Die drei von der Tankstelle

René Siebert ist der neue Junker Hans
Seit einer Woche ist René Siebert: Neustadts heimliches Oberhaupt: Ein Jahr lang repräsentiert der 20-Jährige als Junker Hans seine Stadt. *
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Eine Besonderheit scheint sich durchzusetzen: Schon im vergangenen Jahr kam ein Burgfräulein aus Mengsberg auch in diesem Jahr ist der Stadtteil wieder vertreten: Die 18 Jahre alte Helena Hasenpflug hat die Rolle als eines der beiden Burgfräulein an der Seite von Junker Hans übernommen: „So schafft man eine Verbindung von den Ortsteilen zur Kernstadt.“
Die Nummer eins für René Siebert ist allerdings Julia Reinl (18), die Burgfräulein und im „echten Leben“ auch noch seine Freundin ist. Als er sechs Jahre alt war, gab sein Patenonkel Jörg Reuscher den Junker: „Ich fand das damals schon interessant“, I erinnert er sich und kommt zu dem Schluss, dass ihn die Rolle also schon lange interessiert habe. „Ich fand es immer schön. Besonders gut gefielen mir die Kleider“, ergänzt seine Freundin – entsprechend sei es keine Frage gewesen, ein; Jahr als Burgfräulein zu fungieren.
Neustadts Tausendsassa Klaus Groll hatte Sieberts Mutter angesprochen, ob sie jemanden kenne, der als Junker Hans auftreten wolle. Anschließend ergab sich das eine aus dem anderen und der Nachfolger von Maximilian Dippel war gefunden.
Es dauerte auch nicht lange, da stand der Spitzname des Trios: Die Bürgerwehr taufte sie auf „Die drei von der Tankstelle“ – den Eltern des Junkers gehört die Tankstelle am Ortseingang. Und so ist es auch kein Wunder, dass der Stiftsschul-Abiturient neben dem Trompete-Spielen im Jugendblasorchester das Autofahren zu seinen Hobbies zählt. Seine Leidenschaft ist allerdings das Motorradfahren auf seiner Suzuiki GSX-R 750. Siebert hat sich für neun Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet. Im Juli beginnt seine Ausbildung zum Elektroniker, Fachrichtung Geräte und Systeme.
Julia Reinl hat an der Käthe-Kollwitz-Schule ihr Fachabitur gemacht und bereitet sich auf ein freiwilliges soziales Jahr vor. Danach steht eine Ausbildung zur Erzieherin an. Privat beschäftigt sie sich am liebsten mit dem Reiten oder ihrem Hund, einer Rottweiler-Berner-Sennenhund-Mischung.
Auch t Helena Hasenpflug hat Fachabitur an der Kollwitz-Schule gemacht und plant ebenfalls ihr freiwilliges soziales Jahr, das sie im Hephata-Kindergarten absolviert. Ihr Hobbies sind das Gitarre spielen und ihre Freunde. Sie kennt das Paar schon seit vielen Jahren, daher hat sie auch keine Angst, als „fünftes Rad am Wagen“ hinten anzustehen. Die gemeinsame Zeit wird wahrscheinlich so unkompliziert wie ihre Ernennung zum Burgfräulein: „Rene und Julia haben mich nicht gefragt, sie haben einfach gesagt: Du bist dabei.“