Stadt deaktiviert Facebook-Auftritt

Holger Michel: Betreiben der Seite ist datenschutzkonform unmöglich – Neuigkeiten jetzt über WhatsApp
Die Datenschutzgrundverordnung ist schuld daran, dass die Stadt ihre Facebook-Seite deaktiviert hat – und nicht etwa kritische Fragen und Anmerkungen von Bürgern, wie der ein oder andere Neustädter vermutete.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Wir haben alles versucht, um das Datensammeln einzuschränken – aber nichts hat gefruchtet“, ärgert sich Holger Michel, der bei der Stadt Neustadt als Leiter des Fachbereichs „Zentraler Service, Sicherheit und Ordnung“ auch für die EDV zuständig ist. Doch nichts habe geholfen, und daher sehe sich die Stadt gezwungen, ihre Facebook-Seite zu deaktivieren. Problem sei das Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung gewesen, das sich nicht mit den Informationen in Einklang bringen lasse, die der Statistikdienst „Insights“ sammele: „Facebook verbindet Seiten mit dem Statistikdienst, der sich nicht deaktivieren lässt“, erläutert Michel. So würden Daten aller Seitennutzer erhoben – auch ohne deren Einverständnis. Dies bedeute, dass die Stadt als Betreiber einer Facebook-Seite also ungewollt Daten sammele – insofern sei das Betreiben einer Facebook- Seite nicht mehr datenschutzkonform möglich. Er habe beispielsweise versucht, durch das Abschalten der Kommentarfunktion das Datensammeln einzuschränken: „Aber auch das hat nicht gefruchtet. Letztendlich kann man nichts dagegen machen – und das, obwohl man selber Betreiber der Seite ist.“ Allerdings wusste die Stadt den direkten Draht zu den Bürgern durchaus zu schätzen. Zum einen habe sie wichtige Neuigkeiten direkt übermitteln können – und Fragen des Alltags schnell und bürgernah klären können. Nachrichten über entlaufene oder gefundene Hunde hätten sich beispielsweise im Nu verbreitet und die Herrchen „auf kurzem Dienstweg“ rasch finden lassen.
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Kleine Münzen mit großer Wirkung

Bürgermeister Thomas Groll will „Rest-Cent-Aktion“ für Kultur, Sport und Umweltschutz auf den Weg bringen
„Wir alle sind Neustadt. Wir gestalten gemeinsam unsere Zukunft“, sagt Thomas Groll und ruft seine Mitbürger dazu auf, mit kleinen Beträgen das „Wir“ zu stärken und etwas für die Heimat zu tun.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Bürgermeister Thomas Groll will das Geld seiner Mitmenschen – allerdings nicht in seiner Funktion als Kämmerer und in Form von Steuern oder anderen Abgaben, sondern auf freiwilliger Basis. Er hätte gerne die „Rest-Cents“ der Neustädter – also das, was auf der Gehaltsabrechnung oder bei Rente oder Pension hinter dem Komma auftaucht. Das Motto soll lauten: „Kleinvieh macht auch Mist“.
„Zusammen würden viele kleine Spenden durchaus eine große Wirkung erzielen“, erklärt Groll und rechnet vor: „Wenn beispielsweise 1000 Neustädter jeden Monat 50 Cent spenden, dann kämen in einem fahr 6 000 Euro zusammen.“ Das Geld solle aber selbstverständlich nicht in die Haushaltskasse fließen, sondern in Kultur, Sport und Umweltschutz. Als Ergänzung, wie der Bürgermeister hervorhebt:
„Er würde keinesfalls bisherige städtische Mittel ersetzen. Es geht nicht ums Sparen, sondern es soll vielmehr ein tatsächliches ,Mehr als bisher‘ werden.“ Die Stadt habe schließlich ein riesiges finanzielles Spektrum abzudecken: „Die Stadt kann in begrenztem Maße etwas machen, wir müssen uns aber um einiges kümmern: Von der Beleuchtung bis zur Kultur, vom Straßenbau bis zum Sport oder vom Heckenschnitt bis zum Umweltschutz. Ein zusätzliches Mehr zur freien Verfügung stelle ich mir äußerst attraktiv vor.“ „Kleine Münzen mit großer Wirkung“ weiterlesen

Sternsinger segnen das Rathaus

Bürgermeister Thomas Groll lobt Jungen und Mädchen: „Gutes tun ist richtig, immer wichtig“
Am Freitagmorgen besuchten die Sternsinger aus Momberg und Neustadt ihr Rathaus, ehe sie in ihren Heimatorten den Segen in viele weitere Häuser trugen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Gutes tun ist immer richtig, immer wichtig“, lobte Thomas Groll die Sternsinger aus Neustadt und Momberg, bevor sie den Segensspruch am Rathaus anbrachten. Eine Aktion, die dem Bürgermeister am Herzen liegt, wie er gegenüber den Sternsingern betonte: „Vielleicht ist der Segen für das Rathaus sogar noch ein bisschen wichtiger als für alle anderen Gebäude, schließlich wollen wir hier ja zum Wohle aller Bürger arbeiten.“ An der Spitze der Sternsinger stand Pfarrer Andreas Rhiel, der dem zwar gewählten, aber dennoch ungekrönten Stadtoberhaupt beim Eintreffen der Jungen und Mädchen entgegenrief, dass gleich zahlreiche gekrönte Könige das Rathaus betreten würden. Zum einen sei ihr Besuch eine Ehrerbietung, zum anderen wollten sie darum bitten, dass die Stadt behütet wird. Ein würdiges Empfangskomitee hieß sie dann auch angemessen willkommen, um unter anderem dem Lied „Stern von Bethlehem“ zu lauschen und die Segenswünsche entgegenzunehmen. „Sternsinger segnen das Rathaus“ weiterlesen