Daumen hoch fürs Konzept

Grundlage für Dorferneuerung ist damit geschaffen
„Packen wir es an. Machen wir Momberg, Mengsberg und Speckswinkel fit für die Zukunft“, lautete das Fazit von Bürgermeister und Ortsvorstehern nach dem Beschluss der Stadtverordneten.
von Florian Lerchbacher
Momberg. Seit zwei Jahren ist klar, dass Neustadts Stadtteile vom Dorfentwicklungsprogramm profitieren können – nach zwei vergeblichen Anläufen. Im März 2018 begannen die Vorarbeiten mit Dorfrundgängen und Workshops. Herausgekommen ist die Grundlage für die Förderphase: Ein „Integriertes Dorfentwicklungskonzept“ (Ikek), das zunächst die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessens, die für die Bewilligung von Fördergeldern zuständig ist, absegnete. Nun gaben auch Magistrat und Stadtverordnetenversammlung grünes Licht – in einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung, die notwendig war, damit noch vor den Sommerferien Beratungen für Privatprojekte erfolgen können.
Die Fördergebiete entsprechen in etwa den Ortskernen. Dank einer Änderung der Förderrichtlinien können nun auch Momberger Privatleute in den Genuss von Mitteln kommen- ursprünglich war dies ausgeschlossen, da der Stadtteil sich noch bis 2014 in der Dorferneuerung befunden hatte. „Eine weitere Neuerung ist, dass es keine Obergrenze bei den Finanzierungsmöglichkeiten gibt“, stellte Bürgermeister Thomas Groll heraus. Er kündigte an, dass der Magistrat nun ein Fachbüro auswählen müsse, das Hauseigentümer bei angedachten Projekten berät – und das voraussichtlich ab Ende Juni.
Außerdem muss sich die Stadt ein Büro suchen, dass die Dorfentwicklung bis 2024 begleitet. Groll rechnet damit, dass die Kommune bis dahin rund 1,5 Millionen Euro ausgeben wird
– mit einer Förderquote von 60 Prozent. Konkret geplant ist, für Speckswinkel eine Studie zur Revitalisierung des Ortskerns zu initiieren. Davon erhoffe er sich auch Erkenntnisse für die beiden anderen Stadtteile sowie die Kernstadt, stellte Groll heraus. In Momberg sollen noch in diesem Jahr die Planungen für den Umbau des ehemaligen Kindergartengebäudes aufgenommen werden – parallel dazu laufen Überlegungen, dort ein multifunktionales Zentrum zu schaffen. Für Mengsberg ist es das Ziel, dort Gemeinschaftsräume zu schaffen, die den heutigen Ansprüchen Genüge tragen. „Es wird nicht alles auf einmal gehen. Wir werden Prioritäten setzen müssen. Das Ikek gibt dabei den Rahmen vor. Es ist eine gute Grundlage“, resümierte Groll und betonte, die Finanzen nicht aus den Augen zu verlieren.
Firmen zeigen kein Interesse
am Rathausplatz-Umbau
■ Der Bürgermeister teilte noch mit, dass die Stadt bei den Ausschreibungen rund um den Neubau des Bürger- und Kulturzentrums „geringfügig unter den Schätzungen“ liege. Für die barrierefreie Neugestaltung des Rathausplatzes habe indes keine Firma ein Angebot abgegeben. Im Herbst stehe der nächste Versuch an, das 300 000-Euro-Projekt umsetzen zu lassen.
■ Der Bürgermeister hatte zudem die frohe Kunde, dass die Stadt 192 000 Euro weniger Kreisumlage als geplant zahlen müsse. Die Stadtverordneten sollten das Geld aber nicht gleich so verbuchen, dass es das geplante Plus verbessere: Die Stadt liege bei der Gewerbe- und Einkommensteuer noch unter den Erwartungen und wisse noch nicht, ob sich der Forst wie geplant entwickele.