Investitionen machen Abwasser teurer- MNZ

Zweckverband erhöht Abgaben für Neustädter Bürger von 4,70 Euro auf 5,50 Euro pro Kubikmeter
Neustadt (aws). Nach erheblichen Investitionen ins Kanalsystem der Stadt Neustadt und der Ortsteile will der Zweckverband Mittelhessischer Abwasserwerke (ZMW) nun die Abwassergebühren in der Junker-Hansen-Stadt von 4,70 Euro auf 5,50 Euro je Kubikmeter anheben. Die neue Gebühr wird den Neustädtern besonders weh tun, ist es doch die zweite Erhöhung nach relativ kurzer Zeit.
Zum Vergleich: Im benachbarten Stadtallendorf betragen die Gebühren derzeit 2,10 Euro je Kubikmeter. Dazu kommen allerdings dort noch einmal 49 Cent für Niederschlagswasser pro Quadratmeter versiegelter Fläche. Bei der aktuellen Stadtverordnetenversammlung teilte Bürgermeister Thomas Groll (CDU) die geplante Erhöhung des ZMW den Parlamentariern mit. Die Erhöhung wird laut Groll notwendig, da der Zweckverband kostendeckend arbeiten muss.
Die Stadt Neustadt ist seit dem 1. Januar 2005 Mitglied im ZMW und hat damit zwar keine Investitionskosten mehr zu tragen, muss aber im Gegenzug dazu die Preisgestaltung des Verbandes hinnehmen. Der Zweckverband hat seit dem Beitritt der Stadt bis heute eine hohe Summe ins Kanalsystem investiert.
■ Verband muss weiter bauen
„Bisher sind mehr als sieben Millionen Euro verbaut werden. Auch wir selbst hätten, wenn wir noch für das Kanalsystem verantwortlich wären, sicherlich die Gebühren anheben müssen“, betonte Groll, der zur Erhöhung durch den Verband keine Alternative sieht. Unter anderem war vom ZMW beim Umbau der Marktstraße, die im Dezember 2007 abgeschlossen werden konnte, das komplette Kanalsystem einschließlich der Hausanschlüsse erneuert worden. Die größte Investition des laufenden Jahres war ein 180 Kubikmeter fassendes Regenüberlaufbecken in der Hindenburgstraße. Im kommenden Jahr sollen noch einmal rund 2,7 Millionen Euro verbaut werden. Die neuen Gebührensätze sollen ab 2010 gelten. Die Entscheidung dazu ist zwar noch nicht gefallen, gilt aber in der Verbandsversammlung des ZMW, die in der kommenden Woche stattfinden wird, nur noch als Formalie.