Für Autos soll ein neuer Platz her – MNZ

Stadt sucht im Umfeld des Neustädter Bahnhofs nach unbebauten Flächen
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion. mnz@mittelhessen.de
Neustadt. Für Bahnfahrer in Neustadt stellt sich jeden Morgen die gleiche Frage: Wo stellt man das Auto ab? Die Stadt will direkt am Bahnhof einen neuen Parkplatz anlegen. Seit Jahren steht die Stadt mit der Deutschen Bahn AG in Verhandlungen. Getan hat sich bis jetzt nichts. Die SPD-Fraktion hat das Thema nun in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung zur Sprache erneut gebracht.
Die Gespräche mit der Bahn im vergangenen Jahr hatten zu keinem Ergebnis geführt. Deswegen soll nun über den Magistrat abgeklärt werden, ob bei den privaten Grundstückseigentümern in der Nähe des Bahngeländes ein eventuelles Interesse am Verkauf ihrer Grundstücke besteht. Dann könnte die Stadt auf deren Flächen neue Parkplätze anlegen.
Seit über zehn Jahren steht die Stadt Neustadt mit der Bahn in Verhandlungen, um eine „Park and Ride“-Anlage, also Parkflächen in unmittelbarer Nähe zur Haltestelle des öffentlichen Personenverkehrs, auf dem Gelände des Bahnhofs anzulegen. Eine Vielzahl von Ortsterminen und Gesprächen hatte in der Folgezeit zwischen den Beteiligten der Stadtverwaltung und der Bahn stattgefunden.
Die Stadtverwaltung hatte im November vergangenen Jahres jeweils um 9 Uhr morgens die parkenden Autos im Bereich der Bahnanlage und des Hattenrods zählen lassen. Dabei kam heraus: Neben den Nutzern der Bahnverbindung ab Neustadt aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf war eine nicht unerhebliche Anzahl von Fahrzeugen aus dem
Schwalm-Eder-Kreis und dem Vogelsbergkreis vorhanden. Eine Wiederholung der Zählung im Januar dieses Jahres bestätigte diesen Trend. In diesem Zusammenhang hat Bürgermeister Thomas Groll (CDU) bereits Verbindung mit der Vogelsberger Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) aufgenommen.
Im Gespräch mit der Bahn waren sich die Verantwortlichen darüber einig geworden, dass in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht werden sollte.
Studie prüft Machbarkeit
Die Kosten dieser Studie, die zu 50 Prozent vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), zu 25 Prozent von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) und zu 25 Prozent von der Kommune getragen werden, werden sich nach Aussage von Bürgermeister Groll auf rund 10 000 Euro belaufen.
Aufgrund der Erstellungszeit der Studie und der Anmeldefrist für eine Förderung nach dem Güterfernverkehrsgesetz (GFVG) wird das Jahr 2010 als Umsetzungszeitpunkt für die „Park and Ride“-Anlage angestrebt. Ob allerdings Gelder aus dem Topf des GFVG zu erwarten sind, bleibt für Groll mehr als fraglich. Die für die Anlage benötigten Flächen befinden sich im Besitz der Bahn. Alternativgrundstücke werden von der Kommune im Umfeld des Bahnhofs gesucht.
„Die Notwendigkeit einer „Park and Ride“-Anlage steht für mich außer Frage. Nur alles zur gleichen Zeit geht aus Kostengründen einfach nicht“, erwiderte Bürgermeister Groll auf den Antrag der Neustädter Genossen. Aufgrund der bislang wenig erfolgsversprechenden Bemühungen der Stadt, zog die SPD ihren Antrag zurück.