Horrorszenario ist kein Thema

Staatsminister denkt nur an den Ausbau der A 49 in einem Zug

„Sie haben unsere volle Unterstützung“, versicher­te Staatsminister Michael Boddenberg, als er ges­tern die Unterschriften­sammlung „Ja zur A 49 -Nein zu einem Verkehrs­kollaps“ entgegennahm.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Der Hessische Staats­minister für Bundesangelegen­heiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund war beeindruckt, dass sich rund 40 Prozent der Wahlberechtigten (2 300) an der Unterschriften­sammlung beteiligt hatten. Auf einen möglichen Verkehrskol­laps in Neustadt und den Stadt­teilen, den ein Autobahnende bei Schwalmstadt mit sich brin­gen würde, wollte er allerdings nicht eingehen: „Das würde ein falsches Zeichen setzen.“ Ziel sei schließlich der Bau der Auto­bahn in einem Zug.

Michael Boddenberg zeigte al­lerdings Verständnis für die Sor­gen der Neustädter und kündig­te an, sich bei einem Termin mit Bundesverkehrsminister Pe­ter Ramsauer am 31. Januar da­für einzusetzen, dass der Bund die Finanzierung der „wichtigen Nord-Süd-Verbindung“ sicher­stelle. Hilfreich sei dabei öffent­licher Druck – so wie die Unter­schriftensammlung.

Bürgermeister Thomas Groll und Klaus Groll, der Ortsvor­steher der Kernstadt, berich­teten ihm von den Sorgen der Bürger, ein Autobahnende bei

Schwalmstadt könnte in Neu­stadt und den Stadtteilen für ei­nen Verkehrskollaps sorgen. Die Ortsvorsteher von Mengsberg und Momberg, Karlheinz Kurz und Jörg Grasse, erinnerten an die Verkehrsbelastung, die für ihre Stadtteile mit einer Bau­stelle im Nachbarkreis einhergingen, und die daraus resultie­renden Sorgen um Kinder und Senioren, die sich entlang der durch die Orte führenden Kreis­straße 17 bewegen müssten. Anita Ochs, die stellvertreten­de Ortsvorsteherin von Specks­winkel, erkundigte sich zudem, welche Möglichkeiten es gebe, den von der Bundesstraße kom­menden Verkehr nachts aus ih­rer Heimat fernzuhalten. Kei­ne, entgegnete der Staatsminis­ter sinngemäß: Die Gründe sei­en rechtlicher Natur.