Streichert streicht die Segel

Wehrführer will die letzten Jahre der aktiven Zeit „normaler“ Feuerwehrmann sein
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Noch eine Periode in Führungspositionen … Dann wäre ich 62 Jahre alt – das muss nicht unbedingt sein“, sagt Wolfram Streichert, der bei der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt 15 Jahre lang Wehrführer und zuvor 15 Jahre lang stellvertretender Wehrführer war. Zwar ist der 57-Jährige noch topfit und weiterhin als Atemschutzträger zugelassen, doch die letzten Jahre seiner Zeit als aktiver Feuerwehrmann möchte er nicht mehr an der Spitze stehen: „Ich mache in der Einsatzgruppe weiter, bis ich 65 bin, ziehe mich aber ins zweite Glied zurück.“

Eine Position, die er so eigentlich kaum kennt: Mit 19 Jahren war er der Feuerwehr zusammen mit einer ganzen Gruppe Freunden und Bekannten beigetreten. Das war im Jahr 1984 – also ein Jahr nach Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses in der Kernstadt. Er sei „kein Fußballer oder so“, habe sich aber in einem Verein einbringen wollen – und so fiel die Wahl auf das wahrscheinlich wichtigste Ehrenamt der Gesellschaft. Keine drei Jahre später kam Streichert bereits in den Feuerwehr-Ausschuss, dem er bis 1992 angehörte. Dann ernannten seine Kameradinnen und Kameraden den gebürtigen Neustädter bereits zum stellvertretenden Wehrführer. „Wenn man etwas bewegen will, muss man Verantwortung übernehmen und vorangehen. Und ich übernehme eben gerne Verantwortung – außerdem liegt mir die Menschenführung“, erklärt er, warum er in jungen Jahren bereits bereit für ein Amt an der Spitze war. „Streichert streicht die Segel“ weiterlesen

Viele Jahrzehnte Einsatz für die CDU

Neustadts Christdemokraten ehrten langjährige Parteimitglieder
Neustadt. Kürzlich konnte der CDU-Stadtverband Neustadt verdiente Mitglieder für jahrzehntelange Treue zur gemeinsamen Sache ehren.

Helmut Dippel, Reinhold Lotter und Luzius Lehmann (alle Momberg) gehören der Partei seit über fünfzig Jahren an, Gregor Nees (Neustadt) und Heinz Trieschmann (Speckswinkel) fanden vor vierzig Jahren zur CDU.

Stadtverbandsvorsitzender Franz-W. Michels hieß die Jubilare im Beisein des Fraktionsvorsitzenden Hans-Dieter Georgi zu einer Mitgliederehrung im kleinen Kreis willkommen, da der Neujahrsempfang der Neustädter Christdemokraten auch 2022 pandemiebedingt ausfallen musste. Bürgermeister Thomas Groll hatte es übernommen, die Laudatio zu übernehmen. Er verwies darauf, dass die Union sowohl 1971/72 als auch 1981/82 in der Opposition in Bund und Land gewesen sei.

Sicher sei es damals nicht einfach gewesen, sich zur CDU zu bekennen und diese zu unterstützen. „Anfangen ist immer leicht, dabei bleiben aber umso schwerer. Dies haben sie erreicht und dafür sagen wir heute Dankeschön“, so Groll an die zu Ehrenden gerichtet.

Besonders hob er hervor, dass alle vier Herren – Helmut Trieschmann war leider verhindert – sich nicht nur für Politik interessierten, sondern sich auch in der Kommunalpolitik oder aber dem örtlichen Vereinsleben engagierten. „Viele Jahrzehnte Einsatz für die CDU“ weiterlesen

„Es dient dazu, besser zu werden“

Kirchhain, Wohratal, Rauschenberg und Neustadt wollen ab dem 1. Juli 2022 eng zusammenarbeiten
Von Silke Pfeifer-Sternke
Neustadt. Am Montagabend fällt im Neustädter Stadtparlament eine wegweisende Entscheidung über die Interkommunale Zusammenarbeit der Junker-Hansen-Stadt mit den Ostkreiskommunen Kirchhain, Rauschenberg und Wohratal. Die vier Ostkreis-Kommunen streben an, ab dem 1. Juli dieses Jahres die Zusammenarbeit in dem Bereich Ordnungsrecht zu starten. Neben der Überwachung von Parksündern und Rasern soll auch die Kontrolle über „Gefährliche Hunde“ sowie die Bearbeitung von Ordnungswidrigkeiten wie der illegalen Entsorgung von Müll oder bei Verstößen gegen das Melderecht, bei Lärm oder gegen die Ortssatzungen im Verbund kontrolliert werden. Kirchhain als größte Kommune wird die Steuerung der Zusammenarbeit übernehmen.

Personal und Finanzen sollen effektiv eingesetzt werden

Erfahrungen bei der Zusammenarbeit der Ordnungsbehördenbezirke hat Neustadt bereits gesammelt. Vor gut vier Jahren hat sich die Kommune für eine Zusammenarbeit mit Kommunen aus dem Vogelsbergkreis entschlossen, darunter Kirtorf und Romrod. Bei diesem Zusammenschluss ging es allerdings nur um die Überwachung der Raser und der Parksünder. Schon damals war ein Kriterium für diese Entscheidung von Bürgermeister Thomas Groll die Tatsache, dass sich die Überwachung mit Blitzern oftmals schwierig gestaltet. Auch nannte er steigende Anforderungen. „„Es dient dazu, besser zu werden““ weiterlesen

Christdemokraten sehen sich bestätigt

CDU-Stadtverband Neustadt wählte Franz-W. Michels erneut zum 1. Vorsitzenden

Neustadt. Franz-Wilfried Michels bleibt 1. Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Neustadt. Das beschlossen die Mitglieder auf ihrer Jahreshauptversammlung im Sitzungssaal des historischen Rathauses einstimmig. Auch alle anderen Wahlen erfolgten ohne Gegenstimme. Das teilt Schriftführer Hans-Dieter Georgi mit.

Bedingt durch die Corona-Pandemie fanden laut des Vorsitzenden keine nennenswerten Veranstaltungen statt. Geprägt war das Jahr 2021 durch die beiden Wahlkämpfe. Der wichtigste sei der Kommunalwahlkampf gewesen, „der mit viel Einsatz und Ideenreichtum der Kandidaten, persönlich und unter Nutzung der sozialen Medien, geführt wurde“, wie Michels berichtete. Den Bundestagswahlkampf unterstützte der Stadtverband mit Info-Ständen und einem Stadtrundgang mit dem jetzigen Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Heck. „Christdemokraten sehen sich bestätigt“ weiterlesen

Nächster Halt?

Stadt ärgert sich über Bahnhofsinvestor und die Verzögerungen / Unternehmen fordert mehr Geduld
Von Florian Lerchbacher
eustadt. Zwei Jahre ist es ziemlich genau her, dass Stefan Steinert von der Aedificia GmbH den Stadtverordneten seine Pläne für das erworbene Bahnhofsgebäude vorstellte. Er teilte damals unter anderem mit, dass es die Überlegung gebe, in dem roten Backsteingebäude ein Backpacker-Hotel unterzubringen und andere kleine Geschäfte. Dabei betonte er, dass sein Unternehmen zwar den Kauf mit Eigenmitteln umgesetzt habe, Banken aber für Renovierungen erst Geld zur Verfügung stellen würden, wenn er potenzielle Mieter für mindestens 70 bis 80 Prozent der Räume gefunden habe.

Seitdem hat sich allerdings nichts getan, bedauert Bürgermeister Thomas Groll – seine Kommune steht damit im Landkreis aber nicht alleine: Beim Bahnhofsgebäude in Biedenkopf geht’s sogar schon seit fünf Jahren nicht voran. Problem sei, dass er noch nicht einmal regionale Bäckereien oder Metzgereien finde, die sich in Neustadts Bahnhofsgebäude einmieten wollen, sagt Steinert auf Anfrage dieser Zeitung – die damit mehr Austausch mit dem Investor hat, als die Stadt. Er schreibe ihm regelmäßig, erhalte aber seit Mitte des Jahres 2020 keine Antworten, moniert Groll und ergänzt, dass nun sogar der postalisch zugestellte Gebührenbescheid in Sachen wiederkehrende Straßenbeiträge als unzustellbar zurückgekommen sei. „Nächster Halt?“ weiterlesen

Das Soziale bekommt Ausschuss zurück

Die Fraktionen planen Umstrukturierungen: mehr Ausschüsse und Magistratsmitglieder
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Beschlossene Sache sind die geplanten Veränderungen für Neustadts Kommunalpolitik noch nicht, doch die Fraktionen haben sich bereits größtenteils untereinander verständigt und geeinigt – und werden ihre Anliegen daher wohl auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf den Weg bringen.

Die Gründe sind simpel: Zum einen wollen die Fraktionen das gute Miteinander der vergangenen zehn Jahre pflegen und entsprechend aufeinander weiter eingehen. Zum anderen hat die CDU aber auch gleichzeitig die absolute Mehrheit erlangt – übrigens als einzige Partei oder Wählergruppe im ganzen Landkreis – entsprechend könnte sie zumindest ihre Anliegen nicht nur beantragen, sondern gleich auch durchsetzen (was sie aber nach Angaben der Mitglieder eigentlich nicht tun möchte, im Notfall aber auch mal tun würde). „Das Soziale bekommt Ausschuss zurück“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Erster Auftritt des Landestheaters im Kultur- und Bürgerzentrum abgesagt

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie kann der für den 9. April 2021 geplante Auftritt des Hessischen Landestheaters Marburg im neuen Kultur- und Bürgerzentrum der Stadt Neustadt (Hessen) nicht stattfinden. Bürgermeister Thomas Groll bedauert dies sehr, sieht aber aus Gründen der Verantwortung und Gesundheit keine andere Möglichkeit.
„Wir hoffen sehr, dass es im Laufe des zweiten Halbjahres zu spürbaren Verbesserungen kommt und man dann schrittweise wieder kulturelle Veranstaltungen in unserem neuen Kultur- und Bürgerzentrum anbieten kann. Bis dahin werden wir dort – Stand heute – nichts anbieten können und auch unsere immer gern besuchten historischen Erinnerungs- und Gedenkveranstaltungen werden wir in diesem Jahr wohl erneut nicht durchführen können. Dies bedauere ich sehr und hoffe, dass nach der pandemiebedingten Zwangspause alles wieder ins Laufen kommt und wir dann wieder zur „Normalität“ zurückfinden.“
Investive Vorhaben 2021/22 laufen an
Nachdem im Februar der Haushalt 2021 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde, laufen nun Schritt für Schritt die investiven Vorhaben 2021/22 an.
Für den Anbau eines sechsten Gruppenraumes an die Kindertagesstätte in der Allee liegt mittlerweile die Baugenehmigung ebenso vor wie für den Umbau des alten Kindergartens in Momberg zu einem multifunktionalen Haus und den Umbau des Jugendraumes in Speckswinkel zu Umkleiden für die Freiwillige Feuerwehr.
Die beauftragten Planer, so Bürgermeister Thomas Groll, haben in Abstimmung mit dem Fachbereich II Bauen, Planen, Umwelt ihre Arbeit aufgenommen und werden in der Folge – je nach Sachstand der Maßnahme – Ausschreibungen vorbereiten.
Die Förderkulissen für die Vorhaben stehen bereits.
Für den Erwerb eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für die FFw Speckswinkel wurde zwischenzeitlich eine Arbeitsgruppe aus Feuerwehr und Verwaltung eingesetzt. Dieses Vorgehen hat sich über die Jahre bewährt.
Im Hinblick auf die Schaffung eines Gemeinschaftshauses für Mengsberg stehen die Zeichen nun auf Neubau. Der Landkreis hat erklärt, dass das ehemalige Kindergartengebäude für die Betreuung unverzichtbar ist. Das Konzept für das Vorhaben wird nun finalisiert und dann mit dem Fördergeber abgestimmt.
„Alle diese Projekte dienen dazu, unsere Kommune weiter voranzubringen“, so Bürgermeister Thomas Groll. Es handele sich dabei ebenso um Pflichtaufgaben wie um freiwillige Leistungen im sozialen Bereich.
der dem Bürgermeister für die abermalige Unterstützung der Vereinsarbeit dankt.
Für Abbau, Transport und Aufstellung der Container am neuen Standort sowie alle damit zusammenhängenden Kosten sind im Übrigen die neuen Eigentümer zuständig.

Neustädter Trinitatis-Kirmes muss auch 2021 ausfallen

Vom 28. – 31. Mai 2021 hätte die 517. Neustädter Trinitatis-Kirmes in der „Lehmkaute“ gefeiert werden sollen. Wie Bürgermeister Thomas Groll mitteilt, hat sich die Kommune aufgrund der aktuellen Entwicklungen bei der Corona-Pandemie schweren Herzens dazu entschlossen, das traditionelle Heimatfest auch 2021 abzusagen.
„Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass in Friedenszeiten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren unsere Kirmes nicht stattfinden kann. Dies ist sehr traurig, aber aus Verantwortungsgründen leider so geboten. Ich bedaure sehr, dass Festwirt und Schausteller auch in diesem Jahr nicht nach Neustadt kommen können und hoffe sehr, dass sie diese schwere Zeit überstehen“, erklärt Bürgermeister Thomas Groll.
Nachdem bereits der Hessentag in Fulda, die Salat-Kirmes in Ziegenhain oder der Kirschenmarkt in Gladenbach abgesagt wurden, hat sich auch die Stadt Neustadt (Hessen) zu einer frühzeitigen Absage der Trinitatis-Kirmes entschieden. „Wenn man die Inzidenzzahlen sieht und die Prognosen des Robert-Koch-Institutes aufmerksam verfolgt, dann muss man leider zum Schluss kommen, dass Ende Mai 2021 ein fröhliches Volksfest nicht möglich ist“, betont der Bürgermeister.

Land Hessen gibt Container ab

Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms nach Deutschland hatte das Land Hessen 2015/2016 zahlreiche Container zur Unterbringung und für sanitäre Zwecke angeschafft. Jetzt werden sie einem neuen Zweck zugeführt. Insgesamt 70 einzelne Container sowie vier größere Containeranlagen gibt das Land unentgeltlich an hessische Kommunen ab. Mit der Abwicklung ist der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) beauftragt. Den Kommunen dienen sie künftig für unterschiedliche Zwecke, über welche die neuen Eigentümer individuell entscheiden werden.
Neustadts Bürgermeister Thomas Groll hatte sich dafür eingesetzt, dass die Kommune zwei Container erhält, die zukünftig auf dem Sportplatz „Ochsenwiese“ als Umkleiden dienen sollen. Dieser ist seit 2016 an den VfL Neustadt verpachtet, der dort mit finanzieller Hilfe von Land, Kreis und Kommune einen Kunstrasenplatz geschaffen hat.
Dass die Stadt Neustadt nun den Zuschlag für die beantragten Container erhielt freut nicht zuletzt den VfL-Vorsitzenden Klaus Busch,
Starke CDU. Starker Bürgermeister. Starkes Neustadt.

CDU Neustadt liegt kreisweit vorn – Miteinander der letzten Jahre soll fortgesetzt werden

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 nahm für die CDU Neustadt einen äußerst erfreulichen Verlauf. Bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung erzielten die Christdemokraten und die auf ihrer Liste kandidierenden parteiunabhängigen Bewerberinnen und Bewerber rund 52 %. Das ist nicht nur das beste Ergebnis für die CDU in einer Stadt oder Gemeinde des Landkreises Marburg-Biedenkopf, sondern auch das einzige Mal, das eine Partei oder Wählergruppe im Kreis überhaupt eine absolute Mehrheit erzielte.
„Wir bewerten den Wahlausgang als Bestätigung unserer bisherigen Arbeit, als Zustimmung für unsere Kandidatinnen und Kandidaten, als Unterstützung für Bürgermeister Thomas Groll und als Zuspruch zum Programm der CDU für die kommenden fünf Jahre“, stellte Stadtverbandsvorsitzender Franz-W. Michels fest.
„Auf Basis der bisher erzielten Erfolge wollen wir die Kernstadt und die Stadtteile Schritt für Schritt weiterentwickeln. Wir müssen Neustadt dabei nicht neu denken, werden aber Themen wie familienfreundliches Neustadt, Mobilität, Klimaschutz und Digitalisierung zukünftig einen besonderen Stellenwert einräumen“, ergänzte Wolfram Ellenberg, der wie bereits 2016 die meisten Einzelstimmen erhielt.
„Unsere Fraktion ist weiblicher und deutlich jünger geworden. Wir werden „unsere Neuen“ von Anfang an einbinden, ihnen nach und nach Verantwortung übertragen und in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode bereits personell die Weichen für die Kommunalwahl 2026 stellen“, betonte der amtierende Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Georgi. Daran werde deutlich, dass man als CDU lang- und nicht kurzfristig denke.
Einziger Wermutstropfen ist, dass zukünftig kein Speckswinkler der Fraktion mehr angehört. Um dies „auszugleichen“ will man auch als Fraktion engen Kontakt zum Ortsbeirat des kleinsten
Neustädter Stadtteils halten.
Thomas Groll gratulierte den neugewählten Mandatsträgern und freute sich auf das Miteinander. Er rief dazu auf, dass konstruktive Miteinander in den städtischen Gremien unbedingt fortzusetzen. „Die Bürgerschaft erwartet von uns nicht nur, dass wir weiterhin der Motor der Neustädter Kommunalpolitik sind, sondern auch, dass wir gute Vorschläge der anderen Fraktionen prüfen und mittragen“, so Groll.
Die CDU nahm bereits erste Weichenstellungen für die neue Legislaturperiode vor. Zukünftig soll es drei Fachausschüsse geben. Der Fachausschuss I wird dabei wie bisher für Grundsatzfragen und Finanzen zuständig sein. Den Fachausschuss II wird man in Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz umbenennen. Damit wollen die Christdemokraten deutlich machen, dass das Thema Klimaschutz kontinuierlich bearbeitet werden soll. Neu geschaffen wird der Fachausschuss III für Soziales, Familie und Kultur. „Für eine attraktive Wohnstadt sind dies wichtige Aufgaben, ihnen wollen wir in der Ausschussarbeit mehr Raum als in der Vergangenheit geben“, erläutert Franz-W. Michels hierzu. Die Zahl der Ausschussmitglieder möchte man von 9 auf 7 herabsetzen. Es ist gewährleistet, dass jeder Stadtverordneter in einem Ausschuss mitarbeiten kann.
Als Mehrheitsfraktion wird die CDU den anderen Fraktionen Vorschläge für den Vorsitz in den Fachausschüssen I und III unterbreiten. Den Vorsitz im Fachausschuss II hat man zwischenzeitlich der SPD als zweitstärkster Fraktion angeboten und der FWG zwei Stellvertreterposten. Auch bei den Vertretern der Kommune in Zweckverbänden will man die beiden anderen Fraktionen angemessen berücksichtigen.
Die SPD hat die CDU nach der Kommunalwahl gebeten, die Zahl der Magistratssitze von 7 auf 9 aufzustocken, um so mehr Frauen und Männern die Möglichkeit zu geben, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Durch diesen Vorschlag erhielte die CDU fünf statt vier, die SPD drei statt zwei und die FWG einen Sitz(e) im Magistrat. „Wir haben dieses Ansinnen geprüft und begrüßen die Personalvorschläge der Sozialdemokraten für den Magistrat, daher werden wir dem Vorschlag zustimmen“, erklärte Wolfram Ellenberg.
„Durch diese Entscheidungen wird deutlich, dass wir auch zukünftig Wert auf ein gutes Miteinander legen. Dies gilt nicht nur für personelle Entscheidungen, sondern auch für die Sachpolitik. Diese kreisweit beachteten „Neustädter Verhältnisse“ haben die Kommune vorangebracht, daran werden wir als Mehrheitsfraktion nichts ändern“, stellt Hans-Dieter Georgi heraus. Man habe aber natürlich die Erwartung, dass die anderen Fraktionen diese Handreichung zu Beginn der Legislaturperiode entsprechend zu bewerten wissen.
Ihre eigenen Personalentscheidungen werden die Christdemokarten Ende März treffen.
Erfreulich für Neustadts CDU ist auch der Ausgang der Kreistagswahl. Hier erzielte man mit einem Stimmanteil von über 44 % ebenfalls das kreisweite Rekordergebnis.
Thomas Groll hatte ursprünglich nicht vor, wieder in der Kreispolitik aktiv zu werden. Er wurde aber von Platz 43 auf Platz 10 vorgewählt. „Dieses bemerkenswerte Resultat sehe ich als Verpflichtung an und werde mich wieder aktiv in der CDU-Kreistagsfraktion einbringen. Mein Ziel ist ein Fortbestand der Großen Koalition mit deutlichen CDU-Akzenten“, betonte Groll. Hans-Dieter Georgi wird in die Kreistagsfraktion nachrücken, sodass Neustadts Christdemokraten zukünftig zwei Kreistagsabgeordnete haben.

Da machen die Wähler drei Kreuze

Sebastian Sack ist der Überflieger der Kommunalwahl / Er wird auf seinen Platz im Ortsbeirat verzichten
Von Florian Lerchbacher
Momberg. Auch zehn Tage nach der Kommunalwahl steht Sebastian Sack eine Mischung aus Freude, Überraschung und insbesondere Rührung ins Gesicht geschrieben. Der Momberger ist der Überflieger der Kommunalwahl: Wo und für was auch immer der Sozialdemokrat antrat – die Menschen wählten ihn nach oben. Auf der Ortsbeiratsliste stand er auf Position neun – und erhielt die drittmeisten Stimmen. Ins Rennen um den Kreistag ging er von Listenplatz 28 – und wurde auf Rang sieben hochgewählt (in allen Ostkreis-Kommunen kam er in die Top fünf).

Richtig beeindruckend war allerdings sein Abschneiden auf städtischer Ebene: Die SPD führte ihn auf Position 17 – von wo aus der 39-Jährige mit den deutlich meisten Stimmen aller Kandidaten an allen anderen Mitstreitern vorbeischoss. Die meisten Stimmen zu erhalten – damit habe er nie und nimmer gerechnet, sagt der Momberger und gibt zu, dass er sich eigentlich gar nicht im Stadtparlament habe aktiv engagieren wollen. Das Votum der Menschen in der Stadt Neustadt ehre ihn jedoch. Und so ein deutliches Ergebnis könne er nicht ignorieren, erklärt er. Aus diesem Grund wird er sein Mandat als Stadtverordneter antreten. Im Kreistag wird er auch mitmachen – seinen Platz im Momberger Ortsbeirat jedoch weiterreichen. „Da machen die Wähler drei Kreuze“ weiterlesen

Wirtshaus wird wieder genutzt

Erst wird renoviert, dann sollen Kinder dort ein neues Zuhause erhalten
Von Florian Lerchbacher
Momberg. Es ist eines der schönsten Gebäude, liegt idyllisch zwischen der alles überragenden Kirche und dem umgestalteten Dorfteich – und stand viele Jahre lang leer. Doch nun hat das Momberger Wirtshaus im Marburger St.-Elisabeth-Verein einen neuen Eigentümer gefunden und soll bald Kindern, die eigentlich nie eine echte Heimat hatten, eben jene bieten. Allerdings muss im Zuge der Renovierung noch zwingend ein ungebetener Untermieter aus dem Gebäude entfernt werden: Der Holzwurm hat einige Stellen befallen. Einfach gesagt: Solange der nicht geht, geht nichts.

Die Idee, eine Wohngruppe für „hochbelastete“ Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren einzurichten, gebe es innerhalb des Vereins schon seit rund anderthalb Jahren, berichtet die für diesen Bereich beim Verein zuständige Leiterin Melanie Kaminski. Der Plan sei von Anfang an gewesen, eine Immobilie im ländlichen Raum zu finden, in der die Kinder auf einer Etage zusammenleben können. Zahlreiche Gebäude seien nicht in Frage gekommen, doch als sie das ehemalige Wirtshaus betreten hätten, sei sofort klar gewesen: Das ist es. „Wirtshaus wird wieder genutzt“ weiterlesen

Corona an Bord

Die Kita „Arche Noah“ ist komplett geschlossen / Der „Regenbogen“ bleibt mindestens zwei Tage zu
Von Florian Lerchbacher
Momberg. Für die Kinderbetreuung im Stadtgebiet Neustadts kommt’s dieser Tage knüppeldick: Die Kindertagesstätte in der Allee (Kernstadt) ist gestern und heute geschlossen, die „Arche Noah“ im Stadtteil Momberg ist bereits seit mehr als einer Woche dicht – und wird dies auch mindestens diese Woche noch bleiben. Der Grund: Corona-Fälle.

Der Regenbogen ist zu, weil mindestens drei Erzieherinnen erkrankt sind, wie Bürgermeister Thomas Groll berichtet und betont, dass die Stadt die Schließung veranlasst habe, um zunächst alle Erzieherinnen zu testen und Klarheit zu bekommen. Noch härter hat es die Einrichtung in Momberg erwischt: Dort gibt es mindestens 16 Fälle, so Kuratorin Tanja Lepper. Am Donnerstag, 11. März, sei der erste Fall bekannt geworden, woraufhin die Kirchengemeinde eine Gruppe schloss. Am Montag, 15. März, traten dann weitere Fälle – sowohl bei Kindern als auch bei Erzieherinnen – auf, was die Schließung der gesamten Einrichtung bewirkte. In der vergangenen Woche habe das Gesundheitsamt daher alle Kinder getestet und wolle dies auch in dieser Woche wiederholen. „Corona an Bord“ weiterlesen