Ein Prinzenpaar gibt Gas

Bettina die Erste und Henry der Erste genießen nicht nur das Amt, sie wollen auch die Jugend begeistern
Neustadts frisch inthronisiertes Prinzenpaar hat schnell Gefallen am neuen Amt gefunden. Die beiden wollen ihre Auftritte nutzen, um Werbung für den Karneval zu machen.
von Noa Pötter
Neustadt. Erst wenige Tage ist es her, dass Prinzessin Bettina die Erste und Prinz Henry der Erste als Prinzenpaar des VfL Neustadt der laufenden Kampagne inthronisiert wurden. Beide sind zum ersten Mal als Prinzenpaar auserkoren worden, beide aber bringen bereits reichlich Karnevalserfahrung mit.
Und eines steht schon jetzt fest: Das Paar ist offenbar begeistert vom neuen Amt. Nach den ersten Auftritten sind Beobachter sich sogar sicher, die beiden harmonieren nicht nur im Karneval. Henry Gawlitta ist schon seit zehn Jahren aktiver Karnevalist. Die Ehre, als Prinz den Vfl zu repräsentieren, hatte er indes noch nie, obwohl Gerüchte anderes besagten. Gawlitta jedenfalls stellt klar: „Ich war vorher zwar schon zehn Jahre im Karneval aktiv, Prinz war ich aber bisher noch nicht.“ Ihn bewegen allerdings andere Gedanken. Gegenüber der OP erklärt der Küchenmeister, er sei nun in einem Alter, in dem es Zeit sei, zu überlegen, ob er weiter im Karneval tätig bleiben wolle oder nicht. Als sich die Frage stellte, ob er der nächste Prinz werden möchte, stand für ihn fest: „Das mache ich noch!“ Er werde dem Karneval aber auch nach seiner Zeit als Prinz erhalten bleiben – nicht zuletzt als Teil des Bühnenbau-Teams.
Und was reizt ihn nun besonders am Amt des Prinzen? Da muss Henry der Erste nicht lange überlegen. Spontan sagt er: „Mir gefällt am meisten an meinem Amt, dass ich viele neue Menschen kennenlerne. Man hebt sich dadurch heraus und das ist einfach eine schöne Sache, die ich jedem empfehlen kann.“
Auch Bettina Abel hat schnell viel Freude am Prinzessinnen- Dasein gefunden. Es sei schon aufregend, so in der Öffentlichkeit zu stehen. „Das ist wirklich toll, man ist nur hin und wieder ein bisschen aufgeregt“, räumt sie schmunzelnd ein. „Es hat ja auch gerade erst angefangen, das Schönste kommt ja noch.“ Sie sei von dem Vorschlag, Prinzessin zu werden, sehr überrascht gewesen, da sie das vorher nicht geplant habe. Sie ist zweite Vorstandsvorsitzende des Frauenvereins und im Verein seit drei Jahren Komitee- Mitglied. Deswegen habe sie auch bei Sketchen und Showtänzen schon Erfahrungen auf der Bühne gesammelt.
Abel ist gelernte kaufmännische Angestellte, fährt’Schulbus und arbeitet an den Wochenenden beim Partyservice Preisendörfer in der Küche. Gebürtig kommt sie aus Norddeutschland; und obwohl Karneval dort nicht besonders gefeiert werde, sei sie in den letzten 28 Jahren in den Neustädter Karneval „reingewachsen“.
Beide hoffen übrigens, dass der Karneval in Neustadt auch in Zukunft weiter besteht. Das Vereinsleben sterbe langsam aus und es sei ihnen deswegen ein Anliegen, auch den Nachwuchs für Karneval zu begeistern. „Das ist auch Jugendarbeit“, erklärt Prinz Henry. „Es geht um Zusammenhalt, um Teamgeist. Die Hautfarbe und Religion spielen keine Rolle, da gibt es keine Unterschiede.“
Beide danken besonders den fünf karnevalstreibenden Vereinen Neustadts für ihre enorme Unterstützung, ebenso auch jedem einzelnen Helfer bei den Karnevalsveranstaltungen. „Damit alles funktioniert, kommt es auf jeden Einzelnen an“, sagt Bettina die Erste.
Das Paar weiß eben genau, wie viel Engagement für die jeweiligen Auftritte erforderlich ist. „Es steckt viel Arbeit in diesen Veranstaltungen, aber es macht schließlich auch allen Spaß“, erklärt die Prinzessin.