Jugend ist der Stadt Geld wert

Neustadt will das Angebot für den Nachwuchs ausbauen
Die Stadt Neustadt will in der Kinder- und Jugendbetreuung neue Wege beschreiten.
von Alfons Wieber
Neustadt. Während der Sitzung des Sozialausschusses stellte Bürgermeister Thomas Groll das neue Konzept für die Kinder- und Jugendarbeit vor. Er sieht vor allem bei Kindern von ausländischen Mitbürgern einen erhöhten Handlungsbedarf.
Das Arbeitsverhältnis mit dem bisherigen Stadtjugendpfleger endet am 30. Juni. Die Kommune will die Kinder- und Jugendarbeit weiterführen – allerdings mit einem neuen Partner. Die Wahl fiel auf den Marburger Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit (bsj), der in seiner 25-jährigen Geschichte schon zahlreiche Projekte umsetzte: Neustadts Streetworker Sebastian Habura gehört zum Beispiel dem bsj an.
Sozial- und bildungsbenachteiligte Jugendliche ist eine Zielgruppe der Arbeit des Vereins. Speziell für Neustadt möchte die Kommune attraktive, jugendgerechte Freizeitangebote schaffen und dabei auch die 12-bis 13-Jährigen ansprechen.
Einerseits sollen die lokale Kultur und Tradition andererseits aber auch aktuelle jugendkulturelle Themen im Zusammenhang mit den Angeboten des städtischen Jugendzentrums Berücksichtigung finden.
Groll will zum Beispiel neben der Vollzeitstelle einen weiteren Arbeitsplatz schaffen, für den er ein Kontingent von 17,5 Wochenstunden zur Verfügung stellt. Dies sei eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Jugendarbeit in Neustadt.
Darüber hinaus will die Kommune die Martin-von-Tours-Schule und nach Möglichkeit auch die Vereine in die Jugendarbeit einbinden.
Den Gesamtbetrag in Höhe von rund 74 000 Euro für das Jahr 2012, der sich aus Personal-und Sachkosten sowie Fortbildungen ergibt, teilen sich die Kommune (60 000 Euro) und die Schule (14 000 Euro). In dem Vertrag, der zunächst bis 2016 läuft, ist auf Grund der Kostensteigerungen eine Erhöhung des städtischen Anteils um jeweils 2 000 Euro pro Jahr vorgesehen. „Der bsj kann eine wesentlich breitere Palette an Möglichkeiten anbieten. Ich glaube, dass die Kinder- und Jugendarbeit in Neustadt zukünftig an Qualität gewinnen wird“, betonte Groll.
In Sebastian Habura (rechts) arbeitet bereits ein Angehöriger des bsj in Neustadt.