Im Jubiläumsjahr auch noch dolles Dorf

Mengsberg wird am heutigen Samstagabend ab 19.30 Uhr in der Hessenschau im Fernsehen porträtiert
Ein besseres Los hätte der HR nicht ziehen können: Pünktlich im Jubiläumsjahr macht der Fernsehsender Mengsberg zum „dollen Dorf“ der Woche. Am Freitag war ein Kamerateam dort unterwegs.
von Florian Lerchbacher
Mengsberg. „Und natürlich heize ich mit Nahwärme“, lauten die letzten Worte, die der Mengsberger Klaus Wagner während des Interviews mit ihm dem HR-Reporter Jochen Schmidt ins Mikrofon spricht. Ein perfekter Übergang zu einem anderen Thema. Das Team des Fernsehsenders – bestehend aus Schmidt, Bernd Götz (Kamera), Sebastian Schmidt (Licht) und Petra Bühler (Ton) – hat soeben in den Volieren des Mengsberger Papageienzüchters gefilmt und sich die Faszination, die die Vögel auf Wagner ausüben, erläutern lassen. Nächste Station des Trips durch den Neustädter Stadtteil ist das an das Nahwärmenetz angeschlossene Hallenbad, denn natürlich wird auch das Bioenergie-Aushängeschild des Dorfs heute Abend in der Hessenschau Thema sein. Und zwar ein zentrales: Nachdem Mengsberg am Donnerstagabend zum „dollen Dorf“ gezogen wurde und noch abends Überlegungen unternommen wurden, was zu zeigen sei, geht es am Freitagmorgen direkt ans größte, in Genossenschaftshand befindliche Solarthermiefeld Deutschlands. Für das Mengsberg ja auch noch mit dem Deutschen Solarthermiepreis ausgezeichnet wurde, wie Ortsvorsteher Karlheinz Kurz betont.
Und wo es schon um Preise geht: Natürlich darf auch der Gang über den Lindenplatz nicht fehlen, wo die Mengsberger ihre Erfolgsgeschichte während „Unser Dorf hat Zukunft“ präsentieren. „Die Plakette vom Europawettbewerb musste ich für die Aufnahmen ein paar Mal über den Platz tragen“, berichtet Kurz schmunzelnd – es ist eben noch kein Fernsehstar vom Himmel gefallen. Das muss auch Klaus Wagner feststellen, der sich an die ungewohnte Position vor einer Kamera aber schnell gewöhnt hat, sich im Laufe der Dreharbeiten nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen lässt und über seine fast 50 Papageien (acht Arten) berichtet. Die Begeisterung sei ihm quasi in die Wiege gelegt worden: Sein Großvater habe nämlich Kanarienvögel gezüchtet, berichtet er, während er vor einer Blaustirnamazone steht, die dem Fernsehteam besonders ans Herz wächst: Der Papagei schreit immer wieder „Ruhe“ und wäre somit prädestiniert für eine Aufgabe beim Fernsehen, meint Reporter Schmidt. Während der Dreharbeiten sollte schließlich unnötiger Lärm vermieden werden.
Weitere Stationen der Dolles- Dorf-Reise waren die Grundschule und eine Anhöhe, von wo aus der HR eine Drohne über Mengsberg fliegen ließ. Später ging’s noch zum Mengsberger Reitverein und dann erneut auf den Lindenplatz, wo die Mengsberger extra für die Aufnahmen die „Kirmes wie früher“ aufleben ließen. In ihrem Jubiläumsjahr hatten sie nämlich eine historische Kirmes gefeiert, die sie auch gerne dem Hessenfernsehen präsentieren wollten.
Seit dem Jahr 1995 präsentiert der HR samstags in der Hessenschau jede Woche ein Dorf, das weniger als 2 000 Einwohner hat, mit einem fünfminütigen Beitrag. Als am Donnerstag Mengsberg gezogen wurde, war die Aufregung natürlich groß, erinnert sich Kurz. Sogleich ging’s an die Planungen, was gezeigt werden sollte, um heute Abend (19.30 Uhr) ein ansprechendes Bild abzuliefern.