Letzte Ruhestätte unter einem Baum

Neustadts Magistrat soll die Möglichkeiten zur Anlage eines Friedwaldes prüfen
Neustadt. In Neustadt wird darüber diskutiert, ob die Stadt möglicherweise einen so genannten Friedwald ausweist, in dem eine alternative Bestattung vollzogen werden kann.
von Bodo Ganswindt
In Deutschland gibt es inzwischen 15 Friedwälder. Bei einem Friedwald handelt es sich um ein umzäuntes Areal eines Waldes, auf dem die Asche Verstorbener am Fuße eines Baumes beigesetzt wird. Falls es gewünscht wird, macht ein Namensschild am Baum auf den verstorbenen Menschen aufmerksam. Die Bäume sind gekennzeichnet und in Registern eingetragen, sodass Angehörige die Grabstätte jederzeit finden können.
In der Regel befinden sich die Friedwälder in der Trägerschaft der jeweiligen Kommune. Die Waldpflege obliegt den Forstverwaltungen. Die Ruhestätte kann bereits zu Lebzeiten ausgesucht werden.
Ob auch in Neustadt Möglichkeiten zu einer derartigen Bestattungsform bestehen beziehungsweise ob die Anlage eines Friedwaldes überhaupt möglich ist, soll jetzt der Magistrat prüfen. Das hat die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen. Die Initiative
dazu ging von der CDU-Fraktion aus, die einen entsprechenden Antrag vorgelegt hatte. Karl Stehl, der den Antrag begründete, betonte: „Der Friedwald ist eine Möglichkeit, abweichend von der traditionellen Bestattung, eine würdevolle Grabstätte zu finden – sei es anonym oder mit einer kleinen
Gedenktafel.“ Stehl wies darauf hin, dass im Falle der Errichtung eines Friedwaldes die Vertreter der Kirche mit einbezogen werden sollten.
Manfred Schmitz von der SPD-Fraktion äußerte erste vage Bedenken, „ob die Kirche das mitmacht“ und ob überhaupt eine Nachfrage bestehe.