Fördersumme wächst auf zweieinhalb Millionen

Städtischer Anteil bei der Sanierung des Hauses der Begegnung beläuft sich auf weniger als 500 000 Euro

2,5 Millionen Euro stehen der Stadt Neustadt für die Sanierung des Hauses der Begegnung bereits zur Verfügung, 1,4 Millionen hat sie noch in der Hinterhand. Nun sind die Bürger und ihre Meinung gefragt.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Bis zum 31. Oktober können Bürger einen Fragebogen ausfüllen, in dem es um die geplante Sanierung des Hauses der Begegnung geht. Wie oft, wie lange und für was würden Sie das Gebäude nutzen? Wie viele Sitzplätze benötigen Sie? Und was sollte die Kommune dafür an Kosten berechnen?

Die Neustädter sollen aber nicht nur Fragen zum möglichen Nutzungsverhalten beantworten, sondern sich auch zur Atmosphäre und zur Ausstattung äußern, zum Beispiel zu Bühne, Tontechnik oder Küche. Und sie haben zudem die Möglichkeit, Vorschläge zur Sanierung zu machen. „Wir sammeln Ideen für die weitere Gestaltung und die beginnenden Planungen“, betont Bürgermeister Thomas Groll, deswegen sei es der Stadt ein großes Anliegen, dass die Nutzer des Gebäudes auch ihre Vorstellungen einbringen. Der Magistrat werde zudem verschiedene Bürgerhäuser ähnlicher Größe unter die Lupe nehmen. „Wir werden schauen, was wir wirklich brauchen und auch finanzieren können. Dann reden wir über Sonderwünsche“, kommentiert der Rathauschef und hebt hervor, dass erst die Pflicht, dann die Kür komme. Der Fragebogen ist auf der Homepage der Stadt sowie im Bürgerbüro erhältlich.

Insgesamt stehen den Neustädtern bisher rund 2,5 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung – von denen sie nicht einmal ein Fünftel selber tragen müssen. Jüngst freute sich der Fördertopfkönig am Ruder des „kleinen Seglers Neustadt“ über eine Nachricht aus dem Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Die Kommune kann schon jetzt mit 1,2 Millionen Euro aus dem Programm „Soziale Stadt“ rechnen. 100 000 Euro sind für das Quartiersmanagement und den Bau beziehungsweise die Sanierung von Spielplätzen in den Wohngebieten „Emil-Rössler-Straße“ und „Leipziger Straße eingeplant.

Die restlichen 1,1 Millionen – von denen Neustadt 350 000 Euro tragen muss – sind für das Haus der Begegnung vorgesehen. Hinzu kommen Mittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (Kip): 720 000 Euro vom Bund (zu denen die Stadt 80 000 Euro beisteuern muss) sowie 240 000 Euro vom Land (von denen die Stadt 48 000 Euro tragen muss). Macht in der Summe 2,5 Millionen Euro, von denen nicht einmal 500 000 Euro aus der Stadtkasse kommen.

Zudem hat Groll 1,4 Millionen Euro aus dem „Kip Flüchtlinge“ in der Hinterhand, die er aber am liebsten in die Sanierung des Freibades – die geschätzte 1,9 Millionen Euro kosten würde – stecken möchte.

Kein Pächter mehr da

Ziel ist es, mit der Sanierung – die um die 15 Monate dauern soll – zum zweiten Halbjahr 2017 zu beginnen. Dann können dort keine Veranstaltungen mehr stattfinden, was für viele Vereine bedeutet, dass sie Ausweichmöglichkeiten finden müssten. „Ich denke da an die dem Kreis gehörenden Hallen Waldschule und Querallee. Wir werden die Vereine bei der Suche nach Alternativen natürlich unterstützen“, sagt Groll und betont, dass beispielsweise der Karneval 2018 wegen Sanierung des Hauses der Begegnung nicht ausfallen müsse.

Schon jetzt müssen die Vereine sich mit einer Veränderung arrangieren: Es gibt keinen Pächter mehr, was bedeutet, dass die Vereine sich selber um die Bewirtung kümmern müssen – einige hatten sich dies immer gewünscht, weil es eine gute Geldquelle ist, andere sind mit der Situation eher unglücklich.