CDU kürt Thomas Groll zum Bürgermeister- Kandidaten

Neustädter wählen vermutlich am 14. Januar 2007 Manfred Hoims Nachfolger
Neustadt. Am Montagabend haben die Christdemokraten erwartungsgemäß den Stadtverordnetenvorsteher Thomas Groll für das Amt des Neustädter Bürgermeisters vorgeschlagen.
Fortsetzung von Seite 1 von Helmut Seim
Die Amts- und Mandatsträger der CDU Neustadt aus Stadtparlament, Magistrat und Ortsbeiräten kamen gestern erstmals zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Dabei richteten die Christdemokraten den Blick auf die Bürgermeister-Direktwahl, die nach dem Vorschlag des Magistrats am 14. Januar 2007 stattfinden soll.
„Da Amtsinhaber Manfred Hoim nach 18-jähriger erfolgreicher Arbeit nicht mehr kandidiert“, schlug Stadtverbandsvorsitzende Werner Kappel seinen Parteifreunden Thomas Groll als Bürgermeister-Kandidat der Neustädter Christdemokraten vor. Der Vorstand hatte sich bereits im Vorfeld einstimmig für eine Kandidatur Grolls ausgesprochen.
„Thomas Groll ist aufgrund der Ausbildung, seiner beruflichen Tätigkeit und kommunalpolitischen Erfahrung der geeignete Kandidat für das Bürgermeisteramt und genießt Ansehen bei der Bevölkerung, dies hat nicht zuletzt der Ausgang der Kommunalwahl gezeigt. Als Stadtverordnetenvorsteher erweist er sich als guter Repräsentant unserer Stadt“, stellte Kappel fest.
Diese Einschätzung teilten auch die anderen Amts- und
Mandatsträger der CDU Neustadt und sprachen sich ebenfalls einstimmig für Thomas Groll als Bürgermeister-Kandidat aus. Die endgültige Entscheidung fällt zwar erst auf einer Mitgliederversammlung der Christdemokraten Ende Juni, dürfte aber nur noch eine Formsache sein.
Die Kür des gebürtigen Neustädters stellt letztlich keine Überraschung mehr dar, da er daraus selbst kein Geheimnis gemacht hat.
Der 35-jährige Rechtsanwalt ist seit 1999 als Geschäftsführer des Regionalbauernverbandes Wetterau-Frankfurt am
Main und des Kreisbauernverbandes Hochtaunus tätig. Im Hessischen Bauernverband arbeitet Groll unter anderem im Ausschuss für Organisation und Finanzen mit. i
Als Geschäftsführer betreut er zusammen mit drei Mitarbeitern rund 1300 landwirtschaftliche Betriebe. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind zivil-und verwaltungsrechtliche Fragen sowie der regelmäßige Kontakt mit Kommunalpolitikern und Behörden.
Seit 1991 gehört Groll dem Neustädter Parlament und seit 1997 dem Kreistag an. 2001 und 2006 wurde er jeweils einstimmig zum Stadtverordnetenvorsteher der Junker-Hansen-Stadt gewählt. Zuvor leitete er sowohl den Jugend- und Sozial-(1993 bis 1997) als auch den Haupt- und Finanzausschuss (1999 bis 2001) und stand zwei Jahre der CDU-Fraktion vor.
Thomas Groll dankte seinen Parteifreunden für das einmütige Votum und kündigte an, einen engagierten Wahlkampf führen zu wollen, falls sich auch die Mitgliederversammlung für seine Bewerbung ausspreche. Seine programmatischen Vorstellungen will er im Herbst vorstellen.
Als Schwerpunkte benannte Groll gegenüber der OP aber bereits drei Themenfelder: „Fortführung der geordneten
Finanzpolitik, Fragen der künftigen Stadtentwicklung und eine Stadt, in der sich jung und alt wohl fühlen und gerne leben.“
MEINUNG
Nominierung nur logische Folge
von Helmut Seim
Fast generalstabsmäßig hat die Neustädter CDU Thomas Grolls Kür initiiert. Gemeinsam mit dem derzeitigen Amtsinhaber Manfred Hoim ist der Stadtverordnetenvorsteher seit langem bei allen wichtigen Terminen präsent. Seine Nominierung zum Bürgermeister-Kandidaten ist daher nur die logische Folge.
Die Christdemokraten haben clever vorgemacht, wie ein möglicher Nachfolger schon im Vorfeld eines Wahlkampfes auf sich aufmerksam machen kann. Thomas Groll hat diese Chance genutzt und den Kontakt zu den Bürgern gesucht.
Doch die wackeren Sozialdemokraten, die in der vorwiegend konservativ geprägten Junker-Hansen-Stadt wahrlich keinen leichten Stand haben, wollen der erfolgsverwöhnten CDU nicht freiwillig das Feld überlassen und einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten gegen den Parlamentschef ins Rennen schicken.
Die Wähler werden jedenfalls am 14. Januar 2007 eine Alternative haben. Und das ist gut so – für Neustadt und für die Demokratie!