Neue Bauhof-Heimat wird wohl noch billiger

Kommune hofft, dass der bereits vergünstigte Kaufpreis von 187 000 Euro für die Flächen und die Halle weiter sinkt
Stück für Stück nimmt der Bauhof II auf dem ehemaligen Kasernengelände Form an. Auf dem Hallendach hat die Energiegenossenschaft Vogelsberg eine Photovoltaikanlage aufgebaut, die im Mai ans Netz gehen soll.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Stadt Neustadt benötigte Platz für Arbeitsmaterialien ihres Bauhofs – davon hat sie in der ehemaligen Mehrzweckhalle auf dem einstigen Kasernengelände samt den dazugehörigen Flächen jetzt mehr als genug. Die Mülltonnen werden dort beispielsweise gelagert und es gibt Boxen aus Beton für Schüttgut. In der Halle stehen Hochregale und Fahrzeuge. Außerdem will die Stadt in Absprache mit dem Müllabfuhrzweckverband auf dem Gelände noch einen kleinen Recyclinghof aufbauen. Das bedeute aber nicht, dass die Kommune ihren Standort in der Innenstadt aufgebe, stellt Bürgermeister Thomas Groll heraus.
178 000 Euro musste die Stadt für die Halle (Fläche rund 1 000 Quadratmeter), den befestigten Exerzierplatz und die angrenzenden Rasenflächen (mehr als 20 000 Quadratmeter) an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) überweisen. Der eigentliche Preis belief sich zwar auf 356 000 Euro – doch dank der „Verbilligungsrichtlinie“, die für Kommunen mit Konversionsstandorten gilt, musste sie eben nur die Hälfte zahlen. Und der Preis könnte noch weiter sinken, wie Groll fröhlich berichtet: Inzwischen habe sich die Richtlinie verändert und der Magistrat lasse prüfen, ob ein weiterer Nachlass gewährt werden könne. Der Rathauschef hofft auf einen Betrag „deutlich über 100 000 Euro“ –
Geld, dass wahrscheinlich in die Erschließung des Geländes fließen soll. Die Bima verkaufe die Gelände und Gebäude schließlich „dunkel, trocken und kalt“
– will heißen, dass die Ver- und Entsorgungsleitungen nach Abzug der Bundeswehr gekappt wurden. Im Verlaufe des Jahres stehen zudem weitere Arbeiten an: Unter anderem will die Stadt einen Zaun errichten, die Dachrinne erneuern und kaputte Glasbausteine austauschen – die Finanzierung soll mit Mitteln der Hessenkasse geschehen (Förderquote 90 Prozent).
Die Stadt denkt noch darüber nach, den derzeit als Lagerstätte genutzten „Kießling-Platz“ in der Niederkleiner Straße als bebaubare Fläche zu veräußern. Des Weiteren ist immer noch angedacht, in der ehemaligen Kaserne ein Gewerbegebiet für lokale Geschäfte einzurichten – dort gibt es diverse Hallen und Schleppdächer. Die Hessische Landgesellschaft soll die Flächen von der Bima erwerben – allerdings sei die Angelegenheit weitaus komplizierter als erwartet, betont Groll und berichtet, dass unter anderem eine Änderung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes dafür vonnöten sei.