Hoffnung besteht nur, wenn der Gymnasialzweig erhalten bleibt

Kreistag befasst sich am Freitag mit der Situation der Gesamtschule Neustadt
Marburg. Am Freitag befasst sich der Kreistag abermals mit der Zukunft der Gesamtschule Neustadt. Koalitionsparteien und SPD-Fraktion haben dazu eigene Anträge eingebracht.
von Michael Rinde
Zum Schuljahr 2006 / 2007 darf die Gesamtschule Neustadt eine Gymnasialzweigklasse einrichten (die OP berichtete). Was in den darauf folgenden Jahren geschieht, ist indessen weiterhin ungewiss. Noch liegt dem Kreis als Schulträger kein entsprechender Erlass des Kultusministeriums vor. Bisher gibt es nur eine Zusage für das nächste Schuljahr.
Das Kultusministerium hatte angekündigt, dass es die Pläne des Kreises ablehnen will, die Gesamtschule Neustadt von einer kooperativen in eine integrierte umzuwandeln. Zunächst sollten auch bereits ab dem nächsten Schuljahr keine neuen Gymnasialzweigklassen mehr entstehen. Aktuelle Anmeldezahlen haben das Ministerium aber offenbar zu einer Ausnahme veranlasst. Eltern, Schüler, Neustadts Bürgermeister Manfred Hoim, der Kreisausschuss und die Fraktionen des Neustädter Stadtparlaments hatten sich zuvor vehement gegen die Entscheidung aus dem Ministerium eingesetzt.
Schuldezernent Dr. Karsten McGovern betonte in der Sitzung des Kreis-Schulausschusses am Dienstagabend, dass es nur bei einem Erhalt des Gymnasialzweiges noch Chancen für eine Umwandlung in eine integrierte Gesamtschule gebe.
Am Freitag ist die Zukunft der Schule und die im noch nicht genehmigten Schulentwicklungsplan vorgesehene Umwandlung der Gesamtschule Thema im Kreistag. Auf der Tagesordnung stehen Anträge der Koalitionsparteien CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, FDP und Freien Bürgern und ein weiterer der SPD-Fraktion. Der Koalitionsantrag in seiner aktualisierten Fassung sieht vor, die Ausnahmeentscheidung für den Gymnasialzweig zu begrüßen und ersucht das Ministerium, die Entscheidung gegen eine Umwandlung noch einmal zu überdenken. Die SPD geht in ihrem Antrag noch ein Stück weiter. Sie will den Umwandlungsvorschlag aus dem Entwicklungsplan noch einmal bekräftigt sehen. Alle Landtagsabgeordneten aus dem Kreis sollten zudem dazu aufgefordert werden, sich für eine Integrierte Gesamtschule einzusetzen. SPD-Kreistagsabgeordnete Eva Wenckebach stellte in der Ausschusssitzung am
Dienstag allerdings klar, dass ihre Fraktion nicht gegen den Koalitionsantrag stimmen werde. „Er geht mir jedoch nicht weit genug.“ Möglicherweise einigen sich die Koalitionsfraktionen und die SPD vor der Kreistagssitzung jedoch noch auf einen gemeinsamen Antragstext. CDU-Fraktionsvorsitzender Werner Waßmuth erklärte sich im Schulausschuss‘ zu Gesprächen bereit.
Der Kreistag berät am Freitag, 3. Februar, ab 9 Uhr im Sitzungssaal in der Kreisverwaltung in Marburg-Cappel.