Land unterstützt „multifunktionales Haus“

Momberger beleben den ehemaligen Kindergarten, Regierung honoriert das Engagement der Bürger
Die Steuerungsgruppe „Alter Kindergarten Momberg – ein Haus mit multifunktionaler Nutzung“ freut sich über 3 020 Euro und die Plakette „Starkes Dorf- Wir machen mit!“.
von Karin Waldhüter
Momberg. „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ heißt eine Initiative der Landesregierung. Dahinter verbergen -sich zahlreiche Programme zur Förderung des ländlichen Raumes. Eines davon trägt den Titel „Starkes Dorf-Wir machen mit!“. Dabei können sich Vereine und Dorfgemeinschaften um Unterstützung für lokale Projekte bewerben, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt eines Dorfes stärken.
Bereits zum zweiten Mal überreichte der Regionalbeauftragte Tobias Scherf einen Förderbescheid auf der Freifläche vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Im Oktober 2018 war die Förderung an den Momberger Heimat- und Verschönerungsverein für die Errichtung eines Bewegungsparcours gegangen. An gleicher Stelle begrüßte Ortsvorsteher Jörg Grasse, der gemeinsam mit Anke Stark den Förderantrag gestellt hatte, nun den 51-jährigen Gast aus Volkmarsen.
Die Fördermittel seien bereits komplett ausgeben, berichtete Grasse. Die Momberger hätten Festzeltgarnituren, Tassen, Beamer und eine Leinwand angeschafft. „Wir versuchen den Außenbereich im Sommer zu nutzen, viele Leute zusammenzubringen und brauchen dafür einiges Equipment“, erläuterte er.
Bereits zweimal fand ein Dorfcafe statt, das auf große Resonanz stieß – dafür hatte sich die Gruppe „Momberger Kaffeetanten“ gebildet. Alles was dabei eingenommen werde, fließe wieder zurück in das Projekt, so Grasse. Er erläuterte, dass man den Gebäudekomplex Dorfgemeinschaftshaus mit seinem großen und kleinen Saal und der alte Kindergarten als Gesamtheit sehen müsse. Mittlerweile stünden zwei Beamer zur Verfügung und die Bundeswehr nutze die Räumlichkeiten von Montag bis Freitag. Allein 30 Anmeldungen gebe es in diesem Jahr für den großen Saal. „Wir wollen versuchen, so viel Geld wie möglich zu erwirtschaften“, betonte Grasse.
Mitte des Jahres sollen die Arbeiten am alten Kindergarten beginnen und es sei eine Herzensangelegenheit, Ansätze zu schaffen, um das Leben auf dem Land lebenswert zu machen, eine Begegnungsstätte zu schaffen und Angebote wie zum Beispiel Rentnerberatung, Fußpflege und Nachhilfe zu ermöglichen. Das Areal sei sicherlich etwas, wo sich viele Städte nach sehnen würden, unterstrich Bürgermeister Thomas Groll und berichtete, dass rund 500000 Euro in die energetische Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses geflossen seien. In den nächsten zwei bis drei Jahren stünden Investitionen von über 400000 Euro an.
Ziel sei, dem Saal im Dorfgemeinschaftshaus den Charme der 70er-Jahre zu nehmen und in der zweiten Jahreshälfte mit den Arbeiten im alten Kindergarten zu beginnen. „Die bisherigen Veranstaltungen geben Mut für die Zukunft“, so Groll. Das Programm „Starkes Dorf sei Gold wert, es sei einfach zu handhaben und komme dort an, wo es gebraucht werde.
„Ich bin der Überzeugung, es ist gut angelegtes Geld“, betonte Tobias Scherf. Besonders gut gefalle ihm, dass versuchte werde, das erwirtschaftete Geld wieder in das Projekt zu stecken. Entsprechend lobte er das „unbezahlbare Engagement“ und kündigt an, dass das Programm „Starkes Dorf auch in diesem Jahr fortgesetzt werde. Scherf verwies darauf, dass künftig Thomas Zebunke im Landkreis Marburg-Biedenkopf für die Antragsteller zuständig sei. Er selbst sehe neuen Aufgaben entgegen und kandidiere in Warburg/Ostwestfalen für das Amt des Bürgermeisters.