Neustadt schickt Nachwuchs ins Bad – MNZ

Stadt baut ehemaliges Imbiss-Gebäude mit 90 000 Euro zum Jugendraum aus
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de
Neustadt. Die Jugendlichen in Neustadt haben einen neuen Treffpunkt: Die Stadt hat den früheren Schwimbad-Imbiss zum Jugendraum umgestalten lassen. Bürgermeister Manfred Hoim übergab die Schlüssel an Stadtjugendpfleger Erik Hoffmann.
Wie wichtig vielen Neustädter Parlamentariern dieser neue Jugendraum ist, zeigte beim Übergabetermin die Anwesenheit der Angehörigen des Neustädter Stadtparlamentes, die so zahlreich erschienen waren, dass fast eine außerplanmäßige Sitzung möglich gewesen wäre.
Eigentlich sollte der 1975 erbaute ehemalige Schwimmbad Imbiss dem FC Hessen Neustadt als Vereinsheim dienen. Die Stadt hatte das Gebäude im Jahre 2003 für rund 33 000 Euro erworben und dem Fußballverein zur Verfügung gestellt. Der Verein hatte seinerzeit beantragt, das damals schon seit längerer Zeit nicht mehr genutzte Gebäude auf Vereinskosten umzugestalten und als Vereinsheim zu nutzen. Aufgrund vereinsinterner finanzieller Schwierigkeiten war der FC Hessen dann im Herbst 2004 von seinem Antrag zurückgetreten.
Bereits im November fiel im Stadtparlament die Entscheidung zur künftigen Nutzung als Jugendraum und Jugendtreff der Stadt Neustadt. Nach dem Planungsauftrag zum Umbau wurde die Baugenehmigung im März vergangenen Jahres erteilt.
Bei der Planung wurde die Mitnutzung der Toilettenanlage durch Spieler und Zuschauer des nahe gelegenen Sportplatzes „Ochsenwiese“, der selbst über keine Toilettenanlagen verfügt, einbezogen und diese in der Planung deshalb vom restlichen Jugendraum räumlich getrennt.
Den dazu erforderlichen Kanalanschluss, der in einer Länge von rund 130 Metern quer über das Schwimmbadgelände geführt wurde, erstellte der städtische Bauhof in Eigenleistung. Auch bei den erforderlichen Abbrucharbeiten, Fliesenarbeiten und der Gestaltung der Außenanlage arbeitete der Bauhof mit.
■ Marktpflaster neu verlegt
Bei den Pflasterarbeiten griff man zur Kostenreduzierung auf bei der Umgestaltung der Marktstraße ausgebautes Verbundpflaster zurück. Durch seine tatkräftige Mithilfe erwirtschaftete der Bauhof einen Betrag von rund 50 000 Euro.
Die Baukosten betrugen zusammen mit den Planungskosten rund 90 000 Euro. „Damit haben wir ausgehend von den veranschlagten 100 000 Euro noch 10 000 Euro zur Verfügung, um das eine oder andere im Sinne einer produktiven Jugendarbeit zu gestalten“, sagte Bürgermeister Manfred Hoim bei der Übergabe.
Der Innenraum, der neben zwei unterschiedlich großen Jugendräumen und einem Internetbereich auch das Büro des Stadtjugendpflegers Erik Hoffmann enthält, ist zwar voll möbliert, weist aber zur Zeit noch weiß gestrichene, kahle Wände auf.
Nach den Wünschen von Architekt Volker Möller und den Verantwortlichen der Stadt sollen die Jugendlichen hier selbst kreativ werden und sich ihren neuen Treffpunkt nach eigenen Vorstellungen gestalten.