Mit der „Hessenkasse“ geht`s klein los

Stadt Neustadt stehen aus dem Förderprogramm des Landes 2,4 Millionen Euro zur Verfügung
Die großen Batzen kommen noch. Bisher hat die Stadt Neustadt über die „Hessenkasse“ Investitionen in Höhe von 200 000 Euro geplant oder getätigt – weit über zwei Millionen Euro stehen also noch zur Verfügung.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. 2,4 Millionen Euro stehen der Stadt Neustadt bis Ende des Jahres 2024 aus der „Hessenkasse“ zur Verfügung – sie selber muss lediglich zehn Prozent, also 240 000 Euro, beisteuern. Sozusagen als „Belohnung“ dafür, dass sie bis Mitte des vergangenen Jahres ihre Kassenkredite abgebaut hatte.
Stück für Stück wollen die Neustädter diese Gelder nun also verplanen. In diesem Jahr geht es eher klein los: Größte Anschaffung ist ein Mannschaftstransportwagen für die Freiwillige Feuerwehr Neustadt. Hinzu kommen neue Spielgeräte und ein Außenanstrich für die Kindertagesstätte „Sonnenschein“, Investitionen in die Infrastruktur des neuen Bauhofs auf dem ehemaligen Gelände der Kaserne sowie in kleinere Arbeiten am Historischen Rathaus und an der Kita „Regenbogen“. Letztere hat außerdem eine Überdachung der Außenspielfläche bekommen – an dessen Finanzierung auch der Förderverein beteiligt war.
Förderverein hilft mit
Die Neuerung hat 17 500 Euro gekostet: 13 500 Euro stammen aus der „Hessenkasse“, 1500 Euro aus kommunalen Mitteln und 2 500 Euro stammen vom Förderverein – dessen Arbeit Bürgermeister Thomas Groll sehr lobt: Er bezeichnet ihn als echtes Erfolgsmodell. Der Förderverein hat in den vergangenen Jahren mehr als 20 000 Euro investiert: „Und das Geld fliegt Ihnen ja nicht zu! Nein, Sie machen viel und entlasten uns bei Dingen, die wir ohne Ihre Hilfe nicht hinbekommen würden.“ Der Rathauschef freut sich über eine „tolle Einheit“ und insbesondere über die gegenseitige Unterstützung. Besonders beeindruckend sei, dass beispielsweise Kassiererin Nadine Krapp oder Vorsitzender Michael Ringleb schon seit Jahren keine Kinder mehr in der Einrichtung haben und sich dennoch weiterhin engagieren. „Irgendwie sind es doch trotzdem alles unsere Kinder“, kommentiert der Vorsitzende und hebt hervor, dass er Kinder möge und sich für ihr Wohl jederzeit gerne einsetze.
„Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben“, sagt Kita-Leiterin Claudia Orth über den Förderverein. Mit der Teilfinanzierung der neuen Überdachung habe er beispielsweise einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung eines lange gehegten Wunsches geleistet. Zudem helfe der Verein beispielsweise bei der Anschaffung einer neuen Rutsche, bei Übernachtungen in der Kita oder auch mit Unterstützung von hilfsbedürftigen Familien bei Ausflügen. Zwei Fußballtore sind auch schon neu. Für dieses
Kindergartenjahr sind bereits 7 500 Euro für diverse Projekte geplant. „Es gibt nichts Schöneres als das Strahlen eines Kindes“, resümiert Ringleb.
Laufbahn steht auf Agenda
Die Stadt darf derweil weitere zwei Millionen Euro verplanen. Vorgesehen ist, dass dieses Geld in die Renovierung des großen Saales im Dorfgemeinschaftshaus, den Umbau des Jugendraumes im „Zollhof“ Speckswinkel zur Umkleide für die freiwillige Feuerwehr, die Überdachung der Leichenhalle Mengsberg und die Sanierung der Laufbahn des Waldstadions fließt. Über die zeitliche Reihenfolge sei während der Gespräche über den Haushalt 2020 zu beraten, sagt Groll.
Grundsätzlich halte er es für sinnvoll und notwendig, die weiteren, über die „Hessenkasse“ finanzierten Projekte im Zeitraum 2021 bis 2024 umzusetzen. Zum einen, weil das Arbeitspensum so sein müsse, dass die Verwaltung es bewältigen könne. Zum anderen, weil im kommenden Jahr bereits Großprojekte auf der Agenda stehen: der Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums, die Sanierung des Freibads, die Umgestaltung des Bürgerparks und des Rathausplatzes, die Erweiterung des Kindergartens Momberg, der Umbau des alten Kindergartens und des Hallenbades in Mengsberg.