Kreistag bekräftigt Pläne für Gesamtschule

Fraktionen appellieren an Ministerium Einstimmiges Votum für Umwandlung der Neustädter Schule
Marburg. Noch einmal diskutierte der Kreistag die Situation der Gesamtschule Neustadt, deren geplante Umwandlung in Wiesbaden bisher nicht genehmigt wurde.
von Michael Rinde
Der Kreistag stellt sich erneut hinter die im Schulentwicklungsplan vorgesehene Umwandlung der Neustädter Gesamtschule von einer kooperativen in eine integrierte. Ein entsprechender Beschluss fiel einstimmig, nachdem sich SPD und die Koalitionsparteien -CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Freie Bürger – vor Sitzungsbeginn auf einen gemeinsamen Antrag verständigt hatten. Vorher waren SPD und Koalitionsparteien noch mit eigenen Anträgen angetreten. Über den Umgang mit der Gesamtschule Neustadt hatte es in den jüngsten Kreistagssitzungen immer wieder Auseinandersetzungen gegeben (die OP berichtete).
Das hessische Kultusministerium hatte angekündigt, dass es einer Umwandlung nicht zustimmen will. Der Kreis sieht die geplante Organisationsänderung aber als die beste Möglichkeit, bei sinkenden Schülerzahlen ein attraktives Schulangebot in Neustadt zu erhalten.
Ganz ohne politische Spitzen verlief die Debatte aber nicht. Eva Wenckebach: „Es ist ein erhebendes Gefühl, dass ich mich gemeinsam mit der CDU für eine integrierte Gesamtschule in die Brust werfen kann.“
Neustadts Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) merkte kritisch an, dass es ihn doch sehr verwundert habe, wie schnell die Anmeldezahlen für den Gymnasialzweig der Schule in wenigen Tagen gestiegen seien. Nachdem mittlerweile 32 Anmeldungen vorliegen, darf die Gesamtschule im nächsten Schuljahr doch noch einmal eine neue Gymnasialzweigklasse schaffen. Möglicherweise seien Eltern nicht früh genug auf die Ungewisse Situation der Gesamtschule hingewiesen worden. Günter Hämer, Fraktionsvorsitzender der Republikaner, merkte an, dass es ihn wundere, dass seine Fraktion und die der Linkspartei nicht auf einen Gemeinschaftsantrag angesprochen worden seien.