Der Turm bekommt ein neues Dach

Zementfaserplatten haben Risse
Das Wahrzeichen der Stadt Neustadt trägt derzeit ein Baugerüst: Bis Mitte 2020 erneuert das Land Hessen für 660000 Euro die Dacheindeckung des Junker-Hansen-Turms.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Junker Hans von Dörnberg soll einst an der Fassade hochgeritten sein. Derzeit hätte er leichtes Spiel, denn der Junker-Hansen-Turm wird von einem Baugerüst eingehüllt. Es stehen am Wahrzeichen der Stadt Neustadt also Veränderungen an, doch es gilt: Neues Dach, alter Look: „Die Instandsetzung wird sein gewohntes Erscheinungsbild nicht beeinträchtigen“, teilen der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) und die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten (VSG) mit. Die beiden Behörden haben eine umfangreiche Sanierung des Daches des Junker-Hansen-Turms eingeleitet.
Erste Dachsanierung seit dem Jahr 1976
660 000 Euro kostet die Sanierung, die bis Mitte des Jahres 2020 erfolgt sein soll. Der Hauptturm und die vier Erkertürmchen bekommen eine neue Eindeckung. Letztmals war dies im Jahr 1976 der Fall.
ln den vergangenen Jahren seien im Rahmen der Bauunterhaltung immer wieder Reparaturen an der alten Schablonendeckung vorgenommen worden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Mittlerweile würden sich an den stark verwitterten, kleinformatigen Zementfaserplatten aber immer mehr Rissbildungen und Fehlstellen zeigen. Entsprechend sei die „umfangreiche Instandsetzung“ dringend notwendig.
Im Zuge der Arbeiten wird auch Blitzschutz erneuert
Die alte Eindeckung einschließlich der Dachschalung soll nun komplett erneuert und mit Schiefer in „altdeutscher Deckung“ ausgeführt werden. Im Zuge dieser Arbeiten werden auch die Blitzschutzanlage und die Dachentwässerung ergänzt beziehungsweise ausgetauscht. Weiterhin soll das Arbeitsgerüst auch noch für notwendige Holzreparatur-, Putz- und Beschichtungsarbeiten an der Fassade genutzt werden.
Der Junker-Hansen-Turm wurde als Teil der Stadtbefestigung in den Jahren 1481 bis 1483 errichtet. Der spätgotische Turm ist ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Das Wahrzeichen der Stadt gilt als größter, erhaltener Fachwerk-Rundbau der Welt.