Bürgermeister erfahren hatte, dass er in Momberg 80,9 Prozent geholt hatte, legte sich seine Nervosität. „Das bedeutet mir viel. Es zeigt, dass sich die gute Arbeit gelohnt hat und der gute Zusammenhalt mit den Ortsvorstehern gewürdigt ist“, freute er sich und bekam auch ein di
ckes Lob von Ortsvorsteher Jörg Grasse (SPD): „Wie haben hervorragend zusammengearbeitet, und speziell für die Ortsteile kommt einiges bei rum – das sieht auch der Bürger.“ „Groll holt 81,1 Prozent der Stimmen“ weiterlesen

Neustädter „Festtage“ klingen bei Leckereien aus

Nach zwei Erfolgen bei „Ab in die Mitte“ will Stadt im Jahr 2019 Veranstaltungen eigenständig ausrichten
Die von Juli bis Oktober unter dem Motto „Neu. Stadt.Liebt…“ ausgerichteten Festtage fanden bei Käse und Wein, einem „Harmonieabend für Genießer“, einen gelungenen Abschluss.
von Klaus Böttcher
Neustadt. Beim Betreten des Hauses der Vereine wehte den Gästen bereits ein Käseduft entgegen. Im Saal erwartete die Besucher eine festlich gedeckte Tafel und Kerzenschein. Bevor es zu den geschmacklichen Genüssen kam, gab es einen Genuss fürs Gehör. Philip Schütz, der Leiter der Stadtallendorfer Sing- und Musikschule, musizierte zusammen mit einer der Lehrerinnen, Elina Barzakova.
Bürgermeister Thomas Groll erinnerte die 30 Gäste noch einmal daran, dass Neustadt zwei Mal Sieger bei der Innenstadtoffensive Hessen „Ab in die Mitte“ war. In diesem Jahr habe die Stadt viele Festtage ausgerichtet: Dazu zählten kulturelle Veranstaltungen im historischen Rathaus ebenso wie der Altstadtlauf, das Straßenmalerfestival, der Flohmarkt mit Kinderfest, das Kleinkunstfestival oder der Rotkäppchentag im Bürgerpark. Im nächsten Jahr würde es in jedem Quartal eine besondere kulturelle Veranstaltung geben als Ersatz für „Ab in die Mitte“, kündigte Groll an. „Neustädter „Festtage“ klingen bei Leckereien aus“ weiterlesen