Förderverein baut jetzt die Solaranlage

Mengsberger springen für die Stadt ein
von Alfons Wieber
Mengsberg. Nachdem die Stadt als Investor ausgefallen ist, übernimmt der Förderverein des Mengsberger Hallenbades den Bau und den Betrieb einer Solaranlage auf dem Gebäudedach.
Bei der Prüfung des Neustädter Haushaltes für das Jahr 2011 war der kommunalen Finanzaufsicht des Landkreises die geplante Neuverschuldung in Höhe von 1,8 Millionen zu viel. Die Stadt musste daher ihren Investitionsplan erheblich zusammenstreichen – dem fiel auch die Errichtung von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden zum Opfer.
Eigentlich hatte die Kommune bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 650 000 Euro geplant, die Anlagen in eigener Regie zu bauen und zu betreiben. Nun übernimmt zumindest für das Hallenbad der Förderverein sowohl den Bau als auch den Betrieb der Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Die Überschüsse der dabei anfallenden Einspeisungsvergütungen sollen der Kommune für Investitionen und Unterhaltungsarbeiten in den städtischen Bädern zur Verfügung gestellt werden.
Allerdings ist für die Kreditaufnahme in Höhe von rund 70 000 Euro, die der Verein nach Angaben von Bürgermeister Thomas Groll „zu günstigen Konditionen“ bekommen kann, eine Bürgschaft erforderlich. Diese will nun wiederum die Stadt Neustadt übernehmen. Eine entsprechende Magistratsvorlage beriet Groll mit den Mitgliedern des Bauausschusses.
Nach Angabe des Bürgermeisters ist die kommunale Finanzaufsicht des Landkreises bereits über den Sachverhalt informiert und hat ihre Zustimmung zu dem Vorhaben erteilt. Damit umgeht die Kommune eine direkte Kreditaufnahme sowie eine Verpachtung der Dachfläche des Mengsberger Hallenbades an einen Investor.
Insgesamt hatte die Stadt fünf Fotovoltaikanlagen bauen wollen. Nun sollen die Dächer des Kindergartens „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße, der im Bau befindlichen neuen Kindertagesstätte „Regenbogen“ in der Allee, des Jugendraums neben dem städtischen Freibad und des Feuerwehrhauses in Mengsberg zum Bau von Fotovoltaikanlagen doch verpachtet werden. Dafür sind nach Angaben von Groll bereits Investoren gefunden worden oder Verhandlungen im Gange.
Zur Übernahme der Bürgschaft gaben die Ausschussmitglieder einstimmig eine positive Beschlussempfehlung für die kommende Stadtverordnetenversammlung am Montag, 6. Juni, ab.