Du bist du und ich bin ich

Vorschulkinder lernten in speziellem Kurs, sich wahrzunehmen

In dem Kurs „Handwerk­zeug für Kinder“ werden Vorschulkinder im Famili­enzentrum „Regenbo­gen“ für den Schulanfang gestärkt.

von Klaus Böttcher

Neustadt. „Bei uns sieht jeder anders aus, so wird es immer sein, der eine der ist groß und dick, der andere dünn und klein. Du bist du und ich bin ich und daran ändert sich auch nichts.“ Mit diesem Lied drücken die Vorschulkinder der KiTa Regen­bogen aus, dass sie gelernt ha­ben, sich selbst wahrzunehmen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Und genau das ist auch eines der Ziele: In dem Kurs der Evan­gelischen Familienbildungsstät­te Marburg lernen die Kinder spielerisch, ihre Gefühle wahr­zunehmen und zu benennen, genau zuzuhören und die eige­ne Meinung zu sagen. Die Kin­der sollen auch dazu gebracht werden, Freundschaften und Kooperationen einzugehen. Sie sollen Konflikte erkennen und Lösungsmöglichkeiten ent­wickeln, aber auch lernen, mit der eigenen Wut umzugehen.

Während der Treffen mit Lor­raine Herrmann von der Famili­enbildungsstätte und der Erzie­herin Marlies Stark von der Ki­Ta Regenbogen haben die Kin­der einige Gegenstände benutzt und in einen Koffer gelegt. Am letzten Kurstag nehmen sie die­se heraus und erinnern sich. Vincenz nahm das Buch „Blö­de Ziege und dumme Gans“. Er berichtet, dass die beiden im­mer gestritten haben und sich am Ende doch vertragen haben.

In einem anderen Buch, das Ka­tharina aus dem Koffer genom­men hat, geht es um ein kleines Tier, das nicht weiß, wer es ist. „Am Ende weiß es: ,Ich bin ich'“, erzählt das Mädchen.

Hannah hat einen Riesenfisch aus Papier aus dem Koffer ge­nommen. Die Fische hatten die Kinder ausgeschnitten und auf­gehängt. Bei dieser Übung ging es um Zusammenhalt. Es ist er­staunlich, wie viel die Kinder auch nach Wochen noch von den einzelnen Stunden und der Bedeutung der Gegenstände behalten haben, aber auch wie diszipliniert sie für ihr Alter den anderen zuhören und sich mel­den.

Am Ende soll jedes Kind den Gegenstand in den leeren Koffer malen, der ihm am besten gefal­len hat. Als zweite Erinnerung nehmen die Kinder stolz ihre Teilnahmeurkunde in Empfang.