Das Los entscheidet über Nachrücker

Karl Stehl bleibt Ortsvorsteher in Speckswinkel Gremium wünscht sich schnelle Baugebiets-Erweiterung

Die Sanierung des Hochbehälters und Fahrbahnreparaturen sind für den Speckswinkler Ortsbeirat einige zentrale Themen in den nächsten Jahren.

von Alfons Wieber

Speckswinkel. Mit einer kleinen Besonderheit begann die konstituierende Sitzung des Speckswinkler Ortsbeirates. Auslöser war der Mandatsverzicht von Anita Ochs im Ortsbeirat. Sie zieht aufgrund der geänderten Hauptsatzung der Stadt Neustadt als „Nachrücker“ in den Magistrat ein. Die für diese Konstellation in Speckswinkel vorgesehenen Ortsbeirats-Nachrücker, Daniella Csertöi-Schenk und Ewald Kappauf, hatten mit 81 exakt die gleiche Stimmenanzahl erreicht. Für diesen Fall sieht das hessische Kommunalwahlgesetz einen Losentscheid vor, den Gemeindewahlleiter Holger Michel vor Ort vornahm. Das Los fiel hierbei auf Ewald Kappauf, der damit gemeinsam mit Karl Stehl, Heinrich Schnell, Achim Kaisinger, und Harald Geißel den neuen Ortsbeirat bildet.

In offener Wahl wurde anschließend Karl Stehl wieder zum Ortsvorsteher gewählt, der damit gleichzeitig für sein mit 472 Stimmen hervorragendes Wahlergebnis in seiner Arbeit belohnt wurde. Sein Stellvertreter ist Heinrich Schnell und als Schriftführerin wurde Daniella Csertöi-Schenk bestimmt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig. In seiner Vorhabenübersicht für die nächste Legislaturperiode nannte Stehl als erstes die Schaffung von Baurecht für die Erweiterung des Neubaugebietes „Weinberger Grund“. Dort soll vor allem für junge Speckswinkler Familien, die am Ort bleiben wollen, eine neue Heimat geschaffen werden. Der Hochbehälter für die Wasserversorgung ist sanierungsbedürftig. Dies bedarf nach den Worten von Stehl einer sehr intensiven Betrachtung. „Es geht um eine große Investition, die letztendlich vom Bürger getragen werden muss“, so Stehl. Bei den Straßen im Ort wünscht sich der Ortsbeirat vor allem viele kleinere Reparaturen, damit eine Grundsanierung so lange wie möglich hinausgezögert werden kann. In einem solchen Falle wären auch die Anlieger finanziell zu beteiligen.

Im Zusammenhang mit der derzeitigen Flüchtlingsproblematik bot Stehl allen Schutzsuchenden Hilfe an. „Jede Familie, die ein neues Zuhause sucht und Mitglied der Dorfgemeinschaft werden will, wird bei uns mit offenen Armen empfangen. Das haben unsere Väter und Großväter nach dem Zweiten Weltkrieg auch so gehalten“, betonte der Ortsvorsteher. Im Zusammenhang mit der Energieversorgung erteilte Stehl dem Begriff „Bio-Energiedorf“ eine Absage. „Das mag im Einzelfall sinnvoll sein, aber es ist nicht die Zukunft“, meinte Stehl. Bürgermeister Thomas Groll würdigte die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Vergangenheit und bot gleichzeitig dem Ortsteil ausdrücklich die Hilfe der Stadt bei künftigen Projekten an. Er verwies darauf, dass die Themen wie „Wiederkehrende Straßenbeiträge“ und „Zukunft der Wasserversorgung in den Stadtteilen“ die Gremien in den kommenden Monaten beschäftigen werden. Dies seien zwei Punkte, bei denen man intensiv beraten müsse. Ziel, so Groll, solle es sein, breite Mehrheiten für Entscheidungen zu erreichen und die Bürger dabei stets „mitzunehmen“.