Hoim will an Sparkurs festhalten:

„Patient“ Neustadt ist „bettlägerig“
Bürgermeister brachte gestern Nachtragshaushalt im Stadtparlament ein Eckwerte verbessert
Neustadt. Gestern Abend brachte Bürgermeister Manfred Hoim den Nachtragshaushalt ein. Dadurch erhöht sich das Volumen des Haushalts im SS8105 Euro.
von Helmut Seim
Der Nachtragshaushalt, der den laufenden Haushalt korrigiert, stand gestern im Mittelpunkt der Parlamentssitzung im Neustädter Historischen Rathaus.
„Auch wenn die Zeichen der Finanzen auf Sturm stehen, und auf der Einnahmenseite nach wie vor Ebbe zu vermelden ist, ist es uns dennoch gelungen, den Nachtragshaushalt wieder ausgeglichen zu gestalten und in seinen Eckwerten sogar zu verbessern“, sagte Kämmerer Manfred Hoim (CDU).
Das vorgelegte Zahlenwerk, das jetzt in den Ausschüssen beraten wird, erhöht den Gesamthaushalt auf 18454070 Euro. Hoim wies darauf hin, dass bei den Personalkosten 238 000 Euro eingespart wurden. Wesentlicher Grund dafür ist, dass die Mitarbeiter der Kläranlagen seit Januar beim neu gegründeten Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke geführt werden. Weitere Einsparungen erfolgten beim Betriebsamt und dem Bauhof.
Gleichzeitig seien die Entschädigungsleistungen des Zweckverbandes um 160000 Euro höher ausgefallen, wodurch sich die Einnahmesituation verbessert habe.
Im Vermögenshaushalt, dem Haushalt der Investitionen, erhöht sich der Betrag für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Mengsberg auf 300000 Euro, da die Arbeiten in diesem Jahr noch abgeschlossen werden.
Erfreut berichtete der Bürgermeister, dass der Ausbau der Straße „Am Struthring“ günstiger als geplant erfolgt, was den Anliegern zugute komme, da diese dadurch niedriger veranlagt werden.
Der Einbau einer UV-Anlage bei der Wasserversorgung in Momberg sei erforderlich, um eventuell anfallende koliforme Keime zu eliminieren und um gleichzeitig zu verhindern, dass das Trinkwasser in Momberg auf Dauer chloriert werden muss.
Hoim prophezeit, dass auch das Jahr 2006 der Stadt „im finanziellen Bereich Kopfschmerzen bereiten“ wird: „Der Patient ist diesbezüglich noch immer bettlägerig.“ Als
Konsequenz daraus folgert der Kämmerer: „Dies bedeutet für uns, nach wie vor sparsam mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen und zu versuchen, daraus das Beste zu machen.“
Im Hinblick auf die zwei Wahlen, die in den nächsten sieben Monaten anstehen, bat Hoim die Stadtverordneten um Beachtung des folgenden Sprichworts: „Die Versprechen von heute sind die Steuern von morgen.“

DER HAUSHALT IN ZAHLEN
Der Nachtragshaushalt erhöht den diesjährigen Gesamthaushalt um 558 105 Euro auf 18 454 070 Euro.
Der Verwaltungshaushalt erhöht sich um 0,9 Prozent auf 12129839 Euro. Der Vermögenshaushalt steigt um 7,65 Prozent auf 6324231 Euro.
Die Personalkosten reduzieren sich um 238000 Euro auf nunmehr 2897620 Euro.
19000 Euro weniger nimmt die Stadt an Steuern ein.
Die Kreis- und Schulumlage erhöht sich um 63000 Euro.
Da der Umbau des Feuerwehrhauses Mengsberg noch in diesem Jahr fertig wird, erhöhen sich die Ausgaben um 100000 auf 300000 Euro. Die vorgesehene Verpflichtungsermächtigung entfällt.
Der mit 320000 Euro veranschlagte Ausbau der Straße „Am Struthring“ reduziert sich aufgrund des vorliegenden Submissionsergebnisses auf 240000 Euro.
Bei der Stadtentwässerung fallen für die Erstattung von Abwasseranschlusskosten etwa 100000 Euro an Mehreinnahmen an.
Der Einbau einer UV-Anlage für die Wasserversorgung in Momberg kostet 25000 Euro.
Die im ursprünglichen Haushalt vorgesehene Kreditaufnahme in Höhe von 320 879 Euro wird trotz der genannten Mehrausgaben um 45879 Euro reduziert.
Die Tilgungsleistung von 402000 Euro bedeutet, dass der Schuldenstand der Stadt um 127000 Euro abgebaut wird.