Ein Preis für die „Vorbilder"

Stadt zeichnet Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg aus
Sie bauen Vogelnistkästen, Krötenzäune oder Insektenhotels, reinigen Gewässer oder kümmern sich um Streuobstwiesen – für ihr Engagement erhielten Mombergs Naturschützer nun den Umweltpreis.
von Florian Lerchbacher
Momberg. „Mich stört, dass alle reden, aber sich niemand engagiert. Irgendwer muss anfangen und Vorbild sein“, sagt Sofia Schmittdiel und geht mit gutem Beispiel voran. Die Schülerin engagiert sich in der Umwelt-und Naturschutzgruppe Momberg, die mit dem Umweltpreis der Stadt Neustadt ausgezeichnet wurde – „für eine bemerkenswerte Anzahl“ von Projekten, wie Bürgermeister Thomas Groll betont
Die Auszeichnung ist mit 1 000 Euro dotiert. Das Geld investieren die Momberger direkt in weitere Vorhaben. Aus diesem Grund stockte die Stadt das Preisgeld auch ein wenig auf: „Wir wollen das Engagement würdigen und unterstützen“, sagte Groll, lobte die Bereitschaft der Menschen in den Stadtteilen, sich für ihre Heimat einzusetzen und wünschte sich eine ähnliche Einstellung von den Kernstädtern.
Erst kürzlich hatten die Momberger einen Totholz- und Steinhaufen als Unterschlupf für Eidechsen und anderes Getier angelegt sowie eine Streuobstwiese auf Vordermann gebracht. Wie ernst sie sich mit den Themen auseinandersetzen, zeigt sich zum Beispiel daran, dass sie in der Vorbereitung auf Dr. Norbert Clements Fachwissen zurückgriffen: Der Apfelexperte des Landkreises riet ihnen unter anderem, junge Bäume zum Schutz vor Temperaturunterschieden oder Tieren in Weidengeflecht zu hüllen. Als nächstes wollen die Umwelt- und Naturschützer ein Projekt zum Schutz des Laubfrosches umsetzen und das Umfeld der Kläranlage neu gestalten. Laut Michael Krieger, dem Vorsitzenden der Gruppe, soll ein ansprechender Rastplatz entstehen – schließlich führten der Elisabethpfad und künftig auch ein Radweg dort vorbei. Und damit sich Pilger und Radfahrer beim Erholen auch noch informieren können, wollen die Momberger Schautafeln über die Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten ihres Dorfes erstellen. Engagierter Nachwuchs sei jederzeit willkommen, sind sich die größtenteils älteren Mitglieder einig: „Es zwickt und kracht bei jeder Bewegung“, sagt Herman-Josef Schmitt mit einem Augenzwinkern – die Zufriedenheit nach getaner Arbeit entschädige jedoch dafür.