Neustadt: Parlament und Bürgermeister wollen am Ball bleiben – MNZ

Der harte Kampf für die Kaserne überwindet fast alle Parteigrenzen
Neustadt. (aws). Mit der Bekanntgabe der Stationierungsentscheidung am 2. November vorigen Jahrs kam das Aus für die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neustadt. Die Kommunalpolitiker gaben den Kampf aber nicht verloren. Das Parlament forderte eine Resolution an den Verteidigungsminister. Bereits am 23. Dezember hielt Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) eine Antwort des zuständigen Staatssekretärs. Ein Weihnachtsgeschenk für die Stadt war es allerdings nicht. Unmissverständlich stellte das Verteidigungsministerium klar, dass die Standortentscheidungen besonders nach wirtschaftlichen und militärischen Gesichtspunkten getroffen worden seien.
So sollen Stab und Stabskompanie der Division für Spezielle Operationen (DSO) aus Regensburg nach Stadtallendorf verlegt und im Unterkunftsbereich der Herrenwaldkaserne sowie der Hessenkaserne stationiert werden. Da der Technische Bereich der Herrenwaldkaserne für die Logistik dieser Kräfte ausreichend ist, soll der

Technischer Bereich auf der Verkausfliste

Technische Bereich der Hessenkaserne ausgegrenzt und in das allgemeine Grundvermögen zurückgegeben werden. Nach dem Schreiben des Staatssekretärs waren unter anderem betriebswirtschaftliche Kriterien mitentscheidend für die Entscheidung des zugunsten von Stadtallendorf.

Zentrale Einrichtungen in Stadtallendorf

Vor allem sind dies die Heizzentrale für beide Kasernen und die zentralen Betreuungseinrichtungen wie Offizierheim, Soldatenheim, Rasensportplatz, Sporthalle und Hallenbad. Alle befinden sich an der Panzerstraße zwischen den beiden Stadtallendorfer Kasernen.

Aus diesen Gründen sei kein weiterer Bedarf an der Liegenschaft in Neustadt vorhanden. Für Bürgermeister Manfred Hoim stellte sich die Frage über die Art und Weise, wie diese Entscheidung zulasten von Neustadt zustande gekommen sei.

Die gleichen Fakten wie drei Jahre zuvor

Drei Jahre zuvor war ja noch die Aufgabe der Hessenkaserne beschlossen gewesen, bei gleichen Verhältnissen im Doppelstandort. Damals habe niemand danach gefragt, ob eine zentrale Heizanlage oder zentrale Betreuungseinrichtungen vorhanden seien. Zudem seien die Unterkünfte der Hessenkaserne mittlerweile in einem schlechten Zustand. In Neustadt stehe jedoch eine Kaserne, die ohne Unterbrechung genutzt worden sei und ohne große Investitionen weiter genutzt werden könne.

„Werden uns der Entscheidung beugen“

„Wir werden uns der Entscheidung des Ministeriums letztlich beugen müssen und haben zukünftig mit der leerstehenden Kaserne von über 42 000 Quadratmetern bebauter Fläche eine große Aufgabe zu bewältigen.

Ein Fehler wäre es sicherlich, die Liegenschaft in das Eigentum der Stadt zu übernehmen“, betont Hoim.

Der Erhalt der Kaserne ist übrigens über Parteigrenzen hinweg eine Herzensangelegenheit. So forderte Manfred Schmitz (SPD) den Bürgermeister auf, nichts unversucht zu lassen und weiter um den Erhalt der Kaserne zu kämpfen.